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Johann Heinrich Scheben (1810 – 1864)

Brauereibesitzer

Johann Heinrich Scheben (1810 – 1864)

Johann Heinrich Scheben (1844 – 1885)

Anton Hubert Scheben “Schebens Tünn” (1837 – 1903)

 

Brauhaus “Zur Zweipann”

Dieses Brauhaus war im bierologischen Sinne eine echte Rarität unter den kleinen Kölner Hausbrauereien der vorindustriellen Zeit, denn die Brauerei verfügte über zwei Sudpfannen. sie war also in der Lage, größere Mengen Bier zu brauen, was auf einen beträchtlichen Bierausstoß schließen lässt und deshalb war die gute Qualität ihres Bieres auch stadtbekannt. Das alte Bräues “Zur Zweipann” lag in der Breite Straße, einer der berühmtesten Bierstraßen im alten Köln überhaupt und mit ihrer Verlängerung, der Ehrenstraße ein wahrhaftes Brauhaus-Eldorado. Da lebte, blühte und verging vordem hier konzentrierte Kölner Brauhistorie. Die ersten Aufzeichnungen über die Existenz eines Brauhauses reichen bis in das Jahr 1234, in dem in einem Erbschaftsverzeichnis ein Wilhelmus Braxator (Brauer) erwähnt wird, der auf der Breite Straße “Columba abwärts” wohnte. Wilhelm Scheben, der Brauer-Historiker, hielt das “Zur Zweipann” für die älteste Brauerei der Stadt Köln überhaupt.

In der Liste, welche die Brauer zur Zeit der Auflösung der Zunft durch die französischen Revolutionstruppen nennt, lesen wir für das Brauhaus den Namen des letzten reichsstädtischen Brauers Ferdinand Ringelchen. Im Brauerregister des Jahres 1838 wird Peter Bechem als Brauer genannt, der die Brauerei bis 1841 besaß. Er stammte aus einer alten Brauerfamilie, die früher schon verschiedene andere bekannte Brauhäuser in Köln besessen hatte (“lm Bachem”, am Großen Griechenmarkt und “lm Bäumchen”, in der Komödienstraße). Danach kaufte Johann Heinrich Scheben im Jahre 1841 das Haus und hinterließ es vierundzwanzig Jahre später im Jahre 1865 seinen Erben, und so kam es 1868 in den Besitz von Hubert Anton Scheben, dem legendären “Schebens Tünn”. Dieser, ein Kölsches Original, war der Neffe Wilhelm Scheben, dem berühmten Brauer, Politiker und Chronisten. “Schebens Tünn” machte sich einen Namen als der Erretter der bei einem Brand vernichteten Abteikirche Knechtsteden. Denn an seinem Stammtisch wurde der Verein zur Wiederherstellung dieses ehrwürdigen Gotteshauses gegründet, der im Laufe der Jahre viel Geld für diesen wohltätigen Zweck sammelte.

Anton Scheben stammte aus einer alten Kölner Brauerfamilie und übte dieses Handwerk auch selbst aus. Allerdings nicht sehr lange, denn 1867 stellte die Brauerei ihren Betrieb ein. Seit dieser Zeit wurde das “Zur Zweipann” nur noch als Gaststätte geführt. Zuerst unter Franz Moll, dann folgte der Wirt Müller und ab 1918 Franz Brackhane. Die Brauerei “An Lyskirchen”, wo nach allgemeiner Meinung um 1900 das beste Kölner Bier gebraut wurde, lieferte schon zu Zeiten des seligen “Schebens Tünn” im “Zur Zweipann” an der Breite Straße ihr ausgezeichnetes, von vielen Kölner Kölnern hochgeschätztes Bier. Leider wurde die Brauerei “Zur Zweipann” im letzten Krieg zerstört und nach dem Krieg lag sie bedauerlicherweise an der Stelle, wo heute die Nord-Süd-Fahrt die Breite Straße kreuzt. Damit kam die Kölner Brautradition wieder einmal buchstäblich unter die (Auto-)Räder. (FM)

 

Anton Hubert Scheben, “Schebens Tünn”

Anton Scheben, Bierbrauer u. Gastwirt zu Köln (1837-1903), war Inhaber der bis zum 2. Weltkrieg stadtbekannten Kölner Brauerei und Gastwirtschaft „Zur Zweipann“, die leider dem Bau der Nord-Süd-Fahrt zum Opfer fiel. Er kannte und schätzte Knechtsteden durch seinen Großonkel Winand Kayser. Winand Kayser hatte Knechtsteden nach der Säkularisation durch die Franzosen im Jahr 1810 zusammen mit Freunden erworben und aufgebaut.

Als Anton Scheben von dem Brand erfuhr, eilte er nach Knechtsteden und versuchte sich beim Brand von Knechtsteden als Wehrmann mit der Feuerpatsche. Als der Brand gelöscht war, war die Basilika zunächst ohne Dach der Witterung ausgesetzt und verfiel. Um die Abteikirche vor dem totalen Verfall zu retten, wandte sich Anton Scheben im Jahr 1870 an Kaiser Wilhelm I. und bat um finanzielle Unterstützung. Im Jahr 1871 bewilligte der Kaiser einen Betrag in Höhe von 5000 Taler. So konnten erste Notreparaturen durchgeführt und der Zerfall der Klosteranlage gestoppt werden.

In der Folgezeit engagierte sich Anton Scheben bis zu seinem Tod in mitgegründeten Vereinen, um finanzielle Mittel zum Wiederaufbau der Klosteranlage zu beschaffen. Zum Gedenken an “Schebens Tünn” befindet sich gegenüber der West-Apsis der Basilika, in einem kleinen Park, eine Antonius-Statue.

 

Quellen Text: https://www.koelner-brauerei-verband.de/historie/historische-koelsche-brauhaeuser/brauhaus-zur-zweipann.html

und

https://www.foerderverein-knechtsteden.de/geschichte.php

Abgerufen am 16.04.2022

 

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