Gründer der Spedition Hasenkamp
Im Oktober 1891 geben Ewald Hasenkamp aus Witten und Gertrud Herbertine Bertha Angersbach aus Bochum das Aufgebot bekannt. Erst im September 1902 wird die Geburt von Engelbert Peter Hubert angezeigt, zu der Zeit war Ewald Hasenkamp bereits Möbelspediteur mit einem Geschäft Kl. Sandkaul 5 in Köln.
In den Folgejahren taucht Ewald Hasenkamp immer wieder als Spediteur auf, er bietet Lastautotransporte bis 10 Tonnen in alle Richtungen an und für das Ruhrgebiet gibt es bereits 4 x wöchentlich einen Sammelverkehr. Die neuen Geschäftsräume befinden sich nun am Hohenzollernring 41 in Köln.
Weihnachten 1921 geben Ewald und Bertha die Verlobung ihrer Tochter Paula mit Hubert Mierscheid bekannt. Auch Hubert Mierscheid ist in der Speditionsbranche kein Unbekannter, er ist Geschäftsführer der Nederlandsche Import- en Export Handelsvereeniging. Ein Unternehmen Ein- und Ausfuhr von Waren vornehmlich zwischen Deutschland und Holland. Vermutlich haben die Beiden aber nicht geheiratet, denn in der Todesanzeige von Ewald Hasenkamp steht im Oktober 1928 immer noch Paula Hasenkamp.
Ewald Hasenkamp verstirbt am 4. Oktober 1928 im Alter von 62 Jahren
Um stille Teilnahme bitten Bertha Hasenkamp, geb. Angersbach, Klara Schneider, geb. Hasenkamp, Paula Hasenkamp, Alois Hasenkamp, Bert Hasenkamp, Wilhelm Schneider und 3 Enkelkinder.
Nach dem Tod von Ewald Hasenkamp erfolgt 1931 die Gründung einer GmbH mit der Firmierung „E. Hasenkamp, Internationale Möbeltransporte“. Geschäftsführer sind zu dieser Zeit Karl von Lülsdorff, Spediteur und der Ehemann von Paula sowie Engelbert Hasenkamp, das Geschäftslokal befindet sich weiterhin am Hohenzollernring 35. Nur ein Jahr später hat Engelbert Hasenkamp sein Amt als Geschäftsführer niedergelegt, neue Geschäftsführerin wurde Paula von Lülsdorff, geb. Hasenkamp und Hermann Uhrig.
Gertrud Herbertine Bertha Hasenkamp verstirbt am 5. September 1943
Die letzte Anzeige der Firma E. Hasenkamp mit Umzugs- und Transportangeboten erscheint am 23. September 1944 in der Kölnischen Zeitung. Vermutlich wurden das Lager und die Geschäftsräume am Hohenzollernring bei dem schweren Bombenangriff auf die Kölner Innenstadt am 30. und 31. Oktober 1944 zerstört. Der Luftangriff vom 30. und 31. Oktober 1944 gilt als der schwerste von insgesamt 262 alliierten Luftangriffen auf Köln. Etwa 1.000 Flugzeuge warfen dabei rund 4.000 Spreng- und 200.000 Brandbomben auf die Stadt.
In den letzten Kriegsmonaten verlieren sich dann zunächst auch die Spuren der Spedition E. Hasenkamp. Vermutlich hat Wilhelm Schneider das Unternehmen nach dem Krieg wieder aufgebaut, denn schon bald nach Ende des Kriegsgeschehens nimmt Hasenkamp den Speditionsbetrieb wieder auf.
1981 stieg der hier ruhende Hans Ewald Schneider (1920 – 2018) in das Unternehmen ein, er war einer der größten Meilensteine in der mehr als 120-jährigen Firmengeschichte. Hans Ewald Schneider und sein Sohn mit gleichem Namen entwickelten Hasenkamp zu einem führenden, globalen Logistikunternehmen mit rund 900 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von geschätzt 150 Millionen Euro.
Das Unternehmen Hasenkamp transportiert Weltgeschichte: Krieger der chinesischen Terrakotta-Armee, die Totenmaske des ägyptischen Pharaos Tutanchamun, Gemälde von Leonardo da Vinci, die Bernwardsäule aus dem Hildesheimer Dom. Dass heute mit Dr. Thomas Schneider die fünfte Familiengeneration dieser Leidenschaft nachgeht und aus der Führungsetage in Frechen bei Köln grüßt, ist kein Selbstverständnis.
Eigene Recherche © Wolfgang Kranz
und ein kleiner Ausschnitt aus Generationenwechsel bei Hasenkamp von Johannes Sill 06.11.2020
Abgerufen am 06.07.2024