Gerhard Remagen (1851 – 1913)

Gründer Remagen Licht, später Beleuchtungshaus Heinrich Remagen KG

Gerhard Remagen (1851 – 1913)

Heinrich Remagen (1882 – 1955)

Artur Remagen (1915 – 1993)

 

Historie Beleuchtungshaus Heinrich Remagen KG

Sprichwörtlich „wie die Jungfrau zum Kinde“ kam der Firmengründer Gottfried Remagen 1842 „zum Licht“: als die Städte begannen, mit den ersten Beleuchtungen im öffentlichen Raum die Nächte sicherer und damit die Nachtwächter arbeitslos zu machen, ergab sich das Problem, wer wohl das dazu nötige Verlegen von Gasleitungen unter der Erde sicher bewerkstelligen könnte. Da kam die Gilde der Blechschläger oder (Wasser-) Rohrleger in den Fokus. Zusammen mit Handwerkskollegen kam damals auch der Firmengründer und Blechschläger (Klempner) Gottfried Remagen ins Geschäft. Das Gründungsdatum 1845 geht zurück auf seine Geschäftsidee, für begüterte Kölner Familien Gasdruckbehälter zu bauen, die es seinen neu gewonnenen Kunden ermöglichten, rußfreie (!) Leuchtgas-Lichtquellen in ihren Häusern zu betreiben – welch eine Innovation. Gleichzeitig hatte er Dauerkunden gewonnen, die regelmäßig das Gas bei ihm nachkauften. Sein Domizil hatte das Unternehmen in der Lintgasse 20-22.

 

Gottfrieds Sohn Gerhard Remagen übernahm das Geschäft seines Vaters, und damit war nach guter Kölner Sitte eine „Tradition“ begründet – das Licht hielt Einzug in die Genetik unseres Familienzweiges und fand im Jahr 1882 Gestalt in einem Geschäft für Beleuchtungskörper mit der Adresse Martinstraße 10, direkt unterhalb des Gürzenich. Hier fand man dann der Zeit entsprechend neben Leuchtgasinstallationen vor allem eine Fülle von Petroleum- und Kerzenleuchten. Das Handwerk des Wasserinstallateurs übte Gerhard daneben noch weiter aus.

 

Von Heinrich Remagen, dem Firmeninhaber in dritter Generation und Großvater wie Namensgeber des heutigen Inhabers, ist bekannt, dass er ein sehr umtriebiger und in vielen Ehrenämtern tätiger Mann mit entsprechenden Verbindungen war. Mit einem Kompagnon, Artur Vollmacher, errichtete er am Kölner Neumarkt eine Leuchtenmanufaktur mit Niederlassung in Berlin, die für private Käufer, aber auch für viele Großprojekte wie UFA-Kinopaläste, Leuchten in Sonderfertigung herstellte und über ein eigenes großes Schirmatelier verfügte. Neben wirtschaftlichen Problemen gab es wohl auch Differenzen zwischen den Gesellschaftern, die diese unternehmerische Phase begleiteten. Leider gibt es aus dieser Zeit keinerlei Unterlagen, da im letzten Krieg der gesamte Firmen- und Privatbesitz den Bomben zum Opfer fiel.

 

Artur Remagen, Sohn von Heinrich, kehrte 1949 aus englischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten in seine Heimatstadt Köln zurück und grub aus den Trümmern der ausgebombten vorherigen Standorte, so auch in der Zeppelinstraße, die noch verwertbaren Leuchtenteile, Messing-Gussmodelle und Halbfertigwaren aus, um sie in seinem erlernten Beruf Gürtler wieder zu restaurieren. Mit der bescheidenen Entschädigung aus der Gefangenschaft, dem Verkaufserlös von aus Ägypten mitgebrachten Zigaretten und einem kleinen Kredit eröffnete er einen Einzelhandel für Beleuchtung und Kunstgewerbe, der bald von der Zeppelinstraße 2 nach Zeppelinstraße 7 umsiedelte. Hier, im absoluten innerstädtischen Handelszentrum, prosperierte das Geschäft. Die Nachricht, dass der Standort wegen der geplanten Erweiterung des Kaufhauses Hertie abgerissen und umgenutzt wird, war ein schwerer Schlag, da kein alternativer Standort in vergleichbarer Lage zu finden war. Letztendlich entschloss sich Artur aus der Not heraus, in das im Bau befindliche Zürich-Haus auf der „schäl Sick“ des Neumarkts zu ziehen, die zu der Zeit keine Lauflage war und als Standort sicher ein nicht einzuschätzendes Risiko darstellte. Es wurde alles gut – der Phönix erhob sich zum 2. Mal … und bis heute ist dieser Standort das Domizil unserer Licht-Tradition geblieben.

 

Quelle Text: https://remagenlicht.de/historie

Abgerufen am 16.03.2024

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