Konditormeister und Betreiber des Café Eigel in Köln
Theodor Eigel war verheiratet mit Henriette Eigel, geb. Jobs, aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor, Maria Theodora Frieda Hub. Esch geb. Eigel, Therese Frieda Hubertine Billstein geb. Eigel (sie heiratete später den Beigeordneten der Stadt Köln Dr. Heinrich Billstein), Dr. jur. Theodor Eigel, Dr. med. Heinrich Walter Eigel und Magda Marré geb. Eigel.
Im Jahre 1851 eröffnete Theodor Eigel nach seinen Gesellenjahren an den kaiserlichen Höfen von Wien und Hannover auf der Kölner Schildergasse 36 eine kleine Konditorei, die heute zu einem der ältesten Familienbetriebe dieser Art im ganzen Rheinland zählt. Der 23-jährige erarbeitete sich schon bald einen hervorragenden Ruf unter den Kaffeehäusern, die sich damals in Köln allgemein einer wachsenden Beliebtheit erfreuten.
Die Besucher der Caféhäuser waren anfangs überwiegend Herren, die sich zum Zeitungslesen und Kartenspiel trafen. Nur vereinzelt gingen nachmittags auch Damen ins Café. Man(n) trug Zylinder und Gehrock, die Damen Reifröcke und große flache Hüte.
Das im Jahre 1875 von seinem Sohn aufwändig verzierte Rezeptbuch enthielt bereits über 100 verschiedene Anleitungen für Torten, Backwaren, Konfekt und Bonbons. Viele Rezepte sind, teilweise in abgewandelter Form, auch heute noch im Einsatz.
Ein Umbau der Verkaufsräume in der Conditorei Eigel entstand 1888 im Stil der Neorenaissance und galt danach als Sehenswürdigkeit.
1914 erfolgte ein kompletter Neubau des Hauses auf der Schildergasse. Die Firma Pallenberg, damals die führende Möbelfabrik Westdeutschlands, schuf die Innenausstattung. Trotz des ersten Weltkriegs und der sich verknappenden Rohstoffe konnte die Firma weiter bestehen.
Ein Kuchenbackverbot von 1919 bis 1921 und die folgenden wirtschaftlichen Probleme und herannahenden Schatten des Dritten Reiches bereiteten jedoch große Sorgen. Im 2. Weltkrieg wurde das Haus auf der Schildergasse durch mehrere Bombenangriffe vollständig zerstört. Erst in den Jahren von 1950 bis 1955 konnte die Konditorei Eigel auf der Hohestraße 76 bis 78 ihren Betrieb wieder aufnehmen, bis der Neubau in der heutigen Brückenstraße entstand.
Die Grabstätte ist heute in Patenschaft der Familie Ellscheid, beigesetzt sind Prof. Dr. Robert Ellscheid (1900 – 1985) und Dr. Hertha Ellscheid (1897 – 1985).
Prof. Dr. Robert Ellscheid war Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht, Honorarprofessor an der Universität zu Köln, Mitgründer der Gesellschaft für Auslandsrecht an der Universität zu Köln und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Fritz Thyssen Stiftung. Er war aber auch als Berater und Spitzenmanager für Amélie Thyssen, geb. Zurhelle (1877 – 1965), der Witwe mit einem Millionenerbe von Fritz Thyssen. Alleine das Stiftungskapital der Fritz Thyssen Stiftung hatte einen Nominalwert von 100 Millionen DM bei 3-fach höherem Kurswert.
Die Fritz Thyssen Stiftung war die erste große, private wissenschaftsfördernde Stiftung in der Geschichte der Bundesrepublik. Damit strebte die Familie keinen Steuervorteil an, wohl aber wirkte die Stiftung als Pionier im deutschen Steuerstaat: Sie wirkte als Schrittmacher für die Befreiung aller gemeinnützigen Stiftungen von der Kapitalertragssteuer.
Robert Ellscheid war, was seine Gesundheit betraf, ziemlich hypochondrisch, wurde jedoch sehr alt. Seine kluge, etwas herbe wirkende, aber sehr wohltätige Frau Dr. jur. Hertha Ellscheid, starb nur wenige Wochen nach ihm.
Quelle Text teilweise: https://cafe-eigel.de/Ueber-uns/Historie/
Abgerufen am 18.01.2025