Studienrat am Kölner Humboldt Gymnasium und Karnevalist
Ausschnitt aus einem Nachruf des Heimatvereins Alt-Köln. Heimatverein zur Pflege kölnischer Geschichte, Sprache und Eigenart, gegründet 1902
Alt-Köln trauert um Professor Paul Mies
Unser Ehrenmitglied starb am 15. Mai 1976 im 87. Lebensjahr Der Heimatverein Alt-Köln und darüber hinaus das gesamte kulturelle und musikliebende Köln haben einen schmerzlichen Verlust zu beklagen: Unser Ehrenmitglied Professor Dr. Paul Mies, ,,eine der vielseitigsten Persönlichkeiten des rheinischen Musiklebens”, ein unermüdlicher Forscher in den heimatlichen Gefilden, einer der warmherzigsten Freunde und Förderer unserer kölschen Muttersprache ist heimgegangen. Sein Tod hinterlässt eine große schmerzliche Lücke in unseren Reihen.
Paul Mies war am 22. Oktober 1889 als Sohn eines Lehrers in Köln geboren. Er sei mit „Kölnisch Wasser” getauft worden, stellte die Kölnische Rundschau in einem Glückwunschartikel zu seinem 60. Geburtstag im Jahre 1949 fest. — Aber das sah erst gar nicht so aus. Denn der Abiturient des Apostel-Gymnasiums widmete sich an der Universität zunächst dem Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften und eigentlich erst als Liebhaberei so nebenbei der Musikwissenschaft. Er ging dann als Studienrat an das Kölner Humboldt Gymnasium und wurde ob seiner bedeutenden pädagogischen Fähigkeiten einer der angesehensten und erfolgreichsten Kölner Erzieher.
Als einen waschechten Kölner und Förderer und Mehrer des Ruhmes seiner geliebten Vaterstadt hat ihn sein Freund und Bruder in Apoll Professor Heinrich Lemacher gefeiert und damit auch zugleich den Weg markiert, der Paul Mies schon früh in die Reihen von Alt-Köln führte und ihn dort zu einem beliebten Interpreten musikalischer Themen machte. Einer seiner ersten Vorträge galt einem Kölner musikgeschichtlichen Rückblick von Arndt von Aich über Offenbach, Hiller und Bruch bis zu Lemacher und Roeseling, wobei die musikalischen Illustrationen besonders ankamen.
Quelle Text: https://www.heimatverein-alt-koeln.de/wp-content/uploads/2021/07/Heft-22_1976-05_AK-ohne-Banner_OCR.pdf
Abgerufen am 26.11.2023