Hermann Joseph Lückger (1864 – 1951)

Unternehmer und bedeutender Sammler

Die Familie Lückger sammelt seit Generationen. Der Erste war wohl Johann Wilhelm Lückger (1752– 1827), auch seine Nachkommen Johann Mathias Lückger, Vater und Sohn, sammelten eifrig weiter. Hermann Joseph Lückger (1864–1951) entwickelte eine besondere Leidenschaft für das Sammeln und Forschen. Auch dessen Sohn, Johann Mathias, genannt Hans Lückger (geb. 1897), sammelte weiter und erwies sich seiner Heimatstadt gegenüber mehr als generös. 1963 schenkte Dr. Hans Lückger der Stadt Köln einen großen Teil der Sammlung Lückger, die insgesamt 1.766 Stücke wurden auf die städtischen Museen und das Historische Archiv aufgeteilt.

Hermann-Joseph Lückger wurde 1864 in Köln geboren, wo seine Familie seit Generationen ansässig war. Nach dem Abitur besuchte er die Wirkerschule in Chemnitz, um 1892 die Leitung der Strickwarenfabrik „Lückger & Co.“ zu übernehmen, die seit 1817 im Besitz der Familie war, und der er bis zu seinem Tod im Jahr 1951 vorstand. Diese großbürgerliche Existenz verschaffte ihm die nötige Muße für eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte seiner Heimatstadt.

Bereits der Großvater hatte – neben anderen Antiquitäten – Münzen gesammelt, so dass Hermann-Joseph Lückger bereits von Hause aus mit dem „bacillus numismaticus“ infiziert war. Der gründerzeitliche Bauboom ab den 1880er Jahren, der an vielen Plätzen Kölns den Blick auf die römische Colonia Claudia Ara Agrippinensium freigab, muss dieses Interesse zusätzlich befeuert haben – zumal sich, auch dank Theodor Mommsen, die antike Numismatik zu einer Leitwissenschaft entwickelt hatte.

Lückger war fortwährend auf Streifzug in Köln, besuchte in engen Abständen die Antiquitäten- und Münzhändler und nahm Baustellen in Augenschein (besonders während des Wiederaufbaus nach dem 1. Weltkrieg), um sich ein Bild von den archäologischen Strukturen der römischen und frühmittelalterlichen Stadt zu machen. Nach Auskunft der Unterlegzettel in seiner Sammlung war sein Kölner Stammhändler zunächst ein Herr Meyer. Später, in den 1920er und 30er Jahren, wurde es dann Max Kiehn, der am Friesenplatz saß. Dort scheint er Zugriff auf die Neueingänge gehabt zu haben, denn der Abgleich mit den alten Verkaufslisten ergab kaum einen Treffer.

 

Quellen Text teilweise: Autor: Rita Wagner M. A.: https://www.koelnisches-stadtmuseum.de/Mit-oder-ohne-wie-es-der-Obrigkeit-gefaellt

Sowie ein Netzfund ohne erkennbare Quellenangabe, abgerufen am 08.01.2022

 

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