Franz Korth (1844 – 1913)

Generaldirektor der Kölnische Unfallversicherungs- Aktiengesellschaft

Bereits mit 26 Jahren war Franz Korth Inspector und Generalagent der Allgemeinen Eisenbahn – Versicherungsgesellschaft mit Sitz in Berlin. Seine Generalagentur mit eigenem Büro befand sich in der Paulstraße 13 in Köln.

Nur 10 Jahre später, im Oktober 1880 wurde er Direktor der neu gegründeten Kölnische Unfallversicherungs- Aktiengesellschaft, welche ihren Sitz in Köln hatte. Wenn man sich den Zweck der Gesellschaft anschaut, wurden Versicherungen gegen die Folgen von Unfällen angeboten, z. B. eine Versicherung gegen alle Folgen von körperlichen, durch äußeren gewaltsamen Anlass verursachten Unfälle des Arbeiters, wofür dem Arbeitgeber eine gesetzliche Haftpflicht nicht obliegt.

Aber auch eine Versicherung gegen den Bruch von Spiegelscheiben konnte abgeschlossen werden. Dazu muss man wissen, dass Spiegel in dieser Zeit noch mit Silber beschichtet und von Hand poliert wurden, und aus diesem Grund sehr teuer waren.

Das Grundkapital der Gesellschaft war festgestellt auf 3 Millionen Reichsmark, geteilt in 6000 Aktien zu je 500 Mark. Im Oktober 1892 wurde Franz Korth von den Beamten der Gesellschaft mit sinnigen Huldigungen überrascht und vom Aufsichtsrat zum Generaldirektor ernannt.

Franz Korth taucht immer wieder als Spender mit erheblichen Summen für verschiedene Projekte auf, so z. B. dem Bau des Palmenhauses in der Kölner Flora, dem Hilfs-Komitee für die Opfer eines verheerenden Erdbebens in Italien oder dem Bau der Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche in Berlin. Auf Grund seiner Aktivitäten und Spenden für die Erdbebenopfer in Italien erhielt Franz Korth im Juli 1896 das Ritterkreuz des Ordens der königlich italienischen Krone.

Seine Majestät der Kaiser hat im November 1899 den Generaldirektor Franz Korth zum serbischen Honorar-Konsul ernannt und die Exequatur erteilt. Im Völkerrecht bedeutet das Wort Exequatur „Der Konsul möge sein Amt ausüben“, die einem Konsul vom Empfangsstaat erteilte Erlaubnis zur Ausübung der konsularischen Funktionen innerhalb seines Konsularbezirks. Die Exequatur erhalten die Leiter selbständiger konsularischer Vertretungen nach Vorlage des vom Entsendestaat ausgestellten Konsularpatents oder einer anderen Benachrichtigung über ihre Ernennung zum Konsul.

Im Februar 1900 betrug die Bilanzsumme der Kölnische Unfallversicherung fast 9,5 Millionen Mark und es wurden für das Jahr 1898 – 99, Dividenden von 28 % ausgeschüttet. Franz Korth war zu diesem Zeitpunkt immer noch Generaldirektor und stand damit über dem Aufsichtsrat, der aus den „besten“ Kölner Banken bestand. Darunter A. Schaffhausen `scher Bankverein, Sal. Oppenheim jr. & Co. sowie Deichmann & Co. Der Aufsichtsrat bestand aus dem Präsidenten Justizrat Robert Esser, dem Bankier Freiherr Eduard von Oppenheim, dem Bankier Wilhelm Theodor Deichmann, dem Kaufmann Wilhelm Langen, dem Konsul Hans Carl Leiden, dem Oberregierungsrat und Bankdirektor Heinrich Schröder und dem Generaldirektor a.D. August Servaes.

Im Dezember 1902 wurde der bisherige Konsul Franz Korth in Köln zum königlich-serbischen Generalkonsul ebenda ernannt und ihm als Amtsbezirk neu die Rheinprovinz und Westfalen, die Fürstentümer Lippe-Detmold und Schaumburg-Lippe sowie die Oldenburgische Enklave Birkenfeld, welche Gebietsteile früher dem serbischen Generalkonsulat in Frankfurt a.M. unterstanden, zugeteilt.

Dezember 1905

Die Kölnische Unfall-Versicherungs-Aktien-Gesellschaft, welche im Jahr 1880 gegründet wurde, begeht am 1. Januar das Jubiläum ihres 25- jährigen Bestehens. Zugleich feiert Herr Generalkonsul Franz Korth sein 25- jähriges Jubiläum als Leiter der Gesellschaft. Korth gilt im Versicherungswesen als eine hervorragende Kraft. Seiner Tüchtigkeit ist größtenteils die blühende Entwicklung des Unternehmens zu danken.

Die Bilanzsumme für 1910 betrug bereits mehr als 20 Millionen Mark und für jede Aktie im Wert von 500 Mark, wurden 90 Mark Dividende ausgeschüttet.

Am 19. November 1911 verstirbt Frau Generalkonsul Alberta Korth, geb. Melk, nach kurzer Krankheit in Folge eines Hirnschlags. Der Witwer Franz Korth folgte ihr nur 2 Jahre später am 12.10.1913 im Alter von 69 Jahren. Da es offensichtlich weder Kinder noch Nachkommen gab, wurde die Traueranzeige von dem Neffen Ernst Kolle aufgegeben.

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

 

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