Erich Freimuth (1877 – 1969)

Bergassessor und Bergschullehrer

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Spitzbergen vermehrt das Ziel deutscher Expeditionen, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgten. Im Vordergrund standen nicht nur Hugo Hergesells (1859-1938) langfristige Erfassung meteorologischer Datenreihen für die künftige Erforschung der Arktis mit Luftschiffen oder das Training von Mannschaften und Testen von Ausrüstungen, wie es Wilhelm Filchner (1877-1957) und Herbert Schröder-Stranz (1884-1912) für spätere, längere Polarexpeditionen vorhatten, sondern auch die Bergbauexploration von Theodor Lerner (1866-1931) und anderen, der Ausbau des Tourismus, der ebenfalls von Theodor Lerner verfolgt wurde, oder gar zoologisch ornithologische Studien des Alexander Koenig (1858 – 1940). Einen besonders großen Rahmen nahmen auch Rettungsexpeditionen für Schröder-Stranz oder Roald Amundsen (1872-1928) ein.

Erich Freimuth war Bergassessor und Bergschullehrer bei der Westfälischen Berggewerkschaftskasse in Bochum, im Sommer 1908 besichtigte er in Spitzbergen die Bergwerksanlagen der Arctic Coal Company. Unklar ist, ob dies eine private oder eine Reise im Auftrag interessierter Unternehmerkreise war.

Als Ergebnis publizierte er 1909 eine Studie über die Kohlevorkommen auf Spitzbergen und auf der Bäreninsel. In ihr beschrieb er nicht nur den aktiven Bergbau auf Spitzbergen, sondern stellte auf Basis der bisherigen Forschungsergebnisse und unter Berücksichtigung der Lagerungs- und Abbauverhältnisse sowie der erwarteten Selbst- und der Transportkosten zu den potenziellen Absatzmärkten in Nordnorwegen eine vergleichsweise detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung an.

Freimuths Gutachten kursierte auch in mehreren preußischen und Reichsministerien und beim DSV. Seine Suche nach Investoren blieb aber ohne Erfolg, wie einer Stellungnahme des DSV für das Reichsamt des Inneren vom 5. Oktober 1909 zu entnehmen ist. Für Freimuths weitere berufliche Karriere war dies ohne Belang. Er rückte 1910 in den Vorstand der Bochumer Bergwerks-AG auf und war bis in die 1930er-Jahre in führenden Positionen im Ruhrbergbau tätig.

Das Mausoleum

Das Mausoleum der Familie Syebertz wurde nach dem Tod des Familienvorstandes Johann Wilhelm Syebertz im Jahr 1855 vom Architekten Julius Raschdorff entworfen und kurz danach auf dem Kölner Friedhof Melaten am östlichen Hauptweg errichtet.

Über drei Treppenstufen gelangt man an den Vorhof des an einen Pyramidenstumpf erinnernden Mausoleums. Als oberen Abschluss befindet sich ein auf Löwen quer aufliegender Sarkophag mit einem vom Bildhauer Christoph Mohr gestalteten Relief, welches die biblische Szene der drei Frauen am offenen Grab Christi darstellt, das Relief wurde offensichtlich vor einigen Jahren restauriert.

Links und rechts der eisernen Zugangstür befinden sich zwei (leider stark verwitterte) Sandsteintafeln mit den Namen und Daten der im Mausoleum begrabenen Personen, über der Tür ist in großen Lettern der Familienname Syebertz angebracht.

Rechts neben dem Mausoleum befindet sich ein ebenfalls von Christoph Mohr gestalteter Engel mit Kranz und nach unten gerichteter Fackel.

Zu dem geheimen Regierungsrat Johann Wilhelm und seiner Frau Charlotte Syebertz (1790 – 1868) ließen sich bisher keine Angaben finden.

Der Bildhauer / Architekt

Julius Carl Raschdorff (* 2. Juli 1823 in Pleß; † 13. August 1914 in Waldsieversdorf) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer. Er gilt als einer der namhaften Architekten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland und schuf mit dem Berliner Dom sein bedeutendstes Werk.

Nach seinem Abitur 1842 in Gleiwitz studierte Raschdorff von 1845 bis 1853 an der Berliner Bauakademie. Ab seiner Ernennung zum 2. Stadtbaumeister am 1. November 1854 wirkte er bis 1878 in Köln. Dort nahm er wesentlichen Einfluss auf die Stadtentwicklung und renovierte u. a. den Gürzenich (1854–1859) und das Rathaus. Ab 1864 war er 1. Stadtbaumeister, schied aber mit dem Jahr 1872 aus dem Amt, um sich als Privatarchitekt niederzulassen. 1856 referierte Raschdorff auf der Pariser Weltausstellung über neue Bautechniken. Zwischen 1876 und 1880 wurde nach seinen Plänen das Ständehaus in Düsseldorf, das den preußischen Provinziallandtag und später den nordrhein-westfälischen Landtag beherbergte, errichtet. Raschdorff wurde 1878 Professor für Baukunst an der Technischen Hochschule Charlottenburg. 1914 wurde er emeritiert. Raschdorff entwarf über 220 Bauwerke in Deutschland und im benachbarten Ausland, von denen an 40 verschiedenen Orten auch etwa 100 ausgeführt wurden. Ein Bronzeporträt Raschdorffs schuf Adolf Brütt 1895 für den Berliner Dom, an dem Brütt genauso beteiligt war wie am Kaiser-Friedrich-Mausoleum (1888/1890) für Potsdam. 1896 erhielt er auf der Internationalen Kunstausstellung in Berlin eine große Goldmedaille. In Düsseldorf wurde in den 1960er Jahren eine neue Straße im Stadtteil Garath nach ihm benannt.

 

Weitere Verstorbene in der Gruft

Johann Wilhelm Syebertz (???? – 1855)
Charlotte von Steinmacher – Syebertz (1790 – 1868)

 

Quellen Text teilweise: https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Carl_Raschdorff

Abgerufen am 11.09.2021

https://www.researchgate.net/profile/Cornelia-Luedecke/publication/337769281_88_Dt_Forschung_auf_Spitzbergen_bis_1914/links/5de92a5b92851c8364654c07/88-Dt-Forschung-auf-Spitzbergen-bis-1914.pdf

Der alte Hauptweg: https://wallraf.mapublishing-lab.uni-koeln.de/wallraf-in-koeln/melatenfriedhof/der-alte-hauptweg

Abgerufen am 13.04.2024

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