Anton Schaaf (1842 – 1912)

Brauereibesitzer

Im Jahr 1866 eröffnet Anton Schaaf an Lyskirchen Ecke Filzengraben eine Wirtschaft nebst Restauration. Nur ein Jahr später übernimmt dieser Anton Schaaf die „Kölnische Bierbrauerei in Kalk“ in der Hauptstraße 61. Anton Schaaf verstarb im Jahr 1896 im Alter von 70 Jahren. Dieser Anton Schaaf war der Vater von dem hier ruhenden Anton Schaaf (1842 – 1912, welcher das Allerheiligen-Bräu führte. Die Familie Schaaf war also schon länger im Kölner Brauwesen tätig gewesen.

In den Jahren von 1898 bis 1900 wurde am Eigelstein keine Brauerei betrieben. Im Jahr 1900 wurden die Hausnummern einiger Kölner Straßen neu nummeriert. Durch die Umbaumaßnahmen der Gleisführung zum Hauptbahnhof in den 1880/90er Jahren lag das Haus Eigelstein 16 jetzt direkt am Anfang des gekürzten Eigelstein. Folgerichtig wurde aus der Hausnummer 16 die Hausnummer 2.

Im Jahr 1900 erwarb Anton Schaaf das Gebäude der Brauerei vom ehemaligen Betreiber Adolf Kerp. Im August 1900 eröffnete er dort das „Allerheiligen-Bräu“, allerdings mit dem Hinweis, dass bis zur Inbetriebnahme der Brauerei in der Restauration das „bekannte obergärige Kölner Lagerbier der Brauerei Apostelnbräu Wwe. H. Bädorf“ zum Ausschank käme.

Anton Schaaf betrieb nicht nur eine Brauerei, sondern auch eine Brennerei, die insbesondere in den späteren Jahren einen hohen Stellenwert einnahm. In einer Anzeige aus dem Jahr 1905 sucht er einen kräftigen nicht zu jungen Mann für seinen Schnapsausschank, vermutlich hatten die Jüngeren zu oft der Versuchung nicht widerstehen können.

Aus den Folgejahren sind nur Werbe- und Veranstaltungs-Anzeigen bekannt.

Anton Schaff war ein sehr vermögender Mann mit großem Grund- und Immobilien-Besitz in Köln, aber das brachte ihm auch kein Glück. Im Jahr 1909 starb Anton Schaafs Frau Anna Katharina, geb. Klöcker und damit begann der schnelle Abstieg. Sein Sohn führte zeitgleich eine Gastwirtschaft am Neumarkt. Wegen der schweren Krankheit seines Sohnes verkaufte er diese ebenfalls im Jahr 1909 und zeitgleich auch noch ein 4 Morgen (10.000 m²) großes Grundstück in Köln-Lindenthal.

Vermutlich verwendete er das Geld für den Erwerb des Gebäudes Eigelstein 4, in dem ein Ausschank des Allerheiligenbräu eingerichtet wurde. Im Dezember 1909 gab er die Führung der Restauration ab und konzentrierte sich nur noch auf die Brauerei selber.

Im Februar 1910 gab es die erste Zwangsversteigerung von Immobilien von Anton Schaaf. Der Hintergrund für die finanzielle Schieflage ist unklar. Versteigert wurden 2 Wohnhäuser am Heumarkt 26-30.

Am 2. April 1910 wurde dann die „Allerheiligenbräu Brau- und Brennerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Zweck der Weiterführung der Brauerei und Brennerei gegründet. Wie genau Anton Schaff an dieser Gesellschaft beteiligt war, ist unklar, er blieb allerdings weiterhin Eigentümer der Brauerei. Geschäftsführer der GmbH war Wilhelm Hellermann, seines Zeichens Rentner.

Für Anton Schaaf gingen die Zwangsversteigerungen weiter, wie der folgenden Liste zu entnehmen ist:

 

– 8. April 1910: 2 Wohnhäuser, Heumarkt 26-30

– 17. Juni 1910: 2 Wohnhäuser, Breitestraße 24 und Auf der Ruhr 2

– 28. Oktober 1910: Grundstück in Raderthal

– 7. Oktober 1910: 2 Wohnhäuser, Gleuler Str. 66 und Gleuler Str. 86

– 24. März 1911, Grundstück in Raderthal

– 2. Juni 1911: 2 Wohnhäuser, Gleuler Str. 66 und Gleuler Str. 86 (2ter Versuch)

 

Von allen unberührt blieb die Brauerei am Eigelstein. Im Jahr 1911 übertrug Anton Schaaf die Brauerei am Eigelstein 2 und die Restauration am Eigelstein 4 an seinen Sohn Carl Schaaf, der fortan als Eigentümer geführt wurde.

Am 3. August 1912 verstarb Anton Schaaf im Alter von 70 Jahren. Damit war es aber noch nicht ganz zu Ende. Im Juni 1913 wurde der Konkurs eröffnet, wobei unklar ist, warum trotz der ganzen Versteigerungen kein Geld in der Kasse war.

Im Rahmen der Konkursabwicklung wurde im November 1913 die Brauerei am Eigelstein 2 zwangsversteigert.

Wie die Zwangsversteigerung ausging ist unklar. Im Jahr 1914 wird Carl Schaaf noch als Eigentümer der Brauerei geführt, ab dem Jahr 1915 dann Adolf Theile. Eine Woche nach der Zwangsversteigerung wurde das Konkursverfahren mangels Masse eingestellt.

 

Quelle Text: Mit freundlicher Genehmigung von Kölsch in koelsch-net.de

Abgerufen am 27.03.2023

http://koelsch-net.de/koelsch-net/anz/B_Allerheiligenbraeu.htm

 

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