Carl August Joest (1858 – 1942)

Rittergutsbesitzer, Unternehmer und Politiker

Carl Joest (* 18. Juli 1858 in Köln; † 9. Mai 1942 in Riegsee), eigentlich Carl August Joest, war ein deutscher Rittergutsbesitzer, Unternehmer und Politiker.

Leben und Familie

Carl Joest war der Sohn des Zuckerindustriellen August Joest und mütterlicherseits der Enkel des Bankiers August Camphausen. Er besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln und studierte Jura an der Universität Heidelberg (Mitglied des Corps Rhenania). Danach absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung. 1888 erwarb er das Schloss Eichholz bei Wesseling und wurde Stifter und erster Fideikommissherr auf Haus Eichholz, das 1908 umgebaut und erweitert wurde. Von 1888 bis 1936 gehörte er fast ununterbrochen dem Kreistag in Bonn und dem Gemeinderat der Gemeinde Hersel an. 1904 wurde er Mitglied des Kreisausschusses. Joest war außerdem Mitglied des Präsidiums des Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen und Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz. Er betätigte sich außerdem unternehmerisch als Mitgründer und Anteilseigner der Rheinischen Handeï-Plantagen-Gesellschaft, die Pflanzungen in Deutsch-Ostafrika betrieb.

Joest tat sich besonders als Mäzen und Stifter öffentlicher Einrichtungen hervor und war Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Rautenstrauch-Joest-Museums, das maßgeblich auf die Sammlungen seines Vetters Wilhelm Joest zurückging.

1891 heiratete er Pauline Marie, geb. Pfeifer (1872–1953), Tochter des Zuckerfabrikanten Valentin Pfeifer (Pfeifer & Langen). Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: August Carl (* 1892), Eleonore Hedwig (* 1894), Ilse Juliane Carlotta Elisabeth (* 1898) und Valentine Huberta Alexandra Else Viktoria (* 1905). Carl war von 1907 bis 1941 Mitglied des Geschäftsführungsausschusses bzw. im Aufsichtsrat während der AG.-Zeit der Firma Pfeifer & Langen.

Emil Pfeifer

Ende 1840 erwarb Emil Pfeifer das Gut Frohnhof bei Ossendorf in der Nähe von Köln, heute Köln-Ossendorf. Es war zu dieser Zeit noch verpachtet. Um 1850 experimentierte Emil mit dem Anbau und der Verarbeitung von Runkelrüben auf dem Gut Fronhof. Hier gründete er 1851 die erste Rübenzuckerfabrik am Rhein gemeinsam mit August Joest, Sohn von Carl Joest, dem Gründer der Raffinerie „Carl Joest & Söhne“, seit 1831 in Köln. Zwei Jahre später ist Emil alleiniger Inhaber („Emil Pfeifer et Cop.“) und nimmt 1865 seinen Sohn Valentin Pfeifer als Teilhaber auf. Dies war der Beginn der Rheinischen Rübenzuckerindustrie. Zuvor hatten die Kölner Fabriken sich auf die Weiterverarbeitung des kolonialen Rohrzuckers beschränkt. 1865 stellte er den Ingenieur Eugen Langen, den Sohn Johann Jakob Langens, als technischen Leiter ein und gründete mit ihm 1870 in den Bördenlandschaften zuerst in Elsdorf und 1879 in Euskirchen unter dem Namen „Pfeifer & Langen“ Zuckerfabriken. Um 1880 galt das Werk Elsdorf als internationale „Musteranstalt“ und wird zusammen mit dem Ausstoß von Euskirchen das größte Zuckerunternehmen Westdeutschlands.

Carl Joest starb am 9. Mai 1942 in Riegsee bei Murnau und wurde in der Familiengruft auf dem Melatenfriedhof in Köln beigesetzt.

 

Quellen Text:

Seite „Carl Joest“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. November 2021, 13:12 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carl_Joest&oldid=217438476 (Abgerufen: 31. Juli 2023, 18:17 UTC)

Seite „Emil Pfeifer“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. April 2023, 17:09 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Emil_Pfeifer&oldid=233042386 (Abgerufen: 31. Juli 2023, 18:18 UTC)

 

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