Friedrich Winter (1843 – 1914)

Bierbrauer und Brauereibesitzer

Die Ursprünge der Brauerei Winter

Friedrich Winter kam um 1874 nach Köln. 1875 erwarb er von Hubert Esser das bereits seit längerer Zeit bestehende Ursulabräu in der Ursulastraße 5 und produzierte dort in den nächsten 2 Jahren mit 3 Arbeitern ca. 2.500 hl Bier im Jahr. In anderen Darstelllungen wird geschrieben, dass er mittellos nach Köln kam und das Ursulabräu pachtete. Dem war aber vermutlich nicht so, weil er von 1876 bis 1877 als Eigentümer des Ursulabräu geführt wurde.

Die Geschäfte müssen so gut gelaufen sein, so dass er bereits im Jahr 1877 das Ursulabräu an die Brüder Bardenheuer (die späteren Besitzer der Kalker-Aktienbrauerei) verkaufte und von der Witwe E. Lohkampff ein Gebäude in der Schildergasse 37 erwerben konnte. In diesem Gebäude errichtete Friedrich Winter eine neue Brauerei. Diese Brauerei wird oft als das Stammhaus des Brauhaus Winter bezeichnet, Friedrich Winter nahm aber immer Bezug auf das Jahr 1875, also seine erste Brauerei in der Ursulastraße 5. Zeitgleich erwarb er einen großen Lagerkeller in Köln-Lindenthal, Johannisstraße 5 (1892 umbenannt in Classen-Kappelmann-Straße 26-28).

Im Jahr 1887 begann er dort mit dem Bau einer neuen Brauerei, die im Jahr 1891 ihren Betrieb aufnahm und sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer der größten Kölner Brauereien entwickelte. Die ehemalige Brauerei in der Schildergasse wurde als Brauereiausschank weiterbetrieben. Im Jahr 1910 werden schon 84 Arbeiter beschäftigt, der jährliche Ausstoß beträgt 75.000 hl. Überwiegend wurden untergärige Pils-, Lager- und Exportbiere produziert (z.B. Winter Pilsener und Winter Münchener), Kölsch wurde zwar auch produziert, spielte aber nur eine sehr untergeordnete Rolle. Der Erfolg schlug sich auch finanziell wieder. Bereits im Jahr 1894 wurde er als einer von nur 2 Kölner Brauern im “Deutschen Millionär Adressbuch” aufgeführt. Der andere Brauer war Heinrich Boden, welche die Brauerei zu den 4 Heymonskindern führte. Im Jahr 1913 war Friedrich Winter mit einem geschätzten Vermögen von 8 bis 9 Millionen Mark und einem jährlichen Einkommen von 520.000 Mark einer der reichsten Kölner überhaupt . Er war auch der größte Grundbesitzer Kölns, er besaß allein 67 Häuser in Köln.

Nach dem Tod von Friedrich Winter im Jahr 1914 übernahm sein ältester Sohn, Paul Josef Winter, die Brauerei.

Fortsetzung der Geschichte unter Paul Josef Winter

Melaten Friedhof – Paul Josef Winter (1876 – 1942)

 

Quelle Text mit freundlicher Genehmigung von Michael Berger in koelsch-net.de

Wer mehr über Kölsch erfahren möchte, sollte sich die Seite mal anschauen.

Unternehmensgeschichte alter Kölner Brauereien

Abgerufen am 29.03.2023

 

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