Günter Eilemann (1923 – 2015)

Karnevals- und Stimmungssänger, Akkordeonspieler, Moderator und Gründer des Eilemann-Trios

Günter Gustav Wilhelm Eilemann (* 14. April 1923 in Köln; † 4. Oktober 2015 ebenda) war ein deutscher Karnevals- und Stimmungssänger, Akkordeonspieler, Moderator und Gründer des Eilemann-Trios.

Das Eilemann-Trio

Der Karneval brachte den Erfolg von Andreas Köhne

Jahrzehntelang sorgte eine dreiköpfige Formation aus Köln für fröhliche Musik – das Eilemann-Trio. Besonders aus dem Karneval sind ihre Lieder bis heute nicht wegzudenken.

Günter Eilemann, der Namensgeber und Kopf des Trios, wurde am 14. April 1923 in Köln geboren. Nach der Mittleren Reife sollte er nach dem Wunsch seiner Mutter zunächst Zahntechniker und anschließend Zahnarzt werden, doch die Neigung zur Musik war stärker. Er besuchte die Musikschule seiner Heimatstadt, wo er von 1938 an bei Gerd Maibohm Klavier studierte.

Der Zweite Weltkrieg verschonte auch ihn nicht, Günter Eilemann musste zum Militär und an die Front. In einem italienischen Kriegslazarett konnte er 1944 sein Interesse für Swingmusik ausleben, für die damalige Zeit durchaus eine Sensation! Den Offizieren gefielen seine Darbietungen derart, dass man ihn nicht an die Front zurückschickte.

Eines Tages hörte ihn Werner Finck, der zu jener Zeit mit seinem Fronttheater in Italien weilte. Der Schauspieler und Kabarettist brachte schließlich den Stein ins Rollen, indem er dem Kölner Pianisten nach der Kapitulation eine Unterkunft und auch Auftritte in einem amerikanischen Offiziersclub in Garmisch-Partenkirchen verschaffte. Dort lernte er die mehrfache Tennismeisterin Ulla Rosenow kennen, mit der er 1947 nach Köln zurückkehrte und dort später heiratete. Nach seiner Rückkehr war Günter Eilemann zunächst als Vertriebskaufmann für eine Tageszeitung tätig. Tagsüber ging er diesem Beruf nach, doch nachts spielte er in einem bekannten Hotel Klavier.

1952 kam es schließlich zur Gründung des Eilemann-Trios. Der Schlagertexter Klaus-Peter Urban bat Günter Eilemann darum, seinen Text “Ich habe heute einen schönen Schwips” zu vertonen. Dieser hatte zwar bis dahin dem Karneval keine allzu große Aufmerksamkeit geschenkt, doch er versuchte es – und wurde belohnt. Allein wollte er den neuen Karnevalsschlager jedoch nicht präsentieren, zu groß war die Dominanz von Jupp Schmitz, Karl Berbuer und anderen. Aus diesem Grund suchte er nach Mitspielern. Bald darauf stießen Horst Muys und Karl-Heinz Nettesheim dazu, das Eilemann-Trio war geboren.

Nach dem Debüt bei einem Herrenabend der Prinzengarde absolvierte die neugegründete Formation am 11. November 1952 im Williamsbau am Aachener Weiher den ersten echten Karnevalsauftritt. Ihr Titel “Etz kütt et rut, rut, rut” bezog sich auf die Aufstellung der ersten Verkehrsampeln im Kölner Stadtgebiet und avancierte auf Anhieb zu einem Riesenerfolg. Eine für jene Zeit durchaus akzeptable Gage in Höhe von 45,– DM und sprunghaft ansteigende Auftrittszahlen waren der gerechte Lohn.

Die Folgezeit sollte zeigen, dass dies keine Eintagsfliege war, weitere große Erfolge der 50er Jahre waren u. a. “Du alter Räuber” (1954) und “Vater ist der Beste” (1959). Beide Titel sind auch heute noch äußerst bekannt.

1956 erlebte das Eilemann-Trio einen der wenigen Personalwechsel, als Willy Schweden den ausscheidenden Karl-Heinz Nettesheim ersetzte. Sechs Jahre später schied auch Horst Muys aus, für ihn kam Charly Niedieck. In dieser Besetzung blieb das Trio zusammen.

Auch in den nächsten Jahren setzte sich der Erfolg fort, Auftritt folgte auf Auftritt. Ob Radio- und Fernsehshows mit Moderatoren wie Peter Frankenfeld, Hans Rosenthal oder Hans-Joachim Kulenkampff, Modenschauen oder Kreuzfahrten – überall war das Eilemann-Trio zu Gast. Tourneen führten die drei Kölner bis in die USA und nach Kanada. Selbstverständlich war man auch weiterhin im Karneval aktiv, wo Songs wie “Sie will ja”, “Der Ziegenbock”, “Das Matterhorn” oder “Der Kater” immer wieder für Riesenstimmung sorgten. Darüber hinaus führte Günter Eilemann immer wieder als Moderator durch verschiedene Veranstaltungen, so 1978 bei einem großen musikalischen Nachwuchswettbewerb.

Leider gab es 1968 einen privaten Schicksalsschlag, als Günter Eilemanns Frau Ulla einem Herzanfall erlag. Auf einer Nordamerika-Tournee lernte er jedoch die aus Westfalen stammende Karin Henschel kennen. Eigentlich war sie nur wegen eines Autogramms von Willy Millowitsch (das sie auch erhielt) ins Hotel gekommen. Vier Jahre später wurde sie Günter Eilemanns zweite Ehefrau.

Das 35-jährige Bühnenjubiläum feierte man 1987 im Kölner “Senftöpfchen”, die Laudatio hielt übrigens Günter Eilemanns ehemaliger Schulkamerad Kurt Brumme, der sich selbst als Sportredakteur des WDR einen großen Namen gemacht hatte. Zum 40-jährigen Bühnenjubiläum fand im Kölner Börsensaal die Show “Musik, Humor und Nadelstreifen” statt, die auch im Fernsehen ausgestrahlt wurde und zu der eine CD erschien.

Der Unfalltod von Charly Niedieck am 01. November 1992 führte zu dem Entschluß, das Trio aufzulösen. Die darauffolgende Karnevalssession, bei der die Italienerin Maria Patis an Niediecks Stelle mitwirkte, bildete den endgültigen Schlusspunkt. In den Folgejahren trat Günter Eilemann, der sich bis 1993 um den karnevalistischen Nachwuchs kümmerte, nur noch selten auf. Das Publikum hatte ihn jedoch nicht vergessen und feierte ihn bei jedem Gastspiel.

1996 sang er auf der Bühne des Kölner WDR-Funkhauses gemeinsam mit Willy Schweden noch einmal ein Medley der erfolgreichsten Lieder, während der Session 1996/97 moderierte er im Fernsehen eine mehrteilige Sendereihe über den Kölner Karneval.

Günter Eilemann starb am 4. Oktober 2015 im Alter von 92 Jahren in einem Pflegeheim im Kölner Stadtteil Weiden, seine Grabstätte liegt nur wenige Meter entfernt von denen seiner Trio-Mitglieder Niedieck und Schweden.

Von Andreas Köhne
Quelle Text: https://www.memoryradio.de/magazin/eilemanntrio/

Abgerufen am 18.01.2024

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Quelle Text: Seite „Günter Eilemann“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. April 2019, 08:05 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=G%C3%BCnter_Eilemann&oldid=187582661 (Abgerufen: 8. Januar 2022, 15:18 UTC)

 

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