Dr. h.c. Franz Greiss (1905 – 1995)

Ich glaube hier gibt es keine passende Beschreibung, aber lest selber

Franz Greiß wur­de am 22.4.1905 als äl­tes­tes von ins­ge­samt drei Kin­dern in Worrin­gen (heu­te Stadt Köln) ge­bo­ren. Sei­ne El­tern wa­ren der Schnei­der­meis­ter Wil­helm Greiß (1877-1953) und Ehe­frau Chris­ti­ne (1877-1910), ge­bo­re­ne Pitz­ler. Von 1911- 1917 be­such­te er die Volks­schu­le in Worrin­gen, der ei­ne fünf­jäh­ri­ge Schul­zeit auf der Han­dels­re­al­schu­le in Köln folg­te, wo er schon in jun­gen Jah­ren grund­le­gen­de Kennt­nis­se aus dem Be­reich der Wirt­schaft er­warb, die ihm für sein wei­te­res Be­rufs­le­ben von gro­ßem Nut­zen sein soll­ten. 

1922, im Al­ter von 17 Jah­ren, be­gann Franz Greiß ei­ne kauf­män­ni­sche Aus­bil­dung bei der Groß­spe­di­ti­on Schen­ker in Köln, die er 1924 mit Er­folg ab­schloss. An­schlie­ßend ar­bei­te­te er ein wei­te­res Jahr bei der Spe­di­ti­on als Kas­sie­rer und Ex­pe­dient. 1926 wech­sel­te Greiß für ein Jahr in die Buch­hal­tung der Far­ben­fa­bri­ken Bay­er in Dor­ma­gen. Wäh­rend die­ser Zeit lern­te er sei­ne spä­te­re Frau Eli­sa­beth (1906-2000), ge­bo­re­ne Mert­mann, ken­nen, die er 1933 hei­ra­te­te. Aus der Ehe gin­gen die drei Töch­ter Ma­rie-The­re­se, Chris­ta und Bar­ba­ra her­vor. 

Ne­ben sei­ner haupt­be­ruf­li­chen Ar­beit be­gann Greiß im Win­ter­se­mes­ter 1925/1926 ein Stu­di­um der Volks­wirt­schaft an der Uni­ver­si­tät zu Köln. Das Stu­di­um brach­te er je­doch aus fa­mi­liä­ren Grün­den nie zu ei­nem En­de, so­dass er die Uni­ver­si­tät nach fünf Hoch­schuls­e­mes­tern oh­ne Ab­schluss, aber mit fun­dier­ten volks­wirt­schaft­li­chen Kennt­nis­sen ver­ließ. 1927 fing er bei der Glanz­stoff-Cour­taulds GmbH in Köln-Niehl an, wo er zu­nächst in der be­trieb­li­chen Buch­hal­tung ar­bei­te­te. We­gen sei­ner her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen und fun­dier­ten Wirt­schafts­kennt­nis­se wur­de Greiß schon 1932 zum kauf­män­ni­schen Lei­ter des Un­ter­neh­mens er­nannt. In den 1930er Jah­ren und wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs konn­te Greiß sei­ne Stel­lung in­ner­halb des Un­ter­neh­mens wei­ter fes­ti­gen und aus­bau­en, so­dass man ihm 1945 die Ge­schäfts­füh­rung des Un­ter­neh­mens über­trug.

Von 1947 – 1957 war Franz Greiss Präsident der Industrie und Handelskammer zu Köln und hob 1948 die deutsch-belgische-luxemburgische Handelskammer aus der Taufe. Fast zeitgleich, ab 1949 – 1965 war Franz Greiß Gründungsvorsitzender und Vorsitzender im Bund Katholischer Unternehmer. Der Bund hatte das Ziel, beim Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft und der Errichtung einer menschenwürdigen Gesellschaftsordnung im Nachkriegsdeutschland, einen Beitrag aus christlicher Verantwortung zu leisten.

Bereits 1950 gründeten Dr. h.c. Franz Greiß, der langjährige Präsident der IHK zu Köln und Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Müller-Armack, der geistige Vater der Sozialen Marktwirtschaft, das Institut für Wirtschaftspolitik IWP, ein unabhängiges wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut an der Universität zu Köln gegründet.

Das Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln (iwp) ist ein gemeinnütziges, unabhängiges Forschungsinstitut im universitären Umfeld. Ziele der Institutsarbeit sind, den aktuellen Stand der Wissenschaft für die Erarbeitung praktischer Politikempfehlungen zu nutzen, wissenschaftliche Erkenntnisse für die öffentliche Debatte zu übersetzen, dabei konkrete Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen zu erarbeiten und wirtschaftspolitisch gangbare Wege aufzuzeigen, durch die diese Herausforderungen gemeistert werden können. Die praktische Umsetzung der akademisch erarbeiteten Lösungsansätze genießt bei der Arbeit des iwp höchste Priorität.

Ab 1951 war Franz Greiss an der Gründung und dem Aufbau der Waage beteiligt und ab 1952 war er bereits der erste Vorsitzende. Die Waage war ein Verein deutscher Industrieller, der durch Kampagnen die Meinung der Bevölkerung sowie der im Bundesverband der Deutschen Industrie organisierten Unternehmen zugunsten der Sozialen Marktwirtschaft beeinflussen sollte. Der Verein bestand von 1952 bis 1965.

1967 ging er in den wohlverdienten Ruhestand, für sei­nen Ein­satz um die deut­sche Wirt­schaft und Ge­sell­schaft wur­de Greiß 1969 un­ter an­de­rem das Gro­ße Ver­dienst­kreuz des Ver­dienst­or­dens der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ver­lie­hen. Am 3.6.1995 ver­starb Franz Greiß im Al­ter von 90 Jah­ren in Köln.

In Köln-Niehl ist ihm ei­ne Stra­ße ge­wid­met.

 

Quellen Text teilweise: Laux-Steiner, Oliver, Franz Greiß, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/franz-greiss/DE-2086/lido/57c6d62c192ba1.81899563 (abgerufen am 18.03.2022)

 

Ausschnitt aus dem Leitbild des IWP: https://iwp.uni-koeln.de/institut

 

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