Heinrich Hochhaus (1860 – 1916)

Chefarzt der Inneren Abteilung des Augusta Hospitals

Der Chefarzt Dr. Heinrich Hochhaus war Professor an der Akademie für praktische Medizin in Köln und Chefarzt der Inneren Abteilung des Augusta Hospitals.

Er wurde in Euskirchen als Sohn eines Fabrikanten geboren, widmete sich dem Studium der Medizin und wurde Schüler und Assistent von Professor Quindes in Kiel. Hier wurde er Privatdozent und außerordentlicher Professor und übte eine ausgedehnte Praxis aus. Nach dem Tod von Otto Michael Ludwig Leichtenstern, einem berühmten deutschen Internisten, wurde er an das Augusta Hospital in Köln berufen, dort nahm er regen Anteil am Ausbau der Kölner Hospitäler und der Akademie.

Seine wissenschaftlichen Arbeiten betrafen hauptsächlich das Gebiet der Nervenkrankheiten sowie angeborene oder erworbene Anomalien des Herzens und Erkrankungen der Lunge. Im November 1908 bekam für seine Verdienste den Roten Adlerorden 4. Klasse. Im Oktober 1911 wurde Prof. Dr. Heinrich Hochhaus der Titel Geheimer Medizinalrat verliehen.

Der Rote Adlerorden (im 19. Jahrhundert Rother Adler-Orden) war ein preußischer Verdienstorden, der am 17. November 1705 durch Erbprinz Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth unter der Bezeichnung Ordre de la sincérité (Orden der Aufrichtigkeit) als höfischer Ritterorden gestiftet wurde. Ab 1792, nach dem Übergang der fränkischen Hohenzollerngebiete an Preußen, verlieh ihn der König von Preußen. Der rote Adlerorden war nun der zweithöchste Orden im preußischen Staat nach dem Schwarzen Adlerorden. Er wurde bis zur Novemberrevolution verliehen.

Im Jahr 1910 hat sich Heinrich Hochhaus für den Bau des Bismarckdenkmal am Rhein, auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück eingesetzt, das Denkmal wurde aber nicht gebaut. Die Idee für das Bauvorhaben reicht zurück bis in das Jahr 1904 und fällt in eine Zeit, als die Errichtung nationaler Denkmäler Hochkonjunktur hatte. Erst mit der Reichsgründung 1871 war die Zersplitterung Deutschlands in eine Vielzahl selbständiger Territorien überwunden und die lang ersehnte Einheit hergestellt worden. In dem neu entstandenen Nationalstaat erfüllten Denkmäler die Funktion der Selbstvergewisserung sowie der Gemeinschaftsstiftung, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck bei Koblenz oder die Germania auf der anderen Rheinseite sind bis heute steinerne Zeugen dafür. Bismarck als „Schmied der Einheit“ bot sich dabei besonders als ideale Identitätsfigur an.

1909 wurde für die Elisenhöhe ein entsprechender Wettbewerb ausgeschrieben. Eigentlich sollte das mächtige Bauwerk anlässlich Bismarcks 100. Geburtstag am 1. April 1915 eingeweiht werden, doch verzögerte sich der Spatenstich angesichts von Querelen über die Entscheidung der Wettbewerbsjury bis ins Jahr 1913. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs zerschlug sich das Vorhaben gänzlich, erneute Vorstöße zur Realisierung nach Kriegsende waren mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten überholt.

Prof. Dr. Heinrich Hochhaus verstarb am 26. Oktober 1916, nach kurzer Krankheit, im Alter von 55 Jahren. Noch während der Krankheit erschien von seiner Hand ein Artikel über Kriegsschädigungen der Lunge. In einem Nachruf steht: „In Köln sowie dem Rheinland und Westfalen wird man den klugen Mediziner und menschenfreundlichen Arzt nicht vergessen“.

Es trauern seine Frau Maria Sophie Hochhaus (1876 – 1960 geb. Meynen) und der Sohn Wolfgang Hochhaus.

Wolfgang Hochhaus verstarb am 22. Juli 1928 im blühenden Alter von nur 25 Jahren in Santiago de Chile, nach der Überführung wurde er in der Familiengrabstätte beigesetzt.

 

Quelle Text teilweise: Seite „Roter Adlerorden“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. Dezember 2021, 14:01 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Roter_Adlerorden&oldid=217913932 (Abgerufen: 6. März 2022, 12:56 UTC)

 

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