Joseph Stauff (1825 – 1900)

Brauereibesitzer

Im Jahr 1878 gründete der Brauerei Joseph Stauff im Kölner Vorort Arnoldshöhe, an der Bonner Straße 324 eine Brauerei. Joseph Stauff war kein Neuling, sondern bereits ein erfahrener Brauer und es war nicht seine erste eigene Brauerei.

Bereits 1852 übernahm Joseph Stauff eine bestehende Brauerei an Holzmarkt 19 und eröffnete am 15. Februar 1852 eine Schenkwirtschaft „zum neuen Hafen“. Die ursprüngliche Brauerei war bereits im Jahr 1838 von Wilhelm Schüller gegründet worden und nach seinem Tod im Jahr 1839 noch 5 Jahre von seiner Witwe Anna Maria Schüler weiterbetrieben worden. Allerdings war die Brauerei bereits 13 Jahre stillgelegt, bis Joseph Stauff ihr wieder Leben einhauchte.

Am 3. Juli 1852 erscheint eine Anzeige des Polizeidirektors Geiger, in der Joseph Stauff beabsichtigt am Holzmarkt 19 eine Branntwein-Brennerei zu errichten. Die Errichtung der Brennerei ist wohl nicht erfolgt, denn am 24. September 1857 wird an gleicher Stelle die Errichtung einer Brauerei angekündigt.

Am 25. Oktober 1852 geben Joseph und seine Frau Gertrud (geb. Moll) die Geburt eines gesunden und starken Söhnchens bekannt.

Die Brauerei schien gut zu laufen, den schon 2 Jahre später erwarb er eine weitere Brauerei nebst Wohnhaus in der Severinstr. 199. Diese Brauerei wurde 1838 von Christoph Gabriel Radermacher gegründet. Bereits 1839 wurde die Brauerei an Wilhelm Lugt verkauft, von dem Joseph Stauff sie 1859 erwarb. Joseph Stauff führte diese Brauerei noch bis 1888, bevor sie dann geschlossen wurde, d.h. noch 10 Jahre parallel zur Brauerei auf der Arnoldshöhe.

Joseph Stauff war nicht der einzige Vertreter der Familie Stauff, der als Brauer tätig war. Im Jahr 1861 übergab er die Brauerei am Holzmarkt an seinen Bruder Quirin Stauff. Dieser führte die Brauerei so erfolgreich, dass er beschloss, eine neue Brauerei auf der Serverinstraße zu bauen. Die alte Brauerei wurde 1865 geschlossen und 1867 die neue Brauerei in der Severinstraße 66 eröffnet.

Die Severinstraße war damals eine der Hauptverkehrsstraßen Kölns und beherbergte eine Vielzahl von Brauereien.

Die 1870er Jahre waren Jahre des Aufbruchs und der Industrialisierung. Joseph Stauff wollte mehr, folgte diesem Trend, erwarb billiges Bauland im Kölner Vorort Arnoldhöhe und errichtete hier 1878 eine moderne Dampf-Brauerei und eine Restauration mit Billiardzimmer und großem Biergarten. Nach 10 Jahren zog er sich zurück. Zum einen wurde die Brauerei in der Severinstraße 199 geschlossen und zum anderen übergab er die durchaus erfolgreiche Brauerei in der Bonner Straße an seinen Sohn Heinrich Stauff. Mit diesem Generationswechsel ging auch eine Umbenennung der Brauerei einher. 1889 wurde die Brauerei in „Germania Brauerei Heinrich Stauff“ umbenannt.

Heinrich Stauff übernahm nicht nur die Brauerei, er übernahm sich auch selbst. Er modernisierte und vergrößerte die Brauerei und erbaute ein neues Haupthaus direkt an der Bonner Straße. Allerdings konnte er mit der aufkommenden Konkurrenz nicht schritthalten, bereits 1905 wurde die Brauerei von der Adler-Brauerei aus Köln-Ehrenfeld übernommen und stillgelegt. Die Gebäude an der Bonner Straße wurden an die Firma Werhahn aus Neuss verkauft, die hier eine Mälzerei errichtete und bis zur Zerstörung im zweiten Weltkrieg betrieb. Erhalten sind einzig Teile des ehemaligen Direktionsgebäude der Mälzerei.

 

Quelle Text: http://koelsch-net.de/koelsch-net/anz/B_Germania_Stauff.htm

Abgerufen am 29.01.2022

 

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