Eduard Meysenburg (1930 – 2021)

Autohändler / Tankstellenbesitzer

Eduard Meysenburg betrieb Tankstellen und ein Autohaus in Köln, darunter auch die Rochus Großtankstelle in Bickendorf. An der Stelle, wo er einst mit seinem Autohaus begann, befindet sich heute ein Fastfood Restaurant. Schlagzeilen machte Meysenburg, als er im Mai 1963 mit seinem Freund Arnold Birnbaum den Atlantik in einem kleinen zweimotorigen Sportflugzeug überquerte. Eine Atlantik Überquerung auf der gefürchteten Ost-West-Route hatte vor ihnen noch keiner gewagt. Birnbaum und Meysenburg waren die Ersten, die in einem so kleinen Sportflugzeug von Europa nach Miami in die USA geflogen sind.

Arnold Birnbaum war ein legendärer und umtriebiger Pilot, Fluglehrer, Luftaufsichtsbeamter und Organisator zahlreicher Flugschauen, unter anderem auf dem Butzweilerhof. Er hat die kleine Piper-Aztec mit einem zusätzlichen Tank ausgerüstet und für den Notfall war auch ein Schlauchboot und eine Notfallausrüstung an Bord, sogar an Angeln hatte er gedacht. Die beiden starteten am 21. Mai 1963 in Wahn und hatten auf ihrer wochenlang im Detail geplanten Route über Schottland, Island, Grönland bis nach Miami ca. 11.000 Km vor sich. Aber es kam was kommen musste, es war Nacht, extrem schlechtes Wetter über dem Atlantik, heftiger Regen und starker Wind ließen das kleine Flugzeug zum Spielball der Lüfte werden.

Die beiden Piloten wurden heftig durchgeschüttelt und als ob das nicht genug wäre, die kleine Maschine wurde immer langsamer und sie verloren an Höhe. Offensichtlich stimmte auch irgendwas mit dem Treibstoff nicht, die Tankanzeige spielte verrückt und die beiden Männer sahen wie Sprit aus dem Motor lief. Sie konnten zwar eine Funkverbindung mit einer amerikanischen Radarstation herstellen, die Radarstation konnte das kleine Flugzeug aber nicht orten.

Die Piloten versuchten im Gleitflug die Maschine in der Luft zu halten. Nach bangen Stunden konnte eine Radarstation in Sondrestrom auf Grönland ihr Signal empfangen und sie konnten auf Grönland notlanden. Die Schäden, eine durchgebrannte Zündkerze und eine lose Benzinleitung, konnten schnell behoben werden, so dass sie Ihren Flug nach Miami fortsetzen konnten.

Da es sich bei dem Flug der beiden um einen Überführungsflug handelte, war auch die Rückfahrt aus den USA ein Husarenstück.  Damals schrieb die US-Presse über die beiden deutschen Piloten. So kam es, dass der Direktor einer großen Motel-Kette auf die beiden aufmerksam wurde und den beiden eine Art Rundreise mit Vortrag spendierte. Als es dann zurück nach Deutschland ging, arrangierte er eine Passage auf einem Überseedampfer nach Bremerhaven.

Allerdings hatten die beiden gerade mal ihre Flightoveralls im Gepäck. Während der Überfahrt konnten sie – in ihren Flightoveralls – jeden Abend am Kapitäns-Tisch Platz nehmen. Irgendwann fragten sie ihn warum sie denn immer zu dieser besonderen Ehre eingeladen werden. Der Kapitän grinste und erklärte, dass die beiden den ganzen Abend die Gäste am Tisch unterhalten würden und er so in Ruhe essen könnte…. 

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

 

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