Philipp Herold (1882 – 1966)

Blumenhändler und fast 50 Jahre Bannerhär der Kölner Narren Zunft

Am 19.06.1906 gibt der Blumenbinder Philipp Herold seine Hochzeit mit Petronella Kummer bekannt, bereits im Oktober 1910 erscheinen große Anzeigen mit der Eröffnung einer Blumenhandlung „Zur Kranzspende“ in der Schildergasse 101 in Köln. Es werden Buketts, Tafeldekorationen, Brautbuketts, Brautkränze und als Spezialität Trauerarrangements und Kränze zwischen 1,50 und 20,00 Mark angeboten.

Im Jahr 1926 wird er Bauer im Kölner Dreigestirn unter der Grossen Kölner Karnevalsgesellschaft 1926 e.V. unter dem Präsidenten Fritz Maaß. Prinz war Adalbert der 1. (Dr. Oster) und Jungfrau Peter Heydenreich.

Im Jahr 1928 ist auch das Narrenschiff der Karnevalsgesellschaft Kölner Narrenzunft zu großer, Erfolg verheißender Fahrt ausgelaufen. Doch lag etwas Wehmut über der Schar der Mitfahrenden. Galt es doch Abschied zu nehmen von einem lieben Menschen der während der letzten 3 Jahre mit viel Begeisterung und Geschick, Freude und Fröhlichkeit in der KNZ spendete. Franz Rings hat das Steuer aus der Hand gegeben um es einer jungen Kraft anzuvertrauen. Noch einmal bezog Franz Rings, geleitet vom kleinen Rat und herzlich begrüßt von der den Saal bis zum letzten Platz gefüllten Menge, seinen Führerstand, um Abschied zu nehmen als Bannerhär der KNZ, der er 38 Jahre angehörte.

Er bat darum, dem jungen Bannerhär Philipp Herold die gleiche Liebe und Gefolgschaft entgegenzubringen, der er sich erfreuen konnte. Dann hielt eskortiert vom kleinen Rat der Großen Kölner, den blauen Funken, der Ehrengarde und einer Abordnung der Großen Karnevalsgesellschaft, unter dem Jubel der Künstler Philipp Herold seinen Einzug als Bannerhär der Karnevalsgesellschaft Narrenzunft.

Wiedergeburt der „Geselschap van den Gecken“

Der erste Bannerhär war Maria Heinrich Hoster, unter seinem Künstlernamen „Antun Meis“ der bekannteste Mundartdichter und Karnevalsredner seiner Zeit und weit über die Grenzen Kölns hinaus berühmt. Die Stadt Köln ehrte ihn später mit einer Straße in „seinem“ Stadtteil Ehrenfeld. Er nahm in seinen Stücken und Vorträgen die bornierte Vornehmheit der Neureichen aufs Korn und schuf das berühmte Hochdeutsch mit Knubbeln (Heute noch gepflegt im Millowitsch Theater). Die KNZ erfreute sich von Beginn an eines großen Zuspruch und hielt jedes Jahr 9 Sitzungen, drei Bälle und diverse Feste ab. Von den Überschüssen spendete sie jedes Jahr Riesensummen für wohltätige Zwecke und gab schließlich ihr ganzes Vermögen im 1.Weltkrieg zur Unterstützung von Witwen und Kriegswaisen dem Staat. Natürlich war damals erst einmal Schluss mit lustig, so dass erst Mitte der verrückten Zwanziger wieder an Karnevalsfeiern gedacht werden konnte. Die KNZ erstritt sich dieses Recht damals gegen die Stadt Köln mit einem Gerichtsentscheid!

Wieder ging es mit der KNZ aufwärts unter der Führung ihres 9. Bannerhärs Philipp Herold, der dieses Amt ab 1928 bekleidete. Ihm folgte 1958 sein Sohn Willi Herold – der Blumenprinz des Jahres 1957, so dass die Gesellschaft über 50 Jahre von nur zwei Bannerherren geführt wurde.

Am 11. November 1942 geben Rose (geb. Röseler) und Willy Herold die Geburt des 2. Töchterchens Helene bekannt, auch hier wird noch die Schildergasse 110 als Adresse angegeben.

Am ersten Juni 1944 unter den vielen Traueranzeigen für die Kriegsgefallenen, gibt Helene Röseler, die Mutter von Rose und Helene, den Tod von Ferdinand Röseler, Inhaber der Likörfabrik Wilhelm Hennekes & Söhne gegr. 1788 bekannt. Danach verlieren sich die Spuren der Familie Herold und Röseler in den letzten Kriegsjahren 1944 – 45.

 

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz 

und

Quelle Text teilweise ab Wiedergeburt der „Geselschap van den Gecken“ : https://koelnernarrenzunft.de/ueber_uns/geschichte/

Abgerufen am 07.01.2021

 

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