Dominikus Remagen (1863 – 1937)

Auch der hier ruhende Dominikus Remagen (1863 – 1937) war Metzgermeister und wohnte mit seiner Frau Therese (1876 – 1943 geb. Bresser) am Großen Griechenmarkt in Köln. Wie viele weitere Metzgermeister der Metzger-Tradition Remagen hat sich Dominikus Remagen sehr aktiv für die Schweinemetzger-Innung Köln und für das Geschehen in der Stadt Köln eingesetzt.

Wenn man sich den Bericht der Generalversammlung der Schweinemetzger-Innung durchließt gab es in dieser Innung echte Probleme. So hat der rheinisch-westfälische Verbandstag z.B. auf das Unwesen des Rabattgebens aufmerksam gemacht. Metzgermeister Wahl führte lebhaft Klage darüber, dass bei den Revisionen der Metzgerläden durch den Veterinärtierarzt, diesem stets ein uniformierter Schutzmann beigegeben werde. Der Schutzmann blieb zwar vor der Haustüre stehen, aber dies errege Aufsehen und das Publikum meine vielfach, „es sei irgendwas nicht in Ordnung“. Weiterhin machte Meister Wahl auf die Unsitte der Gesellen aufmerksam, die beim Schlachten vielfach das Messer in den Mund nehmen, wodurch schon mancher Unfall verursacht sei.

Der Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe teilte mit, dass er in Zukunft die Führung von Medaillen und sonstigen Auszeichnungen aus „Schwindelausstellungen“ energisch bekämpfen werde. Die Versammlung gab ihrer Freude über dieses Vorgehen Ausdruck und beschloss, „in corpore“ (gemeinsam, alle zusammen) dem Verein beizutreten.

Der Obermeister wies darauf hin, dass man so oft in Zeitungen von Wurstvergiftungen lese. In fast allen Fällen stelle es sich bei genauer Untersuchung heraus, dass es sich nicht um eine Wurstvergiftung, sondern um irgendeine Magenbeschwerde handele. Es sei bedauerlich das in diesen Fällen von der Zeitung kein Widerruf gebracht werde. Meister Breuer behandelte die Frage: „Wie schützen sich die Kölner Metzgermeister gegen die überhandnehmenden Diebstähle im Schlachthof?“ Die Diebstähle nähmen in erschreckender Weise zu und die Diebe würden in der Regel vom Gericht freigesprochen, da das Gericht stets einen Irrtum oder eine Verwechslung der angelieferten Tiere annähme.

Die hier ruhende Tochter von Dominikus und Therese Remagen, Hubertine Droemont (1902 – 1976 geb. Remagen) hat den Kölner Kaufmann Ludwig Wilhelm Droemont (1891 – 1947) geheiratet. Auch hier lassen sich kaum Zuordnungen finden, auch die Kaufmannsfamilie Droemont ist weit verzweigt. So hieß z.B. der Vater von dem hier ruhenden Ludwig Wilhelm, Wilhelm Ludwig Droemont und der Großvater ebenfalls Ludwig Wilhelm. Auch hier war der Wohnsitz der Familie Droemont am Großen Griechenmarkt in Köln.

1887 vererbte eine Tante der Ehefrau von Wilhelm Droemont eine Annahmestelle für Eisen, Lumpen, Papier, Kordel & Knochen am Kleinen Griechenmarkt in Köln. Ganz unvorhergesehen wurde somit über Nacht aus einer bürgerlichen Journalistenfamilie ein Unternehmerhaushalt.

Da die Hochburg der deutschen Papierindustrie damals im Dürener und Jülicher Raum lag, spezialisierte sich die junge Firma recht schnell auf den neuen und gefragten Rohstoff Altpapier. Mit Erfolg und schon bald setzt die Papierindustrie auf die Familie Droemont.

Recht zügig überstieg der Bedarf an Altpapier die baulichen Annahmekapazitäten des Firmensitzes am kleinen Griechenmarkt. Gleichzeitig wollte man die Qualität noch einmal weiter steigern sowie kundenspezifischer anpassen können und eröffnete zur Jahrhundertwende eine Sortieranstalt in Jülich. Von dort wurde dann via Waggon direkt an den Kollergang geliefert. Der Kollergang ist ein Mahlwerk zum Zerkleinern und zum Mischen von Steinen, Erzen, Papierrohstoffen oder Lebensmitteln. Ein bis zwei aufrechtstehende schwere Scheiben, die sogenannten Läufer, drehen sich auf einer Bodenplatte um eine senkrechte Achse und zermahlen so den Inhalt. Kollergänge eignen sich zum Mahlen von klebrigen, nassen, feuchten oder trockenen Materialien.

Nach dem Ende des Kriegs im Mai 1945 wurde dann ein neuer Standort in der Oskar-Jäger-Straße 52 errichtet. Von dort aus führte die dritte Generation die Firma als Altpapiergroßhandel weiter.

Die Droemont GmbH & Co. KG wird heute in der vierten Generation von ihrem Geschäftsführer und alleinigem Gesellschafter Herrn Louis Droemont erfolgreich geführt und der Standort befindet sich heute in Pulheim.

Quelle Text teilweise: https://droemont.de/geschichte/
Abgerufen am 07.03.2023

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