Christian Reuter (1899 – 1970)

Kapellmeister und Komponist

Christian Reuter war Kapellmeister in Köln und dirigierte die Märsche und Musikstücke der Traditionskorps, wie z.B. der „Roten Funken“ oder der „Großen Kölner“ oder „Große Allgemeine“. Er komponierte aber auch den Büttenmarsch von 1929 „Rubbedidupp“ der EhrenGarde der Stadt Köln 1902 e.V..

Als der Festausschuss 1902 dem neuen Reiterkorps im Rosenmontagszug den Platz vor Bauer und Jungfrau nicht zugestehen wollte, griff die EhrenGarde zu einer List: Bauer und Jungfrau täuschten, an verabredeter Stelle, eine Wagenpanne vor und gaben so der EhrenGarde die Möglichkeit, „Rubbedidupp“ in den Rosenmontagszug einzuscheren. Seither nehmen die Reiter und Festwagen der EhrenGarde den Platz vor den Tollitäten Bauer und Jungfrau im Rosenmontagszug ein. Daran erinnert heute noch der „Schlachtruf“ der EhrenGarde „Rubbedidupp“ (deutsch ‚im Handumdrehen‘).

1934 wird in einer der bekanntesten Vergnügungsstätten in Köln, dem Burghof in der Hohe Straße, die neue Kapelle unter Leitung des in Köln bestens bekannten Pianisten Christian Reuter und seinem violinistischen Gegenstück Willi Danz angekündigt. Die Beiden machen mit ihren Musikern eine bemerkenswerte gute Tanz- und Begleitmusik und sorgen für beste Unterhaltung.

Aber auch im „Groß Köln“ kommen die Besucher auf ihre Kosten, hier mal ein kleiner Ausschnitt aus der neuen Revue vom 30. September 1935. Die recht volkstümliche, um das Hauptthema „Wir haben einen Vogel“ kreisende Musik ist von Altmeister Fritz Hannemann. Der von Fritz Salomon und Trude Uler gesungene und getanzte Tango stammt aus der Notenfeder von Carl Theo Steinbach. Die Kostüme, bunt und phantastisch, entwarf B. von Bongardt, die lustigen Bühnenbilder B. Herff. In der linken Ecke neben der Bühne sitzt wieder Christian Reuter mit seinem Konzertmeister Willi Danz und seinen ausgezeichneten Musikern.

Es gab kaum eine Karnevalssitzung oder kaum eine Karnevalsgesellschaft, die den Kapellmeister und seine Kapelle nicht im Programm hatten oder kaum eine Veranstaltung wo Christian Reuter und seine Kapelle nicht mitwirkten. Darunter die Tanzgruppe der Greesberger, die Kapelle der Ehrengarde, der Großen Allgemeinen KG., der KG Treuer Husar Blau-Gelb von 1925, des Hannemannschen Trompeterkorps, der Kölner Prinzengarde und vielen weiteren Karnevalsgesellschaften.

Selbst auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1937 gab es einen Rheinischen Abend unter Mitwirkung der Kapelle unter der musikalischen Leitung von Christian Reuter.

Als Nachfolger von Fritz Hannemann übernahm Christian Reuter im Jahr 1938 das Amt des Korpskapellmeisters der Prinzen-Garde und übte es bis zu seinem Tod im Jahr 1970 aus. Darüber hinaus spielte seine Kapelle in jedem Jahr zur Prinzenproklamation und ebenso zu den ersten Fernsehsitzungen. Das Festkomitee ehrte ihn mit dem Titel “Hofmusikmeister Sr. Tollität”.

Christian Reuter verkörperte noch den alten Stil des Kapellmeisters. So stand er seinen Musikern meist als Autorität mit dem Taktstock vor. Bei Sitzungen spielte seine Kapelle stets in kompletter Uniform und in vollständiger Besetzung. Nach seinem Tod wurden die Saalkapellen im Kölner Karneval in Umfang und Besetzung immer weiter reduziert.

 

Quellen Text teilweise: Seite „EhrenGarde der Stadt Köln 1902“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. Oktober 2023, 12:50 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=EhrenGarde_der_Stadt_K%C3%B6ln_1902&oldid=237981947 (Abgerufen: 25. November 2023, 18:53 UTC)

Stadtkapelle Köln mit einer Erinnerung zum 50. Todestag von Christian Reuter am 29. Oktober 2020

https://www.facebook.com/116326108420934/photos/a.116328408420704/3161041897282658/?type=3
Abgerufen am 02.06.2022

 

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