Wilhelm Thurn (1850 – 1920)

Kaufmann und Gutsbesitzer

Wilhelm Thurn war Kaufmann in Köln und gründete im Mai 1886 eine Handelsniederlassung „Wilh. Thurn“, für Mineral- und Schmieröle. Bereits am 8. September 1888 kündigen Wilhelm Thurn und Maria Froitzheim (1866 – 1903) ihre Hochzeit an.

Durch Ehevertrag vom 8. Oktober 1888 haben die Brautleute Wilhelm Thurn, Kaufmann zu Köln und Maria Froitzheim zu Esch, folgendes vereinbart: „Zwischen den zukünftigen Eheleuten soll vollständige Gütertrennung bestehen, wie solche in den Artikeln 1536 – 1539 des Bürgerlichen Gesetzbuches vorgesehen ist“. 

Bereits am 10. Oktober 1888 erfolgt dann die Hochzeit, aus dem Kölner Kaufmann Wilhelm Thurn wird der Gutsbesitzer der Burg Reuschenberg in Elsdorf.

„Ein prächtiger Junge“, am 18. August 1889 geben Wilhelm und Maria die Geburt des Sohnes Hanns bekannt, erst am 30. Juli 1895 folgt der Sohn Erich.

Maria Thurn, geb. Froitzheim, entschlief sanft nach langem mit großer Geduld ertragenem, schweren Leiden, am 5. Dezember 1903, im Alter von nur 37 Jahren.

 

Burg Reuschenberg (Elsdorf)

Die Burg Reuschenberg war eine Wasserburg südwestlich der rheinischen Ortschaft Elsdorf im nordrhein-westfälischen Rhein-Erft-Kreis. Ihre Wurzeln lagen in einer hochmittelalterlichen Motte, die später durch eine Wehranlage aus Stein ersetzt worden war. Über Jahrhunderte hinweg waren die Herren von Reuschenberg Eigentümer der Burg, ehe diese im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts in bürgerlichen Besitz kam. Im Zuge des Braunkohletagebaus Hambach I wurde die Anlage 1998 abgerissen.

Geschichte

Die Burg wurde indirekt 1278 durch die Nennung eines Cuno de Rusenbergs zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Cunos Nachfahren, die Herren von Reuschenberg, blieben – mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung von drei Jahren – bis in das 19. Jahrhundert Eigentümerin der Anlage. Durch die Brüder Johann II. und Cuno teilte sich die Familie in eine ältere und eine jüngere Linie, wobei zunächst die ältere Linie im Besitz der Stammburg blieb. Im 16. Jahrhundert errichtete die Familie von Reuschenberg an der Stelle der einstigen Motte einen mächtigen Vierecksturm aus Stein. Als die ältere Linie 1622 mit Johann von Reuschenberg, Hofmeister des Herzogs von Jülich ausstarb, kam Burg Reuschenberg durch Heirat von Johanns Schwester Margaretha an die jüngere Familienlinie. Margarethas Tochter Anna Maria heiratete in zweiter Ehe Hermann von Hanxler, sodass Burg Reuschenberg bei einer Erbteilung im Jahr 1667 an die Familie von Hanxler kam. Diese nannte sie aber nur kurz ihr Eigen, denn schon 1670 erwarb sie Jobst Edmund von Reuschenberg zu Setterich für seine Familie zurück. Diese blieb bis 1745 Eigentümerin. 1752 kam die Anlage an Franz Ludwig Joseph Forstmeister von Gelnhausen, ehe sie 1813 in bürgerlichen Besitz überging.

Anfang 1890 erwarb der Fabrikant Johann Froitzheim aus Esch die Burg. Er ließ sie in der Zeit von 1896 bis 1899 nach Plänen des Elsdorfer Architekten Heinrich Wolff in Abstimmung mit dem Landeskonservator Paul Clemen renovieren und umgestalten. Durch die Ehe von Johanns Tochter Maria mit Wilhelm Thurn kam der Besitz an dessen Familie. Ein letzter Eigentümerwechsel fand im Jahr 1990 statt, als die Familie Bachmann-Thurn Burg Reuschenberg an die Rheinbraun AG verkaufte.

Diese ließ die Anlage im Zuge des Braunkohletagebaus Hambach I niederlegen, wobei vor Beginn des Tagebaus von 1997 bis 2000 noch bauhistorische Untersuchungen und Ausgrabungen auf dem Burgareal durchgeführt wurden, um die lückenhafte Geschichte der Anlage aufzuarbeiten. Die dabei ergrabenen ältesten Funde datieren in das 13. Jahrhundert. Der Helm des Burgturms fiel nicht der Abrissbirne zum Opfer, sondern wurde auf einem Torbau im Elsdorfer Birkenweg wiederverwendet. Zuvor hatte das Freilichtmuseum Kommern noch erwogen, die Burg – oder zumindest den Turm – Stein für Stein abtragen und in Kommern wieder aufbauen zu lassen. Da dies aber etwa zwei Millionen DM gekostet hätte, war das Projekt nicht finanzierbar.

Hans (auch Hanns) Thurn (1889 – 1963)

Als Sohn von Wilhelm und Maria Thurn wohnte er ebenfalls auf dem Rittergut/Reuschenberg bei Elsdorf. 1909 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf, 1910 erfolgte der erste Studienaufenthalt in Flandern, es folgten 1927 Paris, 1932 Marokko, 1934 Italien (Venedig, Rom, Florenz, Amalfi etc.), 1940 Wien, 1941 Colmar im Elsaß, hier arbeitete er am Isenheimer Altar. Er bezeichnete den Maler Paul Cesanne als sein Vorbild, was er häufig in der impressionistischen Auffassung seiner Bilder zum Ausdruck gebracht hat.

 

Erich Thurn (1895 – 1977)

Erich Thurn studierte Jura und nahm im ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger Unteroffizier bei einer Fußartillerie im Westen teil und bekam dafür das Eiserne Kreuz. Nachdem Wilhelm Thurn am 24. April 1920 starb, führte er mit seiner Frau den Gutshof Reuschenberg weiter. Die weitere Entwicklung des Gutshofs Reuschenberg und der Familie Bachmann/Thurn habe ich nicht mehr verfolgt, da sie hier nicht beigesetzt sind.

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

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Quelle Text Burg Reuschenberg: Seite „Burg Reuschenberg (Elsdorf)“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 28. Dezember 2018, 11:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Burg_Reuschenberg_(Elsdorf)&oldid=184117708 (Abgerufen: 27. März 2023, 19:44 UTC)

 

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