Gutsbesitzer des Antoniterhof in Alt-Oberbolheim
Friedrich de Govaerts war der Sohn von Otto Alexander de Govaerts und seiner Gattin Maria Therese Emmanuel, geb. Hellin. Die Mutter verstarb am 14. September 1823 im 59. Lebensjahr und der Vater Alexander am 6. Juni 1832. Die Kinder der Verstorbenen waren Louise, Marie Gertrude, Friedrich, Francois und Heinrich.
Der Familie gehörte der Antoniterhof in Alt-Oberbolheim, nach dem Tod von Otto Alexander de Govaerts konnten oder wollten die Kinder den riesigen und ausgesprochen schönen Hof nicht weiterführen und verpachteten ihn. Hier mal ein kleiner Auszug aus der Beschreibung:
Verpachtung einer Mühle nebst 90 Morgen Land und Wiesen sowie 740 Morgen zusammenhängendes Ackerland.
Die zu Oberbohlheim im Kreise Düren gelegene Mahlmühle, bestehend aus 2 Korngängen, einer Weizen-, einer Perlengerste- und einer doppelten Oelmühle nebst Wohnung, einem großen Herrenhaus, Pächtergebäude sowie umfangreichen Wirtschaftsgebäuden, Garten und 90 Morgen Land. Die erwähnte Mühle nebst den dazugehörigen Gebäulichkeiten sind vor wenigen Jahren fast neu gebaut worden und befinden sich im besten Zustand. Die dabei gelegenen 90 Morgen Land und Wiesen sind von ganz vorzüglicher Qualität und die Mühle genießt bis dato eine ausgedehnte Kundschaft.
Düren den 18. April 1840
Nach Ablauf des Pachtvertrages wurde der Antoniterhof im Februar 1855 verkauft
Antoniterhof (Oberbolheim)
Der Antoniterhof war ein Gutshof, der im alten Oberbolheim in der Gemeinde Nörvenich im nordrhein-westfälischen Kreis Düren stand.
Der damalige Ort Oberbolheim wurde um 1969 wegen des Fliegerhorstes Nörvenich umgesiedelt. Das Dorf mit dem Antoniterhof wurde abgerissen.
Der Antoniterhof ist für das Jahr 1390 erstmals als Gut der Kölner Antoniter genannt, und zwar in direkter Nähe der Antoniuskapelle. Die Familie von Govaerts besaß das Gut nach der Säkularisation. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ging das Anwesen an die Familie Wolff-Metternich zu Gymnich. Mit anderem Besitz in Nörvenich kam es dann an die Vicomtesse de Maistre, die eine geborene Wolff-Metternich war.
Das Herrenhaus war ein dreiflügeliger zweigeschossiger Putzbau des 18. bis 19. Jahrhunderts mit den Wappen von Wolff-Metternich und Bocholtz-Asseburg über der Tür. Die Wirtschaftsgebäude waren neuen Datums.
Alt-Oberbolheim
Der Ort stand direkt unter der Start- und Landebahn des Fliegerhorstes Nörvenich an der Bundesstraße 477, der alten Römerstraße von Neuss nach Zülpich. Oberbolheim hatte eine Haltestelle an der Bahnstrecke Benzelrath–Nörvenich.
Es handelt sich wahrscheinlich um eine frühfränkische Ansiedlung.
Mit einem Protestmarsch von über 700 Personen mit schwarzen Fahnen durch die damalige Bundeshauptstadt Bonn versuchten die Oberbolheimer den militärischen Fliegerhorst zu verhindern, was aber nicht gelang. Am 8. März 1955 begann der Flugbetrieb.
Zu dem nun einsetzenden Lärm der Düsenjäger kamen auch die Angst vor Abstürzen. Am 25. Januar 1962 stürzte ein Starfighter in die landwirtschaftliche Trocknungsanlage im Ort. Der Pilot versuchte noch, den Jet über den Ort hinwegzuziehen, was aber misslang. Hauptmann Lutz Tyrkofski überlebte den Absturz nicht. Sein Flugschüler konnte sich mit dem Schleudersitz retten.
Unter Regie des damaligen Bürgermeisters Theo Berger, der später Ehrenbürger wurde und nach dem im neuen Oberbolheim eine Straße benannt wurde, wurde südöstlich des alten Ortes das neue Oberbolheim auf freiem Feld aus dem Boden gestampft. Abriss und Neubau von Alt-Oberbolheim erfolgten Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre.
Die letzte Messe in der Antoniuskapelle war am 17. Januar 1970. Als Ersatz wurde mitten im neuen Oberbolheim das Antoniushaus als Versammlungsstätte mit einem Sakralraum gebaut.
Auf das alte Oberbolheim weist heute nur noch die nicht mehr geweihte Kapelle hin. Auf dem umliegenden Kirchhof können heute noch Alteinwohner aus Oberbolheim bestattet werden. Südlich der Antoniuskapelle ist ein alter Mühlstein als Erinnerung an die Oberbolheimer Mühle aufgestellt.
Eigene Recherche © Wolfgang Kranz und
Quellen Text: Seite „Antoniterhof (Oberbolheim)“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 31. Juli 2018, 13:16 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Antoniterhof_(Oberbolheim)&oldid=179608978 (Abgerufen: 4. Juni 2024, 20:20 UTC)
Seite „Alt-Oberbolheim“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. September 2021, 08:26 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alt-Oberbolheim&oldid=215822993 (Abgerufen: 4. Juni 2024, 20:21 UTC)