Prof. Dr. Caspar Kulenkampff (1921 – 2002)

Psychiater

Caspar Kulenkampff (* 12. November 1921 in Bremen; † 29. März 2002 in Hamburg) war ein deutscher Psychiater. Er war der Sohn des Violinvirtuosen Georg Kulenkampff.

Die Kulenkampffs sind eine alte (erstmals 1495 erwähnte) und bekannte Bremer Familie. Ein Leffke (Leefken) Kulenkamp († vor 1597) wurde in Bremen wohnend im 16. Jahrhundert genannt, sein Sohn Johann Kulenkamp (etwa 1566–etwa 1620) ist in Bremen geboren und arbeitete als Potter (Töpfer). Dessen Enkel Hermann Kulenkamp (1664–1720) war Tuchhändler und sein Sohn Arnold Kulenkampff (1707–1760), mit der heutigen Schreibweise des Namens, wirkte als Kaufmann und wurde von den Kaufleuten zum Eltermann in Bremen gewählt. Die Elterleute in Bremen (früher olderlude) waren in Bremen die Sprecher oder Vorsteher der Kaufleute im Gremium der Elterleute des Kaufmanns. Der Kaufmann Arnold Hermann Kulenkampff (1744–1834) war schließlich von 1783 bis 1830 Bremer Ratsherr bzw. Senator (siehe Liste von Bremer Senatoren). Die Familie ist weit verzweigt.

Biografie

Kulenkampff stammte aus der Bremer Kaufmannsfamilie Kulenkampff. Er absolvierte nach dem Abitur mit Unterbrechung wegen seiner Teilnahme am Zweiten Weltkrieg ein Studium der Medizin. In der Folge schloss er eine Weiterbildung als Psychiater und Neurologe in Heidelberg ab. 1952 wechselte Kulenkampff an die psychiatrische Klinik der Universität Frankfurt, habilitierte sich unter Jürg Zutt, bevor er dort 1960 zum Leitenden Oberarzt bestellt wurde. 1966 wurde Kulenkampff der Lehrstuhl für Psychiatrie an der Universität Düsseldorf sowie die Leitung des Psychiatrischen Großkrankenhauses Düsseldorf-Grafenberg übertragen.

Nachdem Kulenkampff bereits 1962 an der Frankfurter Klinik als Reaktion auf die schlechten Bedingungen der mehr auf Bewahrung als auf Behandlung untergebrachten Patienten eine erste Tagesklinik, danach eine Nachtklinik sowie ein Übergangsheim geschaffen hatte, gelang es ihm zusammen mit dem Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie an der Universität Heidelberg Walter Ritter von Baeyer, die Ideen einer Psychiatriereform im Deutschen Verein für Öffentliche und Private Fürsorge publik zu machen.

Mit Unterstützung von Walter Picard ging der Auftrag des Deutschen Bundestages an die Bundesregierung hervor, eine Enquete über die Versorgung psychisch Kranker erstellen zu lassen. 1970 übernahm Caspar Kulenkampff den Vorsitz der vom Bundesgesundheitsminister installierten Sachverständigenkommission, deren Ziel eine Darstellung der Lage der Psychiatrie in Deutschland war. Zusätzlich stand Kulenkampff der Expertenkommission der Bundesregierung zur Reform der Versorgung im psychiatrischen Bereich vor. Zu Ehren Kulenkampffs, der Studien zur anthropologischen Psychiatrie verfasste, wurde der Caspar-Kulenkampff-Preis ins Leben gerufen. Verliehen wird dieser Preis in Anerkennung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Psychiatrie.

 

Quellen Text teilweise: Seite „Kulenkampff (Familie)“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juli 2022, 16:04 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kulenkampff_(Familie)&oldid=224865164 (Abgerufen: 21. August 2022, 18:24 UTC)

 

Seite „Caspar Kulenkampff“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. November 2021, 12:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Caspar_Kulenkampff&oldid=217607883 (Abgerufen: 21. August 2022, 18:39 UTC)

 

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