Chrysanth Joseph Proenen (1849 – 1929)

Unternehmer in der Textilindustrie

Am 7. November 1929 starb im Alter von 80 Jahren Chrysanth Joseph Proenen,

der markanteste Vertreter der dritten Generation in der Leitung des Familienunternehmens Bierbaum-Proenen. Zusammen mit seinem Schwager Johann Baptist Schmitz (1833 – 1908) hatte er die Expansion des Geschäfts forciert, 1889 das Stammhaus durch einen Neubau ersetzt, schließlich den Ausbruch aus der Enge der Mühlengasse auf ein neu erworbenes Areal an der Domstraße (Nr. 59-67) gewagt.

Die dort 1904/05 errichteten und 1913 erweiterten Fabrikgebäude markierten die Verlagerung des geschäftlichen Schwerpunktes zur modernen Serienfertigung von Wäsche und Berufskleidung, ohne dass der traditionelle Großhandel ganz aufgegeben wurde. Als der Senior 1919 aus der Geschäftsführung ausschied, waren seine drei Söhne bereits gut mit den Geschicken der Firma vertraut. So, wie sich bei Bierbaum-Proenen immer wieder tüchtige Söhne (und Schwiegersöhne) zu unternehmerischer Tätigkeit bereitfanden, war es der abtretenden Generation auch meist vergönnt, die Nachfolger noch ein gutes Stück auf ihrem Weg zu begleiten.

Allerdings hatten die Belastungen des Ersten Weltkriegs die Gesundheit des Seniorchefs beeinträchtigt, die Inflationsjahre sein Vermögen vernichtet: Eine großzügige finanzielle Unterstützung durch die Kinder ermöglichte Chrysanth Joseph Proenen einen gesicherten, durch karitative Tätigkeit ausgefüllten Lebensabend.

 

Quelle Text: Bierbaum-Proenen 1929 – 1952 von Helmut Vogt, erschienen im J.P. Bachem Verlag

 

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