Jacob Auer (1818 – 1874)
Branntweinbrenner
Bereits der Vater Heinrich Friedrich Auer stellte Korn und Branntwein in einer Dampfmühle in der Ehrenstraße her. Jacob Auer übernahm das Geschäft und baute es deutlich aus. Im Juni 1853 heiraten der Branntweinbrenner Jacob Auer und Maria Agnes Auguste Schönches.
Geschäftseröffnung
Einem hiesigen wie auswärtigen geehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich in dem Hause Mauritiussteinweg 42 eine neue Kornbrennerei errichtet habe und den Verkauf meines Vorrates in allen Sorten Fruchtbranntwein, alten Wacholder und Liqueure mit dem heutigen Tage eröffne, empfehle denselben auch Wiederverkäufern zu entsprechenden Preisen.
Köln den 23. Oktober 1858
Jakob Auer
Jacob Auer verstarb bereits am 18. November 1874 im Alter von 56 Jahren. Er hinterließ die Ehefrau Auguste Auer, geb. Schönsches (auch Schönches oder Schönges geschrieben) und die noch minderjährigen Kinder Heinrich, Catharina, Peter Joseph, Adolf und Franz Auer. Die Witwe Auguste Auer führte die Branntweinbrennerei vermutlich mit dem Geschäftsführer Balthasar Joseph Auer weiter.
Im Juni 1882 wurde im Handelsregister die Handelsgesellschaft „Jacob Auer Söhne“ mit Sitz in Köln, Mauritiussteinweg 54 eingetragen. Gesellschafter waren die Kaufleute Balthasar Joseph Auer und Heinrich Auer. Auch die Söhne bauten die Dampf-Kornbranntwein-Brennerei weiter aus, im Jahr 1888 kommen in größerem Umfang auch ausländische Spirituosen hinzu.
Auguste Auer, geb. Schönsches (auch Schönches oder Schönges geschrieben) verstirbt am 16. November 1896 im Alter von 69 Jahren.
Am 27. April 1907 eröffnen die Söhne ein Verkaufsgeschäft im neuen Stollwerck Haus, der feinsten Adresse der Stadt. Es werden Edelbranntweine, Liköre und Spezialitäten wie Auer`s Steinhäger oder besondere Branntweine wie der Edelbranntwein „Kurkölner“ im Bartmannkrug angeboten. Am gleichen Tag eröffnen im Stollwerck Haus weitere Geschäfte, darunter die Kunsthandlung Inhoffen, Jos. Oettgen Schreibwaren, Franz Sauer mit einer Sportabteilung und natürlich die Stollwerck AG.
In den Kriegsjahren ab etwa 1914 gibt es sogar Spirituosen für den Feldpostversand, Rum, Cognac und Arrac werden vorschriftsmäßig verpackt und bereits versandfertig geliefert. Es gibt auch ein weiteres Verkaufsgeschäft auf der Dürener Straße 196 in Lindenthal.
Es folgen einige hundert Werbeanzeigen für ein großes Sortiment an Spirituosen, aber keinerlei private Anzeigen oder Familiennachrichten. Am 18. März 1944 erscheint die letzte Anzeige, Heinrich Josef Münch war seit 25 Jahren in der Fa. Jacob Auer Söhne als Prokurist tätig. Danach verlieren sich die Spuren der Fa. Jacob Auer Söhne in den Kriegsjahren.
Eigene Recherche © Wolfgang Kranz