Pädagoge, Germanist, Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer
Theodor Rutt (* 5. Mai 1911 in Köln; † 7. März 2006) war ein deutscher Pädagoge, Germanist, Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer, der neben zahlreichen Fachbüchern zu Deutschunterricht, Sprachwissenschaft und deutscher Sprache auch Bücher zur Heimatkunde verfasste.
Leben
Nach dem Abitur absolvierte Rutt ein Studium der Germanistik an der Universität zu Köln sowie der Pädagogischen Akademie Bonn und schloss dieses Studium 1933 sowie 1936 mit den Staatsexamina ab. Im Anschluss war er als Lehrer an Volksschulen tätig und schloss 1939 seine Promotion zum Dr. phil. mit einer Dissertation zum Thema Selbsterziehung und Selbstbildung im Leben und in den Werken Adalbert Stifters ab. Ein weiteres postgraduales Studium der Philologie beendete er 1942 mit dem Assessorexamen.
Rutt war nach dem Zweiten Weltkrieg als Dozent an der Pädagogischen Akademie Köln und übernahm dort 1951 eine Professur für die Didaktik der deutschen Sprache. Zugleich war er zwischen 1954 und 1962 Rektor der Pädagogischen Akademie Köln.
Durch seine zahlreiche Fach- und Unterrichtsbücher prägte er insbesondere den Deutschunterricht an Grund- sowie Volksschulen und war unter anderem zwischen 1962 und 1970 Verfasser von Deine Muttersprache: Arbeitsbuch für den Deutschunterricht, eine Buchreihe für den Deutschunterricht vom zweiten bis zum neunten Schuljahr, die in mehreren Neuauflagen erschien.
In seinen zahlreichen Veröffentlichungen befasste er sich darüber hinaus mit Themen wie Erziehung, Unterricht und Jugendpflege, aber auch mit der Heimatkunde des Oberbergischen Landes und des Rhein-Sieg-Kreises. Insbesondere sein Buch Land an Sieg und Rhein: Geschichte, Kultur, Wirtschaft (1960) beinhaltet eine umfangreiche Darstellung zu Firmen und Institutionen wie Boge GmbH sowie Schoeller’sche Kammgarnspinnerei in Eitorf, August Lepper in Bad Honnef, Reifenhäuser Gruppe in Troisdorf, Kautex Textron in Holzlar, Sportschule Hennef, aber auch zu Orten und Persönlichkeiten wie Wolsdorf, Herchen-Bahnhof, Maximilian Jacobi oder zum Stieldorfer Passionsspiel.
Nach der Umbenennung der Pädagogischen Akademie zur Pädagogischen Hochschule Köln 1962 blieb er dort tätig und wurde 1964 Prorektor. 1965 übernahm er eine Professur an der neugegründeten Pädagogischen Hochschule Rheinland und lehrte an deren Abteilung Köln bis zu seiner Emeritierung am 1. Oktober 1979. Daneben war er mehrere Jahre Präsident des Pädagogischen Hochschulsenats des Landes Nordrhein-Westfalen. Außerdem war er Mitglied der Gesellschaft für Jenaplan-Pädagogik in Deutschland, die sich mit dem Jena-Plan befasst, einem 1927 von Peter Petersen Schulentwicklungskonzept.
Rutt, der auch anschließend zahlreiche Bücher zu verschiedenen Themen verfasste, veröffentlichte 1992 seine Memoiren unter dem Titel Durchlebte Erziehungswirklichkeit : Einblicke in das Werden und das Gewordene. Pädagogische Skizzen.
Für seine langjährigen Verdienste wurde ihm 1986 das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 1993 vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau, der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen.
Quelle Text: Seite „Theodor Rutt“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. September 2020, 09:36 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Theodor_Rutt&oldid=203710680 (Abgerufen: 31. Mai 2022, 18:29 UTC)