Jacob Fleischhauer (1884 – 1936)

Unternehmer und Automobilist

Deutschland entdeckt das Automobil: Lange bevor der legendäre VW Käfer alle Produktionsrekorde schlagen wird, kann der Amerikaner Henry Ford bereits auf sichtbare Erfolge verweisen. Seine berühmte Tin Lizzy lief in Übersee bereits millionenfach vom Band.

Und so ist es wenig verwunderlich, dass der Kölner Automobilist Jacob Fleischhauer sein Geld mit dem Verkauf, der Reparatur und Wartung verdienen möchte. Fleischhauer übernimmt 1924 die Vertretung von General Motors.

Es kommt also nicht von ungefähr, dass die Kölner auf ihren Straßen immer mehr Automobile bewundern können. Die Fabrikate der beliebten Marken Chevrolet, Oakland, Pontiac und Cadillac stammten dabei von Fleischhauer.

Der Betrieb von Jacob Fleischhauer wächst und gedeiht prächtig. Die Menschen lieben Automobile und immer mehr Kölner wollen ein eigenes Automobil besitzen. Im Jahr 1926 tritt Walter Franz als Betriebsleiter in Fleischhauers Firma ein. Zehn Jahre später – nach dem Tod des Gründers Jacob Fleischhauer – übernimmt Walter Franz eine Teilhaberschaft und die Geschäftsführung.

Das Unternehmen Fleischhauer ist seither stetig gewachsen: 1927 ist die Zahl der Mitarbeiter auf 50 angestiegen. Das schnelle Wachstum hat erste Veränderungen nach sich gezogen: Der Firmensitz in Köln-Raderberg war zu klein geworden und so zog man kurzerhand in neue Räumlichkeiten an der Luxemburger Straße.

Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten – Deutschland musste nach dem verlorenen 1. Weltkrieg Reparationszahlungen in Höhe von 20 Milliarden Goldmark an die Siegermächte zahlen – eröffnete Fleischhauer erste Filialen. 1928 entstehen die Betriebe in Bonn und Aachen. 1929 beschäftigt das Kölner Stammhaus bereits über 100 Mitarbeiter.

Einen Meilenstein in der Firmengeschichte bildet der Vertrag mit der Auto-Union 1932; damit erweitert das Unternehmen Jacob Fleischhauer sein Verkaufsangebot um die Marken Horch, Wanderer, Audi und den LKW Phänomen.

Ein Juwel in der Angebotspalette ist naturgemäß der Horch, seinerzeit der nobelste Autotyp deutscher Produktion.

Am 16. Juni 1936 entschlief Jacob Fleischhauer nach langem und mit Geduld ertragenem Leiden im Alter von 51 Jahren in Köln. Walter Franz und Rudolf Hütter hatten zu diesem Zeitpunkt, laut Gesellschafterbeschluss vom 19. Juli 1935 bereits die Geschäftsführung übernommen, ein paar Jahre später trat auch seine Frau Julie Fleischhauer in die Geschäftsführung ein.

Im Jahre 1936 wird das Autohaus Jacob Fleischhauer in das Handelsregister eingetragen und übernimmt 1938/39 für die Regierungsbezirke Köln und Aachen die VW-Vertretung – eine unternehmerische Maßnahme, die erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges wirtschaftliche Früchte tragen und den Hauptakzent in der Geschichte des Unternehmens Fleischhauer setzen wird.

1943 ist die Zahl der Mitarbeiter auf über 300 gestiegen, und das Stammhaus Fleischhauer wird von der Luxemburger Straße nach Köln-Ehrenfeld, Fröbelstraße/ Ecke Weinsbergstraße verlegt, wo es sich auch heute noch befindet. Zusätzlich wird ein Geschäftsgebäude in der Vogelsanger Straße angemietet.

Der Krieg verursacht zwangsläufig einen schmerzhaften Einschnitt in die Entwicklung des Unternehmens.

Das gesamte gesellschaftliche Leben wird vom Kriegsgeschehen gelähmt. Die Produktion und der Verkauf von Automobilen stagniert bzw. wird, wie etwa beim Volkswagen, zugunsten von Kriegsproduktionen eingestellt.

In den Jahren 1944 bis 1945 erfolgt das völlige Aus für die Betriebsanlagen durch teilweise bzw. totale Zerstörung nach Bombeneinschlägen. Gleich nach Kriegsende beginnt unter der tatkräftigen Führung von Walter Franz der Wiederaufbau des Unternehmens, das 1948 die Generalvertretung für Volkswagen und Porsche in den Regierungsbezirken Köln und Aachen erhält.

In diesem Jahr wird auch mit dem Neubau des Stammhauses in Köln-Ehrenfeld begonnen; u.a. entsteht hier eine in ihrer Konstruktion einzigartige freitragende Reparaturhalle von 112 m Länge und 35 m Breite, die zum 25-jährigen Jubiläum 1949 eingeweiht wird.

Seit 1987 wird das Unternehmen erheblich erweitert und umstrukturiert. Die neue Geschäftspolitik in Verbindung mit einer modernen Unternehmensführung macht die Unternehmensgruppe Fleischhauer fit für die Zukunft. Mit über 1.200 Mitarbeitern zählt das Autohaus Fleischhauer zu den größten und traditionsreichsten Unternehmen der Autobranche in Deutschland. So wurde die Unternehmensgruppe in den letzten 26 Jahren durch

 

Übernahme anderer Unternehmen

Integration neuer Marken

erhebliche Investitionen an eigenen Standorten sowie Errichtung neuer Betriebsanlagen

vergrößert und kontinuierlich ausgebaut.

 

Quelle Text teilweise: Offizielle Website der Fleischhauer-Gruppe

https://www.fleischhauer.com/fleischhauer-gruppe/geschichte/

Abgerufen am 05.01.2022

 

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