Heinrich Maus (1872 – 1955)

Unternehmer

Die Inschriften auf der Grabstätte der Familie Maus weisen viele Beziehungen auf, genauso vielfältig waren auch die Verknüpfungen der Familie in Köln. Ich möchte das hier nur mal an dem Beispiel von Generalkonsul Heinrich Maus 07.07.1872 – 11.08.1955 aufzeigen.

Er war der Sohn von Bernhard Maus und Anna Schellen, nach dem Besuch des Apostelgymnasiums absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in Köln, Grevenbroich, London und Paris. Er war der Großneffe des Fabrik- und Druckereibesitzers Carl Maus (1810 – 1885) und heiratete am 09.08.1898 Röschen Bayer (1873 – 1939), aus der Ehe gingen 4 Kinder hervor. Die jüngere Tochter Annchen verstarb bereits am 25.04.1920 im Alter von 18 Jahren. Seine Gattin Rösschen verstarb ebenfalls sehr frühzeitig am 12.01.1939.

Im Jahr 1898 gründete er mit seinem Bruder die Kölner Ceresin-Fabrik Gebrüder Maus und die Rheinische Export- und Import-Gesellschaft Maus & Co., die Ceresin-Fabrik wurde 1924 geschlossen.

Heinrich Maus hatte fast überall seine „Finger im Spiel“, so war er von 1906 – 1913 Handelsgerichtsrat, mehrere Jahre Mitglied im Bezirksausschuss der Regierung in Köln, seit 1913 kaiserlich japanischer Honorarkonsul und von 1930 – 1933 Generalkonsul. Er war lange Jahre Vorstandsmitglied des St. Marien Hospitals, des Roten Kreuzes, des Kölner Zentral-Dombauvereins. Mitbegründer des Gerling Konzerns (später Aufsichtsratmitglied), der gemeinnützigen Wohnungsbau AG, der Köln Messe, sowie Gründungsmitglied der Kölner Görres-Haus AG.

Er war stellvertretender Vorsitzender der kommunalpolitischen Vereinigung der damaligen Zentrumspartei der er von 1898 – 1933 angehörte. 1912 – 1933 Kölner Stadtverordneter und von 1921 – 1933 Abgeordneter des Rhein. Provinziallandtags, Gründungsmitglied und später Parteivorstand der CDU in Köln.

Die Görreshaus GmbH war 1926 aus dem Verlag der Kölnischen Volkszeitung hervorgegangen. Ihre Gesellschafter Generalkonsul Heinrich Maus, Konsul Julius Stocky und Hugo Mönnig tätigten erhebliche Investitionen, um sie zum bedeutendsten katholischen Verlagshaus in Deutschland auszubauen. Ab 1929 war das Unternehmen im Zuge der Weltwirtschaftskrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten, im September 1930 wurde es zum Ausgleich erheblicher finanzieller Verluste in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Am 1. Mai 1933 meldete es, nachdem spätestens infolge der nationalsozialistischen Machtergreifung die bisherigen Geldquellen des Reiches, der Zentrumspartei und privater Spender versiegt waren, Konkurs an.

Ende April 1933 wurden Brüning als Aufsichtsratsmitglied sowie Stocky, Mönning und Maus als Inhaber der Görreshaus AG verhaftet, weil sie gegenüber den Zeichnern von Aktien der Gesellschaft deren Vermögenslage und Geschäftsgang zu günstig geschildert und bereits entstandene Verluste verschwiegen haben sollen. Weitere Vorwürfe gegenüber ihnen lauteten, falsche Angaben bei Eintragung der Gesellschaft ins Handelsregister gemacht zu haben, sowie auf Untreue gegenüber der Görreshaus AG.

Nachdem Heinrich Maus einige Jahre in „Unfreiheit“ leben musste, wagte er mit 64 Jahren noch mal einen neuen Start als Makler für Immobilien, Hypotheken und Finanzen und wurde Leiter der Kölner Immobilienbörse und Mitglied des Börsenvorstands. Als Vorstandsmitglied des Ringes deutscher Makler, als Vorsitzender des Ehrenrats des Rings Deutscher Makler für das Bundesgebiet und Berlin machte er sich ebenfalls einen Namen.

Außer einer Reihe von Kriegsauszeichnungen erhielt er das Komturkreuz des Silvesterordens, das Ritterkreuz des Gregoriusordens und das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.  

 

In der Grabstätte ruhen:

Joseph Maus 28 May 1837 – 23 May 1881

Ferdinand Maus 1 May 1867 – 28 Feb 1874

Annchen Maus 11 Nov 1902 – 25 Apr 1920

Heinrich Maus 18 Nov 1905 – 11 Mar 1977

Hildegard Maus (Grösschen) 1 Dec 1921 – 22 Mar 2010

Johann Ferd. Maus 28 Dec 1804 – 31 Oct 1886

Sophia Maus (Classen) 8 May 1812 – 2 May 1887

Röschen Maus (Bayer) 11 Feb 1873 – 12 Jan 1939

Heinrich Maus 7 Jul 1872 – 11 Aug 1955

Bernard Maus 22 Jan 1841 – 4 Feb 1905

Anna Maus (Schellen) 1 Jun 1845 – 6 Dec 1926

Ferdinand Maus 7 Feb 1876 – 17 Mar 1955

Erika Maus (Grösschen) 7 Apr 1910 – 3 Apr 1982

Rudolf Maus 2 Jun 1900 – 11 Jan 1985

 

Quelle Text zur Görreshaus GmbH und Görreshaus Prozess: Seite

„Anton Paul Brüning“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. Februar 2023, 05:02 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anton_Paul_Br%C3%BCning&oldid=230838445 (Abgerufen: 17. August 2023, 17:20 UTC)

 

Auf Google Maps ansehen

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner