Mathieu Aldendorff (1853 – 1902)

Weinhandlung- und Besitzer der Dom-Kellerei

Mathieu Aldendorff war mit Maria Aldendorff, geb. Fischer verheiratet. Maria Fischer war die Tochter des Weinhändlers Jakob Fischer, sie hat nach seinem Tod im Jahr 1883 die im Jahr 1852 gegründete Weinhandlung „Dom-Kellerei Inhaber J. Fischer“ übernommen. Bereits im Januar 1893 taucht M. Aldendorff als Inhaber der Weinhandlung auf. Der Handelsregistereintrag erfolgt aber erst am 5. April 1893, aus der Weinhandlung „Dom-Kellerei J. Fischer“ wird „Dom-Kellerei zu Köln, M. Aldendorff“.

Die „Dom-Kellerei“ liefert die Weine für fast alle namhaften Hotels, Gaststätten und Veranstaltungen, darunter für den Rheinischen Hof, Hotel und Restaurant Nordstern und war kaiserlicher & königlicher Hoflieferant.

Im Jahr 1889 war Mathieu Aldendorff Prinz im Kölner Dreigestirn mit Bauer Carl Wagner (Juwelier) und Jungfrau Fritz Reuther (Reuter) (Architekt), alle 3 waren Mitglieder in der großen KG von 1823.

Mathieu Aldendorff verstarb bereits am 10. September 1902 im Alter von 49 Jahren, es trauern Maria Aldendorff, geb. Fischer und die Kinder Jacob und Maria Aldendorff sowie das Bureau- und Betriebspersonal der „Dom-Kellerei zu Köln“

Im Januar 1903 erscheint eine Anzeige:

Das in der Düsseldorfer Ausstellung preisgekrönte Riesenfaß, 50.000 Liter enthaltend, der „Dom-Kellerei zu Köln, M. Aldendorff“ gehörig, ein Meisterstück der vereinigten Rheinischen Fassfabriken zu Andernach-Düsseldorf, ist nunmehr hier eingetroffen und wieder aufmontiert im Hauskeller der Dom-Kellerei zu Köln, Dominikanern 17, platziert worden. Eine Besichtigung des Riesenfasses, unseres Wissens das größte Fass Kölns, dessen Kunstvolle Schnitzerei aus dem Atelier des Herrn Alex Iven in Köln hervorgegangen ist, dürfte Interessenten anzuraten sein.

In den Folgejahren erscheinen riesige Anzeigen mit den besten Referenzen und es werden tüchtige Vertreter gesucht, die Dom-Kellerei zu Köln baut ihre Marktposition deutlich aus. Selbst Hotels in Belgien, Frankreich und England werben mit den Weinen aus der Dom-Kellerei. Es haben sogar Geschäftsbeziehung nach Ostasien und Siam bestanden. Ab etwa 1917 gibt es Generalvertretungen der Dom-Kellerei in Xanten, Dortmund und weiteren Städten. Im Januar 1922 wurde unter der Führung des Sohnes Jakob Aldendorff aus der offenen Handelsgesellschaft von M. Aldendorff eine Aktiengesellschaft.

Die Spezialitäten des Hauses waren Mosel- Rhein- und deutsche Rotweine. Unter der Kölner Domkirche hatte die Firma ein etwa 1000 m² großen geräumigen Doppelkeller und lagerte ihre Weine sonst noch in ihrem Hauskeller Karolingerring 25 sowie in einem etwa 1000 m² großen Keller unter einer anderen Kirche. In Barmen wurde eine Zweigkellerei unterhalten, die während der Zeit der Rheinzollgrenze die Aufgabe hatte, die im unbesetzten Deutschland wohnende Kundschaft zu bedienen. In Berlin bestand eine selbstständige Zweigniederlassung, mit der eine Sektkellerei verbunden war. Das Berliner Haus bearbeitete Gebietsteile östlich der Elblinie und hatte durch Interessengemeinschaft mit der weltbekannten Likörfirma J. A. Gilka AG Berlin eine wertvolle und weitreichende Unterstützung für den Verkauf ihrer Erzeugnisse gefunden.

Mit der Generalversammlung und dem Beschluss der Gesellschaft vom 29. Mai 1925 wurde der Hauptsitz der Gesellschaft nach Berlin verlegt. Danach verlieren sich die Spuren der Dom-Kellerei zu Köln, M. Aldendorff. In den Folgejahren tauchten noch ähnliche Namen auf, diese hatten aber nichts mit der Familie Aldendorff zu tun.

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

 

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