Unternehmer
Ein einziger Augenblick nahm unser ganzes Glück.
An Heiligabend 1906 geben C. J. Gliesche und seine Frau Auguste (geb. Peussmann) die Verlobung ihrer Tochter Käthe mit Carl Overhoff bekannt. Bereits am 22. August 1907 ist die Vermählung vollzogen und am 26. März 1912 wird die Geburt eines prächtigen Jungen Hans-Hellmuth angezeigt.
Im Juli 1918 wird der Kaufmann Carl Overhoff Geschäftsführer in einer Niederlassung der Linke-Hofmann Werke in Köln Ehrenfeld. Die Linke-Hofmann Werke waren das bedeutendste Unternehmen für die Herstellung von Eisenbahnwaggons und haben 1917 die Waggonfabrik von P. Herbrand & Co. in Ehrenfeld übernommen. Später erfolgte dann noch die Fusion mit Lauchhammer, das Unternehmen nannte sich dann Linke-Hofmann-Lauchhammer, eines der bedeutendsten Unternehmen in dieser Zeit.
Da das Unternehmen auch die Waggonfabrik J. G. Gossens, Lochner & Co in Brand bei Aachen übernommen hat, war Carl Overhoff auch hier Geschäftsführer. Die Linke-Hofmann-Lauchhammer Gesellschaft hatte 1923 ein Stammkapital von 300 Milliarden Mark, trotz Inflation eine unglaubliche Marktmacht.
Am 24. Mai 1924 erlischt die Prokura von Carl Overhoff in der Linke-Hofmann-Lauchhammer Gesellschaft. Carl Overhoff wird kurzzeitig Gesellschafter bei der Fa. Auto Masam in Rheydt, das Unternehmen stellte Zubehörteile wie z. B. Zündschalter für die Autoindustrie her. Fast zeitgleich, am 4. März 1924, gründete Carl Overhoff ein Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von chemisch-technischen Erzeugnissen, seine Frau Käthe wird Gesellschafterin.
Das Unternehmen Chemische Cok GmbH scheint aber nicht weiter fortgeführt zu werden, es gibt keine weiteren Einträge und Bekanntmachungen.
Im Januar 1926 wird Carl Overhoff Direktor und Vorstandsmitglied der Land- und Seekabel AG. Die Firma Land- und Seekabel AG entstand aus der Kabelfabrik der Firma Franz Clouth, sie wurde am 11. Mai 1898 für die Herstellung von Land- und Seekabeln sowie für die Legung solcher Kabel gegründet.
Am 7. Juni 1930 verstarb der einzige Sohn Hans-Hellmuth im Alter von 18 Jahren bei einem Badeunfall in der Mosel. Carl Overhoff war noch einige Jahre, vermutlich bis 1943, im Aufsichtsrat von Felten & Guilleaume Carlswerk, dem Nachfolgeunternehmen der Land- und Seekabelwerke.
Die Spuren der Familie Overhoff verlieren sich in den Kriegsjahren, Käthe Overhoff verstirbt am 16. Februar 1949 und Carl Overhoff am 10. Oktober 1964 im Alter von 81 Jahren.
Eigene Recherche © Wolfgang Kranz
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