Max Charlier (1854 – 1939)

Fabrikanten für Eisenbahnwaggons in Köln

Charlier, Albert, “Charlier, Albert” in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 193 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135708265.html#ndbcontentMax Charlier war der Sohn von Franz Albert Victor Charlier (1814 – 1894) und Carolina Ida Steinkauler (1817 – 1884) einem Fabrikanten für Eisenbahnwaggons in Köln, der Fa. Van der Zypen & Charlier. Besitzer der Fabrik waren um 1892 Julius van der Zypen, Eugen van der Zypen, Paul Charlier, Max Charlier und der geheime Baurat Franz Schultz.

Franz Schultz war vermutlich Leiter der Anfertigung des eisernen Dachstuhls für den Kölner Dom in den Werkstätten der Kölnischen Maschinenbau-AG Bayenthal.

Max Chalier bewohnte mit seiner Frau Maria Luisa (Lullu, geb. Schniewind 1862 – 1942) eine glanzvolle und pompöse Villa an der Deutz-Mülheimer-Straße. Es war eine Betriebsvilla, gebaut in den 50er Jahren, das Anwesen wurde im Krieg zerstört.

In den 50er Jahren übernahm Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD) die Firma. In der neuen Residenz wurde nicht mehr gewohnt, sondern gearbeitet.

 

Franz Albert Viktor Charlier (der Vater von Max Charlier)

Industrieller, * 1.4.1814 Röttgen, Kreis Monschau, † 22.4.1894 Wiesbaden. (evangelisch)

Leben

Charlier besuchte das Gymnasium in Aachen und trat ins väterliche Geschäft (seit 1837 Charlier & Scheibler) ein. 1843 wurde er Vorstand von dessen Kölner Filiale. Der Postwagenbauer Ferdinand van der Zypen aus Lüttich fragte dort bei Charlier an, ob er einen Interessenten wisse, der mit ihm eine Waggonfabrik errichten wolle. Mit unternehmerischem Weitblick erklärte sich Charlier bereit, diese Waggonfabrik in Deutz zu gründen. 1845 entstand die Waggonfabrik van der Zypen & Charlier, die sich rasch ausdehnte, obwohl die Produktion von Waggons zunächst noch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden war. Das Unternehmen konnte sich dank der Tüchtigkeit und technischen Geschicklichkeit seiner Leitung auch mit der Herstellung von Maschinen, Dampfkesseln und so weiter beschäftigen. Nach Fertigstellung der Bahn im Rheinland wurde die Beschäftigung im Waggonbau so stark, daß die übrigen Produktionszweige aufgegeben wurden. Es gelang in der Folgezeit, eine führende Stellung sowohl auf dem deutschen als auch auf dem internationalen Markt zu erringen. 1869 wurde in Riga eine Zweigfabrik gebaut, dann in Batum am Schwarzen Meer eine weitere Filialfabrik errichtet, wo Tankwaggons für den Petroleumtransport gebaut wurden. Die russischen Fabriken von van der Zypen & Charlier (Russisch-baltische Waggonfabrik) wurden unter dem Druck der russischen Zollpolitik 1890 an eine russische AG verkauft. Das Deutzer Werk ging 1928 als Kernunternehmen in der „Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken AG“ auf.

 

Charlier, Albert, “Charlier, Albert” in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 193 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135708265.html#ndbcontent

 

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