Betriebswirt und Anlageberater
Diese wundervolle Skulptur auf der Grabstätte von Diethelm Hoener hat mich neugierig gemacht, ein klassischer Akt in Perfektion. Ein absolutes Meisterwerk, so realistisch wie ein Foto. Leider habe ich bisher keine Angaben zu dem Bildhauer finden können, aber den Namen Diethelm Höner habe ich schon mal gehört, da war doch mal was mit einem tödlichen Treppensturz.
Diethelm Höner war Betriebswirt und Anlageberater und managte das Vermögen von Jan Philipp Reemtsma. Mit eigenen Börsenspekulationen von US-Hightech Firmen soll er ein Vermögen von mehr als 600 Millionen Euro erwirtschaftet haben, es gibt aber auch Quellen die von mehr als einer Milliarde Euro sprechen.
Dieses Vermögen öffnete natürlich auch die Türen zu den „Reichen und Schönen“ dieser Welt. Diethelm Hoener war eng mit der politischen Landschaft verwoben, war mit Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und seiner Frau Hannelore und weiteren CDU-Politikern befreundet. Er „pflegte“ die deutsch-amerikanischen Beziehungen und wurde dafür sogar von dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton geehrt. Er bewegte sich zwischen den Finanzgrößen der Welt, darunter Joshua Ruch, Ex-Präsident Suharto, Karl Otto Pöhl, dem Chef der Deutschen Bundesbank, dem Geschäftsmann Dieter Holzer, einer der Schlüsselfiguren der Leuna-Affäre und bewegte sich in den Kreisen der deutschen und ausländischen Geheimdienste bis zur CIA.
Der am 08. August 1940 in Köln geborene Höhner wurde nur 60 Jahre alt, er starb am 17. Januar 2001 in seiner luxuriösen, 50 Millionen teuren Villa in Cannes, an der Côte d’Azur. Er lag mit gebrochenem Genick am Fuß seiner Kellertreppe, vermutlich ist er auf der Kellertreppe gestürzt.
Die Pariser Zeitung Le Parisien deckte den Vorgang erst Wochen später auf und zitierte ein medizinisches Gutachten mit dem Fazit. Die Lage des Toten hätte sich nicht aus dem Sturz ableiten lassen, allerdings gab es auch keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung.
Bis heute ist unklar, an und in welchen Geschäften der Bankexperte überall beteiligt und verwickelt war. So ist die Rede von Provisionen in Höhe von 80 Millionen beim Verkauf der Ostdeutschen Leunawerke an die französische ELF Gesellschaft oder den verschwunden Milliardenhilfen für die Sowjetunion nach der deutschen Wiedervereinigung oder der Unterschlagung eines beträchtlichen Teils der Finanzhilfe von über 44 Milliarden DM, die die Bundesrepublik Deutschland an Russland im Zusammenhang mit dem Abzug sowjetischer Truppen gezahlt hat.
Le Parisien berichtete auch über Geheimdokumente, die Diethelm Hoener vor seinem Tod bei seinen Freunden in „Verwahrung“ gegeben hatte. Nicht umsonst glich seine Villa in Cannes einer Festung, mit hohen Mauern, einem speziellen Sicherheitszaun mit Stahlspitzen und modernsten Sicherungssystemen und Videoüberwachung.
Für mich stellt sich jetzt nur noch die Frage, wer der Bildhauer dieser wundervollen Skulptur war, aber dies wird vermutlich ein Geheimnis bleiben.
Das Rätsel ist gelöst, die Skulptur ist ein erstaunlich hochwertiges Replikat der Lely-Venus.
Die Lely Venus ist eine Marmorstatue vom Typ der kauernden Venus . Es ist eine Kopie eines hellenistischen Originals von Doidalses von Bithynien und stammt aus der antoninischen Zeit.
Hier könnt Ihr mehr über die wundervolle Skulptur erfahren.
https://en.wikipedia.org/wiki/Lely_Venus?fbclid=IwAR1ZDp92kR402fVLNlg71aamtuwVX6n2gIxXwxQHcaOMQ5Eti2qp5hi200g
© Wolfgang Kranz, 14.06.2021