Jón Svensson (Sveinsson) (1857 – 1944)

Schriftsteller und Autor der Nonni Bücher

Jón Stefán Sveinsson (* 16. November 1857 in Möðruvellir, Island; † 16. Oktober 1944 in Köln) ist durch seine Nonni-Bücher einer der in Deutschland bekanntesten isländischen Schriftsteller und war Jesuit. Er veröffentlichte seine Werke weltweit unter dem Namen Jón Svensson – mit Ausnahme Islands, wo sein „Nachname“ (eigentlich Patronym) unverändert „Sveinsson“ lautet.

Leben

Nonni ist eine Koseform des Namens Jón. Jón Sveinsson wurde auf dem Hof Möðruvellir im Hörgárdalur bei Akureyri geboren. Seine Eltern waren Sigríður Jónsdóttir (1826–1910) aus Reykjahlíð am Mývatn und Sveinn Þórarinsson (1821–1869), Schreiber beim Amtmann Pétur Havstein, dem Vater Hannes Hafsteins. Seine Eltern hatten acht Kinder, drei davon starben im Herbst 1860 im Kindesalter an Diphtherie. Aufgewachsen sind Björg (Bogga) (1854–1882), Jón Stefán (Nonni) (1857–1944), Sigríður Guðlaug (1858–1916), Ármann (Manni) (1861–1885) und Friðrik (1864–1943). Seine Mutter brachte Kristín (1852–1949) mit in die Ehe. 1865 zog die Familie nach Akureyri in das Pálshús, benannt nach dem ersten Bewohner. Heute ist es ein unter dem Namen Nonni-Haus bzw. Nonnahús bekanntes Museum. Nonni verlebte eine glückliche Kindheit, die allerdings durch den frühen Tod des Vaters Sveinn Þórarinsson im Jahre 1869 getrübt wurde.

Im Jahr 1870 verließ er Island auf Einladung aus Frankreich. Den Winter 1870 verbrachte er in Kopenhagen, wo er das Ende des Deutsch-Französischen Krieges abwartete. In Frankreich konnte er bessere Schulen besuchen, so etwa ab 1871 in Amiens. Er nahm den katholischen Glauben an, trat in den Jesuitenorden ein, studierte und wurde schließlich 1890 in Liverpool zum Priester geweiht. Seit der Reformation im 16. Jahrhundert war Nonni damit der erste isländische katholische Priester.

Seit 1906 schrieb er die zwölf „Nonni-Bücher“ über seine Jugend auf Island und sein späteres Leben und Wirken in Europa, USA und Japan in deutscher Sprache, die zumeist beim Verlag Herder erschienen. Sie wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Island besuchte Nonni nur noch zweimal (1894 zu Pferd und 1930) auf Einladung der isländischen Regierung zur Tausendjahrfeier des ältesten noch existierenden Parlaments der Welt, des Althing. Von 1936 bis 1938 unternahm er eine ausgedehnte Welt- und Vortragsreise in die USA sowie nach Kanada und Japan.

Nonni starb am 16. Oktober 1944 im Kölner St.-Franziskus-Hospital und wurde auf dem nahegelegenen Kölner Melaten-Friedhof begraben, und zwar in der Grabstätte der Kölner Jesuiten.

Gedenken

Links vor dem Grab auf diesem Friedhof steht seit Januar 2011 eine Bank zum Verweilen und Schmökern. Der Text auf dem Sponsorenschild lautet: „Zur Erinnerung an Jón Svensson. Gestiftet von NONNI-Freunden, der DIG und vom Verlag Herder“. Ermöglicht wurde die Bank durch Spenden an die „Kölner Grün Stiftung“, die sich für eine Verbesserung des Stadtbildes, der Parkanlagen etc. einsetzt. In Köln-Ehrenfeld ist ihm der Nonniweg und der Nonnibrunnen gewidmet. In direkter Nähe liegt der Nonni-Club, eine Offene Tür für Kinder und Jugendliche, die Pastor Hermann-Josef Hieronymi, ein großer Nonni-Verehrer, in den 1960er Jahren ins Leben rief. Er regte auch den Nonni-Brunnen an.

 

Quelle Text: Seite „Jón Sveinsson“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. Januar 2023, 01:09 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=J%C3%B3n_Sveinsson&oldid=230050949 (Abgerufen: 17. September 2023, 15:42 UTC)

 

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