Karl Schwering (1846 – 1923)

Mathematiker, Pädagoge und von 1901 bis 1921 Direktor des Apostelgymnasium in Köln

Karl Schwering (* 28. September 1846 in Osterwick, Westfalen; † 27. November 1925 in Köln) war ein deutscher Mathematiker, Pädagoge und von 1901 bis 1921 Direktor des Apostelgymnasium in Köln-Lindenthal. Er verfasste zahlreiche mathematische Abhandlungen und Lehrbücher.

Leben

Karl Schwering wurde als das älteste von acht Kindern des Arztes Lambert Schwering und seiner Frau Leokadia im westfälischen Osterwick geboren. Das Abitur legte er am Gymnasium Paulinum in Münster ab. In Münster begann er auch sein Mathematik-Studium, das er in Berlin bei Ernst Eduard Kummer und Karl Weierstraß fortsetzte, bei dem er auch 1869 über De linea brevissima in elliptica paraboloide sita promovierte. Im gleichen Jahr bestand er auch das Staatsexamen (pro facultate docendi), das ihn zum Unterricht an Gymnasien qualifizierte. Ab 1869 unterrichtete er am Gymnasium Graues Kloster und ging zwei Jahre später als Privatdozent für Mathematik wieder nach Münster zurück. Sein Habilitationsvortrag behandelte die Leistungen von Christiaan Huygens (Hugenius).

Eine wissenschaftliche Karriere schlug er aus und wechselte als Oberlehrer an die Gymnasien in Brilon und ab 1878 an das Gymnasium Nepomucenum Coesfeld. Im Jahr 1880 sollte er zum ordentlichen Professor in Münster ernannt werden, was jedoch scheiterte, da sich Schwering im Kulturkampf weigerte, der altkatholischen Bewegung beizutreten. Im Jahr 1890 wurde er an das Preußische Kultusministerium nach Berlin versetzt. Bereits nach zwei Jahren erfolgte die Berufung als Direktor des Stiftischen Gymnasiums Düren, an dem er sechs Jahre unterrichtete. In dieser Zeit verfasste er zahlreiche mathematische Abhandlungen, unter anderem zu elliptischen, lemniskatischen und hyperbolischen Funktionen, Infinitesimalrechnungen und kleinsten Biquadraten. Gleichzeitig publizierte er zahlreiche mathematische Lehrbücher für Gymnasien.

In den Jahren 1898 bis 1901 arbeitete er als Direktor des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums in Trier. 1901 wurde er nach Köln als Direktor an das Apostelgymnasium berufen, für dessen Wachstum trotz widriger finanzieller Gegebenheiten er verantwortlich war und an dem er bis zu seiner Pensionierung 1921 tätig war. Für seine Verdienste wurde er 1913 mit dem Ehrentitel „Geheimer Studienrat“ ausgezeichnet. Mehr als 20 Jahre war Schwering Mitglied für Naturwissenschaften der Lehramts-Prüfungskommission der Universität Bonn.

Karl Schwering hatte neun Kinder: Sein Sohn Leo Schwering war später Mitbegründer der Kölner CDU. Ernst Schwering war nach dem Zweiten Weltkrieg für mehrere Jahre Oberbürgermeister in Köln. Lambert wurde ebenfalls Lehrer und leitete das Naturwissenschaftliche Gymnasium in Köln-Mülheim. Sein Enkel Max Leo Schwering war Direktor des Kölnischen Stadtmuseums. Ein weiterer Sohn, Felix Schwering, war in Bonn als Ministerialbeamter tätig.

 

Quelle Text: Seite „Karl Schwering (Mathematiker)“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. April 2022, 17:10 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karl_Schwering_(Mathematiker)&oldid=221925816 (Abgerufen: 18. April 2022, 17:30 UTC)

 

Auf Google Maps ansehen

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner