Johann Christian Rhodius (1757 – 1829)

Unternehmer und 1829 erster Protestant auf dem Melaten Friedhof

War es das Geld des Unternehmers Johann Christian Rhodius, oder die Liberalisierung der Religion durch die französischen Besatzer, die dazu führte das 1829 auch Protestanten auf dem Friedhof Melaten bestattet werden durften? Das wird sich vermutlich nie klären lassen, aber Johann Christian Rhodius war der erste Protestant, der auf dem Melaten Friedhof beerdigt wurde.

Johann Anton Wimar, war der erste handeltreibende Kaufmann in der Familie Rhodius. Er heiratete 1749 die Tochter einer alten Tuchmacherfamilie aus Lennep im Bergischen Land. Wie viele Kaufleute des Herzogtums von Jülich-Berg betrieb auch Johann Anton Wimar Rhodius neben den normalen Geschäften einen regen Handel mit Wein aus den Anbaugebieten entlang des Ober- und Mittelrheins.

Es war wohl den vielfältigen internationalen Verbindungen der Lenneper Verwandtschaft zu verdanken, dass drei seiner zehn Kinder in die „neue Welt“ zogen, wie man damals die europäischen Kolonien in Übersee nannte: Engelbert Anton (1751 bis 1822), Johann Christian (1757 bis 1829) und Johann Arnold Heinrich (1762 bis 1818) gingen in ihren Jugendjahren für längere Zeit ins südamerika-nische Holländisch-Guayana, wo sie in Demerary als Plantagenbesitzer zu beachtlichem Wohlstand gelangten. Arnold blieb in Südamerika, während Engelbert und Johann Christian um 1788 wieder nach Europa zu-rückkehrten, heirateten und sich in Mühlheim bei Köln – dem so genannten „Bergischen Mühlheim“ – niederließen.

Johann Christian Rhodius heiratete am 03. November 1789, Anna Sara Helena (Helene) Moll (1762 – 1843), aus der Ehe gingen 8 Kinder hervor.

In Mühlheim betrieben sie in der Tradition des Vaters gemeinsam mit ihrem Cousin Carl Christian Rhodius, Sohn des Herzoglich- Nassauischen Hofkammer-Rates Arnold Richard, eine bedeutende Weinhandlung und erbauten ein prächtiges Haus mit einem zum Zweck der Weinlagerung groß angelegten Gewölbekeller, der sich bis zum Nebenhaus hinzog. Das repräsentative, im klassizistischen Stil errichtete Gebäude sollte später einmal als Rathaus genutzt werden. Noch heute gibt es im inzwischen nach Köln eingemeindeten Mühlheim eine Rhodius Straße.

Von den acht Kindern des 1829 verstorbenen Johann Christian Rhodius waren es neben den weiterhin im Mühlheimer Weinhandel aktiven Carl Christian und Friedrich Eduard die Brüder Christian und Engelbert, die dem Bergwerksgeschäft eine neue Ausrichtung gaben und damit den unternehmerischen Erfolg von Vater Johann Christian und Onkel Engelbert in diesem Wirtschaftszweig fortsetzten.

Das Unternehmen Gebrüder Rhodius wurde im Jahr 1827 von den Brüdern Christian, Carl Christian, Engelbert und Friedrich Eduard Rhodius sowie Karl Gustav Bischof in Burgbrohl als Bleiweißfabrik gegründet. Die Produktion fand zunächst in Linz am Rhein statt und wurde erst später nach Burgbrohl verlagert. 1859 zerstörte ein Unwetter große Teile der Fabrik; sie wurde jedoch wieder aufgebaut und dabei erweitert. Nach dieser Expansion begann das Unternehmen, einen Teil seiner Produkte zu exportieren. Auch in den folgenden Jahren wurde die Produktpalette ständig erweitert. So wurde ab 1883 Kohlensäure verflüssigt, in Flaschen gepresst und als eigenständiges Produkt verkauft, ab 1907 wurden Mennige und Bleiglätte produziert, 1937 wurde eine Lackfabrik in Fulda übernommen.

Anfang der 1950er-Jahre stellte das Unternehmen die Produktion von Bleiweiß ein und begann 1952 mit der Produktion von Schleifscheiben und 1958 mit der Abfüllung von alkoholfreien Getränken.

In der neben dem Sarkophag von Christian Rhodius gelegenen Grabstätte, sind seine älteste Tochter, Anna Christina Lohr, (geb. Rhodius), sowie Peter Lohr beigesetzt. Vermutlich hat die Familie Fritz Röthgen die Grabstätte in Patenschaft übernommen und den Grabstein einfach nur gedreht. Zu der Familie Röthgen ist nicht viel bekannt, es gibt Hinweise darauf, dass Fritz Röthgen bei der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn. Fritz Röthgen war der erste Musikdirektor der 1923 gegründeten Gesangabteilung der KFBE aus der später der Männer-Gesang-Verein der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn 1923, Frechen entstand.

 

Quellen Text teilweise: Seite „Gebrüder Rhodius“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. November 2022, 19:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gebr%C3%BCder_Rhodius&oldid=228038087 (Abgerufen: 3. September 2023, 15:44 UTC)

Und ein kleiner Auszug aus der sehr lesenswerten Firmengeschichte der Gebrüder Rhodius

https://docplayer.org/28056881-Gebrueder-rhodius.html#show_full_text

Abgerufen am 30.11.2021

 

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