Michael Braubach (1857 – 1925)

Berghauptmann

Michael Braubach war der erste und letzte Berghauptmann in Elsass-Lothringen und erwarb sich als solcher große Verdienste um den reichsländischen Bergbau, der während seiner Amtsführung einen ungeahnten Aufschwung nahm. Braubach, geboren am 14. November 1857, entstammte einer alten rheinischen Familie und besuchte in seiner Vaterstadt Köln die Elementarschule sowie die Oberrealschule, verfuhr dann im Jahre 1878 seine erste Schicht als Bergbaubeflissener im Oberbergamtsbezirk Bonn, studierte zu Bonn, Straßburg und Berlin, genügte bei den 15. Ulanen in Straßburg seiner Militärpflicht und wurde am 7. August 1883 Bergreferendar, am 11. November 1887 Bergassessor.

Als solcher fand er bei der Berginspektion Dudweiler Beschäftigung und wurde dort 1890 Berginspektor, folgte aber 1893 einem Ruf in den elsass-lothringischen Landesdienst als Bergmeister zu Metz. Hier wurde er 1896 Kaiserlicher Bergrat und kam 1899, zunächst in derselben Eigenschaft, nach Straßburg. Unter Belassung in seiner revieramtlichen Tätigkeit erhielt er noch in demselben Jahre seine Ernennung zum Oberbergrat und Hilfsarbeiter in der Abteilung des Innern beim Ministerium für Elsass-Lothringen, der dann 1901 die zum Referenten, 1904 die zum Geheimen Bergrat folgte.

1905 wurde er von den Dienstgeschäften des Bergrevierbeamten entbunden und 1908 zum Ministerialrat und Vorstand der elsass-lothringischen Bergverwaltung mit der Amtsbezeichnung Berghauptmann ernannt. Es war eine mannigfaltige, erfolgreiche Tätigkeit, die Braubach nunmehr oblag, denn sie bestand nicht nur in der Verfolgung der rein bergtechnischen Belange des Landes, sondern er musste auch auf bergrechtlichem, verwaltungs-technischem und steuerrechtlichem Gebiete arbeiten; Gesetzentwürfe und Verordnungen mancherlei Art entstammten seiner Feder. Erwähnt mag nur werden, dass er die Beteiligung des Landesfiskus an der aufblühenden, zukunftsreichen Kaliindustrie, entgegen vielen Widerständen, durchzusetzen wusste.

Anerkennung fand er durch die Verleihung des Kronenordens und des Roten Adlerordens, beide 3. Klasse, ferner besaß er die Landwehrdienstauszeichnung 1. Klasse, das Eiserne Kreuz und das Verdienstkreuz für Kriegshilfe. Seinem rastlosen, von ausgeprägtem Pflicht- und Gerechtigkeitsgefühl getragenen Schaffen wurde ein jähes Ende bereitet, als er 1919 nach dem verlorenen Kriege das ihm zur zweiten Heimat gewordene Land verlassen musste. Er wandte sich nach Bonn, wirkte von hier aus noch eine Zeitlang als Leiter der Spruchkammer für Elsass-Lothringische Schäden der Zweigstelle des Reichsentschädigungsamtes zu Köln für die gleich ihm Vertriebenen und starb am 8. Dezember 1925.

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

 

 

Auf Google Maps ansehen

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner