Arnold Unkelbach (1880 – 1945)

Kaufmann mit Kolonialwaren und später Betreiber der Einzelhandelsgeschäfte Unkelbach

Auf der Luxemburger Str. 30 gründete Arnold Unkelbach 1905 sein erstes Kolonialwarengeschäft, bereits im Oktober 1906 werden Lehrmädchen gesucht. Es wäre auch möglich, dass Arnold Unkelbach das Kolonialgeschäft von Adolf Lohmar übernommen hat, Adolf Lohmar firmierte zu dieser Zeit unter Kölner Konsum-Geschäft und hatte bereits einige Filialen. Am 30. März 1908 kündigen Arnold Unkelbach und Juliane Therese Jamann ihre Heirat an. Nur wenige Tage später, am 18. April 1908, erfolgt die standesamtliche Trauung in Köln. 1909 kommt der Sohn Wilhelm (Willi) zur Welt, erst 6 Jahre später der Sohn Arnold. Am 3. November 1923 wird im Handelsregister die Prokura für Juliane Unkelbach eingetragen.

Bereits im September 1927 werden Lehrmädchen für eine Filiale auf der Venloer Straße 703 in Köln Bickendorf gesucht. Die Lehrmädchen sollten von achtbaren Eltern, nicht unter 16 Jahren, mit guter Schulbildung und fix im Rechnen sein. Zu dieser Zeit gab es schon einige weitere Filialen, darunter in Sülz auf der Berrenrather Straße 217, am Eigelstein 49 und 76, am Kleiner Griechenmarkt 71, und einige Weitere, das Kölner Adressbuch von 1931 führt bereits 15 Filialen auf. Später entstand auch eine große Filiale „Unkelbach am Barbarossaplatz, direkt im Eingangsbereich gab es gegrillte Brathähnchen und frisch gebratene Frikadellen, Unkelbach war seiner Zeit weit voraus. Irgendwann wurde aus dem „Unkelbach am Barbarossaplatz“ Edeka Schallenberg und heute befindet sich in dem Geschäft ein Lidl Markt.

Vermutlich im Jahr 1929 verlegte Arnold Unkelbach nicht nur den Wohnsitz, sondern auch die Firmenzentrale nach Bickendorf, auf die Venloer Straße 703.

 

Arnold Unkelbach (1915 – 2012)

Arnold Unkelbach jun. erlebt in Köln die Armut und die politischen Unruhen der frühen 30er Jahre. Obwohl der Karneval, wie auch die Kultur unter der Dauerkrise leidet, wird aus ihm ein echter Karnevalsjeck. Im jungen Alter von 19 Jahren wird er 1935 eine der letzten „männlichen Jungfrauen“ im Kölner Dreigestirn. Sein Bruder Willy übernahm die Rolle des Kölner Bauern, beide waren Mitglieder der Prinzen-Garde Köln. Dies will die NSDAP eigentlich schon 1935 verhindern. Unkelbach erlebt, wie die NSDAP den Karneval für Propagandazwecke benutzt und mit zahlreichen antijüdischen Wagen, aus heutiger Sicht eine echte Schmach beschert. Auf Arnold Unkelbach sollten vorerst nur noch zwei männliche Jungfrauen folgen. Dann wurden sie auf Druck der NSDAP zwei Jahre lang von Frauen dargestellt. Bei diesen beiden Ausnahmen blieb es jedoch.

Wenn man sich die Bilder von dem Kölner Dreigestirn 1935 anschaut, dann war Arnolda eine echt hübsche Jungfrau. Die Zeitungen schrieben, auswärtige Männer hätten sie mit ernsthaften Absichten zum Tanz aufgefordert und wollten sie sogar küssen. Prinz Karneval war in diesem Jahr Konrad I. (Konrad Maaßen) von der „Großen Kölner KG“.

 

Wilhelm (Willi) Unkelbach (1909 – 1972)

Zu Wilhelm und Mia Unkelbach, (geb. Mohr) konnte ich bisher kaum Angaben finden, die Beiden heirateten am 11. Februar 1939 im Savoy Hotel in Köln, der 1940 geborene Sohn Arwin verstarb bereits im Alter von 4 Jahren und zu der Schwester ist ebenfalls nichts bekannt. Der Vater von Mia Mohr war der Brauereibesitzer Willi Mohr, er führte von 1932 – 1942 das Neumarkt-Bräu, indem der Braubetrieb 1931, nach 58 Jahren Pause wieder aufgenommen wurde. Entgegen dem Namen befand sich das Neumarkt-Bräu aber nicht am heutigen Neumarkt, sondern an der Frankenwerft / Ecke Salzgasse in der Kölner Altstadt.

 

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz und

Quellen Text teilweise: https://www.rheindvd.de/zeitzeugen/arnold-unkelbach/

Abgerufen am 18.05.2024

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