Heribert Calleen (1924 – 2017)

Bildhauer und Medailleur

Heribert Jakob Calleen (bürgerlich auch Herbert Calleen, * 6. März 1924 in Köln; † 24. November 2017 ebenda) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur. Sein Œuvre umfasst Medaillen und Plaketten, Plastiken und Skulpturen, Brunnen, Denkmäler, Mahnmale, Grabmäler sowie Kunstwerke für den sakralen Raum.

Leben und Werk

Toni Stockheim führte ihn 1946 in die Bildhauerei ein. 1947 folgte eine Ausbildung zum Steinmetz in der Kölner Dombauhütte. Zugleich nahm er an den Kölner Werkschulen das Studium der Bildhauerei auf, zuerst bei Wolfgang Wallner und ab 1948 bei Ludwig Gies. 1952 war er Meisterschüler von Gies, der vor allem als Medaillenschneider bekannt ist. 1954 eröffnete Heribert Calleen ein eigenes Atelier in Köln und übernahm zugleich das Amt eines Grabmalberaters bei der Friedhofsverwaltung der Stadt Köln, das er bis 1987 innehatte.

Medaillen und Plaketten schnitt er in der Technik des versenkten Reliefs, bei dem Darstellung und Bildträger auf einer Ebene liegen. Damit bekannte er sich zur Schule von Ludwig Gies, der diese Technik zu hoher Blüte hat reifen lassen.

Heribert Calleen verlieh seinen figürlichen Darstellungen Ruhe ausstrahlende Würde und menschliche Wärme. Seine Figuren agieren immer aus einer inneren Ruhe heraus. Er verzichtete auf jeglichen expressiven Ausdruck und auch Drastik.

Naturformen reduzierte er bis auf das für die Mitteilung unbedingt notwendige Minimum. Immer dort, wo Schriftbild und Darstellung zusammenkommen, legte Heribert Calleen Wert auf Ausgewogenheit. Seine Schrift ist geprägt von einem sicheren Gespür für Ordnung und von souveränem Umgang mit den Schriftzeichen – von seiner hohen Kunst der Schriftbeherrschung zeugen zahlreiche Grabstelen. Dazu gehört u. a. der Grabstein für den Glasmaler Georg Meistermann und Familie, den Heribert Calleen gemeinsam mit seinem Schwiegervater Georg Meistermann geschaffen hat.

Heribert Calleen ist auch auf „Endstation Ubierring“, dem 46,5 m langen, 1992 entstandenen Porträtzyklus des Malers Hans Rolf Maria Koller zu sehen. Heribert Calleen wurde unter anderen zusammen mit Max Adenauer, L. Fritz Gruber, Wolfgang Niedecken, Heribert C. Ottersbach, Trude Herr und Stefan Wewerka porträtiert; hinter ihm liegt die in Arbeit befindliche Rathausturm-Figur der Kölner Stadtgründerin Agrippina d. J. Kollers Zyklus wurde vom 12. Dezember 2015 bis 24. April 2016 im Kölnischen Stadtmuseum gezeigt.

Zum 25. Todestag von Georg Meistermann am 12. Juni 2015 stiftete Herbert Calleen den „Alternativen Georg-Meistermann-Preis“, den er in Form des Original-Künstlerexemplars seiner Georg-Meistermann-Plakette an den Kölner Künstler und Kunsthistoriker Norbert Küpper überreichte. Er würdigte Küpper damit „für seine Aufklärungsarbeiten über den völkischen Künstler Hanns Scherl und dessen ‚biografische NS-Verleugnungen‘ in der Stadt Wittlich“.

Heribert Calleen verstarb im November 2017 im Alter von 93 Jahren und wurde am 9. Dezember 2017 auf dem Kölner Zentralfriedhof Melaten beigesetzt. Er hat zwei Kinder: die Publizistin und Social-Media-Expertin Florine Calleen sowie den Kunsthistoriker, Historiker, Photographen (DGPh) und Georg-Meistermann-Nachlassverwalter Justinus Maria Calleen.

 

Quelle Text: Seite „Heribert Calleen“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. April 2020, 17:10 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heribert_Calleen&oldid=198751188 (Abgerufen: 5. April 2022, 19:34 UTC)

 

 

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