Peter Fliesteden und Adolf Clarenbach wurden in der Hinrichtungsstätte „Rabenstein“ südlich des heutigen Melaten Friedhofs hingerichtet.
Peter Fliesteden (* unbekannt, im gleichnamigen Ort Fliesteden zwischen Pulheim und Bergheim; † 28. September 1529 in Köln) wurde auf der Hinrichtungsstätte Melaten vor Köln hingerichtet. Er starb als einer der ersten evangelischen Märtyrer am Niederrhein aufgrund seines Wirkens als protestantischer Christ.
Leben
Peter Fliesteden war im Dezember 1527 im Kölner Dom aufgefallen, weil er während der Messe bei der Elevation der Hostie das Haupt bedeckt, sich umgekehrt und ausgespuckt haben soll. Ein katholischer Geistlicher veranlasste sofort, dass Fliesteden direkt vor dem Dom verhaftet und in das Gefängnis im Frankenturm abgeführt wurde. Nach langen Verhören wurde er als „radikaler Protestant“ verurteilt, weil er „die kirchliche Beichtpflicht, die Ordensgelübde, den Priesterstand und vor allem die Gegenwart Christi in den Sakramenten des Abendmahls und die Verehrung des Sakraments“ verworfen habe. (→ Kölner Gerichtswesen vom Mittelalter zur Neuzeit)
Fliesteden verstarb, bevor man ihn am Brandpfahl befestigen konnte, da ihm der Henker, damit er schweige, die Kette um den Hals zu stark angezogen hatte.
Adolf Clarenbach
Adolf Clarenbach (auch Klarenbach; * um 1497 in Buscherhof bei Lüttringhausen; † 28. September 1529 in Köln) starb als einer der ersten evangelischen Märtyrer am Niederrhein aufgrund seines Wirkens als evangelischer Reformator.
Adolf Clarenbach wurde kurz vor dem Ende des 15. Jahrhunderts auf dem „Buscherhof“, einer politisch damals zu Lennep und kirchlich zu Lüttringhausen gehörenden Hofschaft, geboren. Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt. An seinem Geburtshaus erinnert eine Gedenktafel an den „Bergischen Reformator“. Clarenbach, der im August 1514 ein Studium an der Universität Köln aufnahm und im Juni 1515 zum Baccalarius promoviert wurde, versuchte seit 1523 als Lehrer in Münster, dann in Wesel reformatorische Grundsätze zu verbreiten und wurde deshalb vom Fürsten von Kleve seines Amtes entsetzt. 1525 begab er sich nach Osnabrück und wurde auch von hier, ebenso wie später aus Lüttringhausen, Büderich und Elberfeld wegen seines offenen Bekenntnisses für die Lehre Luthers vertrieben.
Als er seinen Freund und Glaubensgenossen Johann Klopreis nach Köln vor das geistliche Gericht begleitete, wurde Clarenbach am 3. April 1528 selber gefangengesetzt. Während Klopreis die Flucht gelang, wurde Clarenbach nach anderthalbjähriger Gefangenschaft zusammen mit einem anderen Glaubensgenossen, dem „Gotteslästerer“ Peter Fliesteden, am 28. September 1529 verbrannt. Die Hinrichtungsstätte befand sich am Melatenhof südlich des heutigen Melaten-Friedhofs im Bereich der Straßenkreuzung Clarenbachstraße/Lortzingstraße.
Petrus Medmann, ein Augenzeuge, schreibt in einer Randnotiz in einem seiner Bücher über Adolf Clarenbach:
„Nach zweijähriger Haft hätte er der grausamen Gefangenschaft entgehen können, wenn er nur hätte zugeben wollen, dass die Laien keinen Anspruch auf die eine Hälfte des Sakraments haben. Zweimal hörte ich ihn mit den sogenannten Theologen disputieren: mit vorzüglichem Gedächtnis und durchaus treffend bewies er alle seine Lehren aus den heiligen Schriften; und von den Kirchenvätern zitierte er besonders Augustin.“
Axel Bluhm gibt Clarenbachs letzte Aussagen wieder:
„Und wenn ihr mich schon getötet habt, so werdet ihr dennoch euren Willen nicht haben, ich aber werde das ewige Leben haben. So erschreckt mich also auch dieser Tod nicht, denn ich weiß, dass Christus Tod, Teufel und Hölle überwunden hat.“
Diese Worte habe er dem Gerichtsherrn zugerufen, ehe er in die als Scheiterhaufen dienende Strohhütte geführt wurde.
Quellen Text: Seite „Adolf Clarenbach (Märtyrer)“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. November 2021, 20:22 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Adolf_Clarenbach_(M%C3%A4rtyrer)&oldid=217335364 (Abgerufen: 27. Februar 2022, 17:02 UTC)
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