Peter Hünemeyer (1924 – 2009)

Unternehmer, A. Moras & Comp. sowie Haus Schaeben (Klosterfrau)

Peter Hünemeyer wurde am 2. August 1924 geboren. Als er Abitur machte, hatte der Zweite Weltkrieg schon begonnen. Zwar konnte er noch das Chemiestudium aufnehmen, das ihn auf den Beruf des Parfümeurs vorbereiten sollte, wurde aber bald eingezogen. Als Panzerleutnant erlitt er 1944 eine schwere Kopfverletzung. Zu seinem 20. Geburtstag ließ sein Vater Hans Hünemeyer ihn für volljährig erklären und bemühte sich nach Kräften, seinen verletzten Sohn ans Leben zu binden.

Dazu gehörte auch eine unternehmerische Erbschaft: »Damit Du Anreiz und Ehrgeiz hast, schenke ich Dir zum heutigen Tage meinen Anteil an der Fa. A. Moras & Co. Refrath.« Peter Hünemeyer wurde gesund und heiratete 1947 Margarete Hardenbicker. Aus dieser Ehe ging die Tochter Dagmar hervor; die Ehe hielt jedoch nur kurze Zeit. Im Jahr 1958 heiratete Peter Hünemeyer die erfolgreiche Tänzerin Ursula (»Ulli«) Bell. Die Tochter der Ballettpädagogin Anita Bell wurde am 19. August 1932 geboren. Nach der mittleren Reife schloss sie die dreijährige Tanzausbildung bei ihrer Mutter im Jahr 1950 mit der Reifeprüfung Bühnentanz ab. Im Anschluss erhielt sie ein Staatsstipendium für Paris. Ihre anschließende Tanzkarriere führte sie über München und Berlin nach Basel, wo sie als Erste Solotänzerin ihre Karriere beendete. 1958 eröffnete sie ihre ersten Ballettschulen in Siegburg und Köln. Im Jahr 1992 schloss sie ihre erfolgreichen Schulen.

Das Ehepaar Hünemeyer hat mit Claudia, Nicole und Heiko drei gemeinsame Kinder. Peter Hünemeyer führte die beiden Firmen A. Moras & Comp. sowie Haus Schaeben wie ein traditionelles Familienunternehmen. Er freute sich über die Ehen seiner Mitarbeiter untereinander und nahm Anteil an deren Familienleben. Er war ein lebenslustiger, zuweilen auch cholerischer Unternehmer, aber er ging für seine Leute durchs Feuer. Und er war sich für nichts zu schade: Im Notfall stieg er selbst auf den LKW, fuhr die Ware zum Kunden und nahm dann auch noch das Trinkgeld mit.

Weil er wenig Wert auf Äußerlichkeiten legte, lief er gelegentlich in alten Hosen »wie ein Packer« durch das Unternehmen. Sein Engagement trug Früchte. Ein Gutachter der Creditreform urteilte im Jahr 1962: »Hünemeyer gilt als strebsamer und umsichtiger Kaufmann.« Zwar blieb er ein Chef, »der über allem schwebte«, aber er stellte sich auch seinen unternehmerischen Grenzen und war bereit, Aufgaben zu delegieren.

2000 erlitt Peter Hünemeyer einen schweren Schlaganfall und kam seitdem nur noch stundenweise ins Büro. Sein Sohn Heiko, der 1985 in die Unternehmensgruppe eingestiegen war, übernahm weitgehend die Geschäftsführung. Nach einem zweiten Schlaganfall 2002 zog Peter Hünemeyer sich endgültig aus dem Tagesgeschäft zurück.

Nachdem Heiko Hünemeyer 2008 die Patenschaft über das stark renovierungsbedürftige Grabmal der Familie Schaeben übernommen hatte, beauftragte er den Kölner Steinmetzbetrieb Dunkel mit der gesamten Durchführung des Projektes “Restaurierung des Denkmals Schaeben”. Ab 2009 wurde der stark verschmutzte Pyroxen-Granit gereinigt, die Steine repariert und neu befestigt, die Umfriedung neu gesetzt, die Bronzebeschläge erneuert, Mosaike freigelegt und die Gruft gereinigt. Außerdem wurden die Grünanlagen weitgehend erneuert.

Ursprünglich war das 1885 errichtete Grabmal durch ein eisernes Gitter umfriedet. Die Steine wurden entfernt und die Verankerungslöcher in der Werkstatt materialschonend und fast unsichtbar mit Bohrkernen aus der Unterseite ausgebessert. Nach der Reinigung, die die alte Politur wieder zum Vorschein brachte, wurden die Quader auf ein neues Fundament gesetzt.

Das eigentliche Denkmal besaß noch genügend Standfestigkeit und konnte vor Ort eingerüstet, von einer dicken Schmutz-Sinterschicht gesäubert und an-schließend auf Hochglanz poliert werden.

Die blecherne Abdeckung der Gruft war leicht anzu-heben und bot daher keinen ausreichenden Schutz. Sie wurde durch eine schwere Granitplatte ersetzt. Die in die Gruft hinabführende Leiter wurde repariert und die Grabkammer, deren Boden mit sehr schönen, mosaik-ähnlichen Bodenplatten ausgelegt ist, mit Wasserdampf gereinigt. Um in Zukunft die Verunreinigung der Grab-kammer zu vermeiden, wurde die Belüftungsrohre der Gruft mit Abdeckhauben aus Edelstahl versehen.

In der Gruft fanden die Restauratoren einen bronzenen Palmzweig, der ursprünglich am Denkmal angebracht war und nun als Vorlage für den Neuguss eines zweiten fehlenden Zwecks diente. Der noch vorhandene bronzene Schriftzug „Familie Schaeben“ wurde entfernt, gereinigt und diente als Vorlage für den neu angefertigten zusätzliche Namenszug „Hünemeyer“.

Quelle Text: Ein kleiner Ausschnitt aus dem Jubiläumsbuch 75 Jahre Haus Schaeben & 175 Jahre A. Moras & Comp.

https://www.schaebens.de/wp-content/uploads/2017/10/Schaebens_Jubilaeumsbuch.pdf

Abgerufen am 31.05.2024

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