Joseph Mies (1817 – 1889)

Bandagist

Der hier ruhende Joseph Mies wurde am 24. September 1817 in Koblenz geboren und verstarb am 5. August 1889 in Köln.

Joseph Mies war Bandagist. Bandagisten fertigen, reparieren, warten und justieren medizinische Hilfsmittel. Dazu gehören Schienen (Orthesen) und künstliche Gliedmaßen (Prothesen), aber auch Bandagen, Korsetts sowie Rollstühle. Anschließend weisen sie die Anwender in die Handhabung mit dem neuen Hilfsmittel ein.

Am 11. Juni 1842 erscheint eine große Anzeige in der Kölnischen Zeitung:

Den Herren Ärzten, Wundärzten und Bruchkranken, hiermit die ergebene Anzeige, dass der Unterzeichnete im Auftrage seines Vaters, des Bandagisten Alois Mies in Koblenz, mit einer Auswahl von selbstverfertigten Bruchbänden, Suspensorien, Fontanelbinden, Leibbinden etc. hier angekommen ist.
Die Zweckmäßigkeit dieser Bruchbänder ist auf 25-jährige Erfahrung gegründet und durch die Herren Geheimrat Professor D. Butzer und Professor D. Weber in Bonn genügend anerkannt, weshalb dieselben auch auf Probe abgegeben werden können.

Gleichzeitig empfehle ich mein Lager von vorzüglichen guten chirurgischen Instrumenten von Gummielastikum, als Katheder, Sonden, Mutterkränze etc.

Meine Wohnung ist bei Herrn Albrecht Büchsenmacher, Lungengasse Nr. 33 in Köln, mein Aufenthalt nur ein Monat.

Joseph Mies, Sohn

Approbierter Bandagist aus Koblenz

Am 6. August 1848 zeigen Joseph und Gertrud Mies, geb. Greven, ihre bereits vollzogene eheliche Verbindung den Verwandten und Freunden an. Am Morgen des 22. Mai 1849 erfolgte eine glückliche Entbindung seiner lieben Frau Gertrud von einem gesunden Mädchen. Am 16. August 1850 folgt ein gesunder Knabe, danach folgen fast jährlich weitere Kinder.

Joseph Mies war Mitbegründer und Vorsitzender der in der Gründung befindlichen Bandagisten-, Handschuhmacher-, Lappenmacher- und Kürschner-Innung zu Köln. 1851 scheint er aber immer noch in Köln zu leben, denn er spendet eine Anzahl Bruchbänder und Bandagen für Kriegsverletzte.

Am 22. Januar 1881 erscheint eine Vermisstenanzeige.
Berliner Blättern zufolge ist der 21-jährige Bandagist Heinrich Mies, Sohn unseres Mitbürgers Joseph Mies, der an der Schildergasse ein Bandagen-Geschäft besitzt, am 6. des Monats nach einem Besuch in Berlin spurlos verschwunden. Der junge Mann war gut gekleidet und soll viel Geld bei sich getragen haben.

Ein paar Tage später erscheint eine Todesanzeige:

Verwandten und Freunden zur Nachricht, dass unser innigst geliebter Sohn und Bruder Heinrich Mies uns am 6. Januar im Alter von 21 Jahren durch einen Unglücksfall durch die Wellen der Spree plötzlich entrissen wurde.

Gertrud Mies verstirbt am 18. Mai 1882 im Alter von 58 Jahren, Joseph Mies folgt ihr am 5. August 1889, zu den Kindern lassen sich keine gesicherten Angaben finden, den Namen Mies gibt es in Köln zu häufig.

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

 

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