Bankier und Süßwarenfabrikant

Am 11. August 1905 geben Richard Edel und Cäcilia Albertine (Cilli) Heuser ihre Verlobung bekannt, nur 3 Monate später, am 11. November 1905 wird die Vermählung bekannt gegeben. Zu dieser Zeit war Richard Edel Prokurist im Bankhaus Siegfried Falk. Im Oktober 1906 gründete er sein eigenes Bankhaus welches sich hauptsächlich mit der Pflege des Verkehrs in Kuxen und Wertpapieren ohne Börsennotiz beschäftigte. Ein Kux, früher auch Stamm oder Schicht genannt, ist der bestimmte ideelle Anteil an einem Bergwerk, das in der Rechtsform einer bergrechtlichen Gewerkschaft betrieben wird. In großen Werbeanzeigen wird mit der Ausführung aller bankgeschäftlichen Transaktionen und dem An- und Verkauf von Wertpapieren geworben.

Am 3. Juni 1911 geben Richard und Cilli die Geburt eines prächtigen Mädchens, Hildegard (Hilde) bekannt.

Im Juli 1914 taucht Richard Edel auch im Aufsichtsrat der Nassauischen Bergbauaktiengesellschaft in Köln, als stellvertretender Vorsitzender auf. Im Juni 1915 ist er auch Vorsitzender der Gewerkschaft Bliesenbach, die Grube Bliesenbach war eine Buntmetallerz-Grube des Bensberger Erzreviers im Engelskirchener Ortsteil Loope. Es wurde berichtet, dass die Gewerkschaft nach Kriegsausbruch mit einer ganzen Anzahl von technischen und anderen Schwierigkeiten, insbesondere auch solchen bei der Beschaffung von Arbeitskräften zu kämpfen hatte. Durch fehlende Arbeitskräfte stieg das Wasser in der Grube und man konnte die Erze nicht mehr abbauen.

Am 1. April 1917 erscheint eine ganzseitige Anzeige im Kölner Lokal Anzeiger, die unterzeichneten Kölner Mitglieder der Vereinigung von Banken und Bankiers Rheinland und Westfalen e.V. nehmen Zeichnungen für die Deutsche Reichsanleihe (Kriegsanleihe) entgegen. Hier erscheint das Bankgeschäft Richard Edel mit den großen Bankhäusern in Köln, darunter C. Daeves, Deichmann & Co, Deutsche Bank, L. Hess & Söhne, A. Levy, Sal. Oppenheim und viele weitere.

Im Juli 1923 ist Richard Edel in den Aufsichtsrat der Kölner Reederei A.G. eingetreten, in dieser Zeit gab es auch geschäftliche Verbindungen des Bankhauses Edel mit verschiedenen Reedereien in Köln.

Im Dezember 1936 erwirbt Richard Edel bzw. das Bankhaus Edel nahezu alle Anteile der Houbenwerke A.G. in Aachen, eine Handelsgesellschaft für Badeöfen, Gasheizöfen, vermutlich ist Richard Edel hier als „Sanierer“ eingestiegen, die Houbenwerke wurden im Oktober 1937 in eine o HG umgewandelt. Die persönlich haftenden Gesellschafter waren Richard Edel und der Ingenieur Max Kottmann. Im gleichen Jahr erwarb die Daimler Benz AG das Areal in der Roermonder Straße 37 und baute die Fabrikhallen der Houben Werke in Verkaufsräume und Werkstätten um.

 

Zu dieser Zeit Gründen der Gesellschafter des Bankhauses Edel, …. Sternberg und Richard Edel eine GmbH, Gegenstand des Unternehmens war die Liquidation des Bankhauses Richard Edel. Im Januar 1938 erscheint im Handelsregister eine einzeilige Anzeige „Die Firma Richard Edel ist erloschen“.

Nach Auflösung seiner Bank im Jahr 1938 wollte er sich zur Ruhe setzen, da er sich aber noch rüstig fühlte, gründete Richard Edel Im Juni 1939 die Hofil Zuckerwaren in Köln-Nippes, aus dem Bankier und Bankhausbesitzer wurde nun ein Fabrikant von Zuckerwaren.

Am 11. April 1940 verstirbt Richard Edel infolge eines Herzschlages im Alter von 60 Jahren.

 

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

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