Oswald von Stromberg (1887 – 1946)

Rittergutsbesitzer

Oswald Baron von Stromberg wurde am 15. Juli 1887 auf dem Rittergut Welfesholzgeboren. Nach dem Tod seines Vaters 1908 übernahm er das Rittergut Welfesholz.

Die Ortschaft Welfesholz ist ein sehr junges Dorf. Noch im Jahre 1789 wurde mit dem Namen Welfesholz nur ein Wald in der Grafschaft Mansfeld zwischen Hettstedt und Gerbstedt bezeichnet. Damals gab es hier lediglich einen Gasthof und eine Schäferei. Im Jahre 1822 wurde in Welfesholz ein Vorwerk des damaligen Rittergutes Gerbstedt angelegt. Aus diesem entstand in den Jahren von 1849 bis 1855 ein selbständiges Gut.

Etwa um 1864/65 wurde die Gutssiedlung in Form eines Reihendorfes angelegt. Hieraus entwickelte sich ab Mitte der 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts ein Haufendorf.

Im Jahre 1875 kaufte Edgard Baron von Stromberg das Rittergut Welfesholz von seinem Schwiegervater Leopold August Julius Zimmermann (Schwiegersohn des Johann Gottfried Boltze). Das Gut hatte damals eine Größe von ca. 400 Hektar. Ab dem Jahre 1875 wurde das Gut zu einer weitläufigen Anlage ausgebaut. Es wurde ein Schloss im Tudorstil, ein Wirtschaftsgebäude, ein Taubenturm und eine Gutskapelle errichtet und eine Parkanlage angelegt. Das Rittergut Welfesholz blieb von 1875 bis 1945 im Besitz der Familie von Stromberg.

Seit 1937 war er Mitglied der NSDAP. Oswald Baron von Stromberg wurde am 4. September 1945 von Mitarbeitern der operativen Gruppe des NKWD für Eisleben verhaftet. Er wurde als „aktiver Nazi“ eingestuft und ihm wurde vorgeworfen, er habe sowjetische Kriegsgefangene ausgebeutet.

Über die Zwischenstation Wansleben am See kam er in den „Roten Ochsen“, seit 1945 sowjetischer Haft- und Internierungsort in Halle (Saale). Danach wurde Oswald Baron von Stromberg in das Speziallager Nr. 8 Torgau (Fort Zinna) verlegt, wo er wenige Wochen nach seiner Einlieferung am 7. Februar 1946 an einer Lungenentzündung verstarb.

Bis zum heutigen Tag wurde er nicht rehabilitiert.

 

Quellen Text: https://stgs.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/STGS/02_Angebote/Erinnern/STGS_Erinnern_18_2.pdf

 

http://www.schlacht-welfesholz.de/

Abgerufen am 23.12.2021

 

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