Franz Röder (1916 – 1999)

Dichter und Büttenredner

Franz Röder wurde am 1. Februar 1916 in Deutz geboren, ging in Vingst und Höhenberg zur Schule und entdeckte schon sehr früh seine Vorliebe für das Fach Deutsch und die kölsche Mundart. Mit 17 Jahren stellte er sich bei der „Karnevalisten-Vereinigung von 1926“ vor und wurde aufgenommen.

In d`r kölsche Fastelovend Session von 1934 trat er zum ersten Mal als „Mond“ in der Bütt auf. Als Kostüm war er in ein blaues Gewand als Himmel gehüllt und trug auf dem Kopf eine gelbe Mondsichel. Seinen ersten größeren Erfolg hatte er in der Mülheimer Stadthalle, dort trat er bei der „Großen Mülheimer“ unter dem Präsidenten Franz Weber auf. Eine Sternstunde war auch 1934 ein Auftritt im Gürzenich in der sogenannten „Erwerbslosen-Sitzung“ unter dem Präsidium von Michael Hollmann.

Während des Krieges hat Franz Röder versucht, den Menschen ein „bisschen Freude“ zu machen und nutzte jede Gelegenheit für kleine Auftritte in Vereinen und Gaststätten. Bei einer der ersten Schiffstouren nach dem Krieg 1946 wurde Franz Röder bei den „Kölsche Funke rut-wieß“ unter dem damaligen Präsidenten Eberhard Hamacher (Hardes von Fluh) aufgenommen und bekam den Spitznamen „Entefott“. Bei einer Schiffstour der „Roten Funken“ im Jahr 1955 trat er in einem imposanten Kostüm als „Vater Rhein“ auf.

Es folgten Auftritte als „Moderner Überdichter“, als „Damen- oder Herrenredner“ und ab 1960 stand in seinem Funken-Pass, vermutlich in Anspielung auf seinen Spitznamen, Büttenredner „Amadeus Gänsekiel“. Sein übergroßer Schlapphut und die große Gänsefeder waren sein Markenzeichen.

Als „Amadeus Gänsekiel“ hat Franz Röder unzählige Gedichte und Büttenreden geschrieben, es folgten zahlreiche Auftritte auf den bekanntesten Sitzungen und in allen großen Sälen der Stadt. Darunter im Atlantik in der Waisenhausgasse oder im Williams-Bau gegenüber vom Aachener Weiher, aber auch auf Pfarrsitzungen war er ein gefragter Büttenredner. Seine Auftritte brachten ihn sogar in die große, weite Welt nach Barmen, Oberhausen, Düsseldorf, Aachen oder ins Kurhaus Baden Baden und sogar nach Holland und Österreich.

Aber am allerschönsten war es immer wieder in Köln und zum Ende jeder Büttenrede zitierte Franz Röder seinen Wahlspruch:

 

„Üch Freud`zo maache un zo ston en d`r Bütt, em Levve för mich et nix Schöneres jitt“

 

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

 

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