Gründer und Hotelbesitzer des Domhotels
Die Gründer und ehemaligen Besitzer des Domhotel in Köln
Am 20.11.1932 erscheint folgender Bericht zum 75- jährigen Bestehen des Domhotel in der Kölnischen Zeitung:
Am 21. November 1857 veröffentlichte der Straßburger Hotelbesitzersohn Theodor Metz in der Kölnischen Zeitung, dass er das Hotel du Dome, „in schöner frequenter Lage am Dom, zunächst der Rheinischen Eisenbahnstation und an der Mündung der neuen Rheinbrücke gelegen“, übernommen habe und es am 28. November wieder eröffnen werde.
Bis heute, 75 Jahre lang, ist das Hotel fortgesetzt im Besitz der Familie Metz geblieben. Theodor Metz sachkundig und geschäftsverwandt, machte sein junges Unternehmen vorerst zum Mittelpunkt des geselligen Kölner Lebens. Dem alten Gasthof gliederte er ein Kaffeehaus an, in dem 1865 nicht weniger als 70 in- und ausländische Zeitungen den Gästen zur Verfügung standen. Dieses Kaffeehaus war der Treffpunkt des geistigen Kölns der 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Auch die an jedem Donnerstag von Metz veranstalteten Konzerte der damaligen Kölner Regimentskapellen, im Volksmund Verlobungskonzerte genannt, erfreuten sich in besseren Kölner Bürgerkreisen großer Beliebtheit.
Der Gründer der Hoteldynastie Metz starb 1880 und der hier ruhende Friedrich August Metz (1844 – 1893) folgte ihm in der Führung der Geschäfte. Im Jahre 1885 wurde das alte Domhotel zum ersten Mal umgebaut. Der Architekt aber hatte sich durch die alten Kellergewölbe, auf denen sich auch der Umbau erheben sollte, täuschen lassen, so dass am 2. März 1885 um die Mittagszeit das Hauptgebäude zum Teil einstürzte. Hierbei ist niemand zu Schaden gekommen, da sich der Einsturz kurz vorher durch große Risse angekündigt hatte.
Dieser Einsturz war das Signal zur Verwirklichung eines Gedankens, der Köln bereits Jahrzehnte beschäftigte: „Der Domfreilegung“.
Der Zentral-Dombau-Verein plante die sich eng an das Gotteshaus schmiegenden Häuser, zu denen auch das Domhotel gehörten, niederlegen und an ihre Stelle gärtnerische Anlagen erstehen zu lassen. Der Dombau-Verein trat nun an die Erben Metz heran mit dem Anerbieten, dass neu zu errichtende Hotel auf dem hinter dem bisherigen Grundstück gelegenen Platz zu errichten. Eine Serie von 4 Lotterien sollte die geldlichen Mittel für den Ankauf und die Niederlegung der alten Häuser beschaffen. Die Erben Metz gingen auf den Vorschlag ein. Monat nach Monat verging, ohne dass die in Berlin nachgesuchte Erlaubnis zur Abhaltung der Lotterien eintraf.
Kurz entschlossen ließen nunmehr die Erben Metz auf dem alten Grundstück das zweite Domhotel errichten. Kaum war dieses Hotel unter Dach und Fach und 1886 dem Verkehr übergeben, da traf von Berlin die Genehmigung zur Abhaltung der Lotterien ein. Nun trat der Zentral-Dombau-Verein abermals an die Erben Metz heran, das neue Haus niederlegen zu lassen und den Neubau des Domhotels auf dem vorbestimmten Platz auszuführen. Während nun das zweite Domhotel nur sieben Jahre seiner Bestimmung gedient hatte, baute man nach den Plänen der Architekten Kayser und von Großheim, Berlin, das dritte Domhotel, das in seiner jetzigen Gestalt 1893 vollendet wurde.
Der tatkräftige und hier ruhende Bauherr Friedrich August Metz starb noch im Jahre der Vollendung des Neubaus. Die Geschäftsleitung fiel darauf hin an den zweiten Sohn des Gründers, den hier ruhenden Adolf Metz (1851 – 1932), der die Geschicke des Familienunternehmens bis 1918 leitete und sie dann in die Hände seines jüngeren Bruders Julius Metz legte, der noch heute dem Hotel mit Umsicht und Geschick vorsteht.
Als das dritte Domhotel 1893 dem internationalen Fremdenverkehr übergeben wurde, zählte Köln 240.000 Einwohner, so dass Befürchtungen rege wurden, dass dieser großzügig angelegte Hotelneubau sich schwerlich in der Domstadt bezahlt machen könne. Dank der nie rastenden Tatkraft der Hotelleitung verstummten diese Befürchtungen bald vor dem Erfolg, den sich das Domhotel, das im Laufe der Jahre mit zum Wahrzeichen Kölns geworden ist, bei seinem Publikum sicherte. Bald nach seiner Vollendung wurde das neue Haus zum Mittelpunkt des internationalen Fremdenverkehrs in Westdeutschland, zum Standort Köln besuchender Fürstlichkeiten und Diplomaten, zum heimreisenden Vertreter der Großindustrie und des Handels.
Auch dem Domhotel sind, wie fast allen rheinischen Betrieben in der Besetzungszeit, Schicksalsschläge nicht erspart geblieben. Anfang Dezember 1918 wurde das Hotel von der britischen Besetzungsbehörde beschlagnahmt und diente der Interalliierten Rheinland-Kommission als Hauptquartier. Als 1922 die fremden Truppen das Haus verlassen, wurde es sofort wieder in den Dienst des Reisverkehrs gestellt, aber gleichzeitig machte man sich daran, das innere des Hotels neuzeitlich zu verbessern. Diese Umbauarbeiten zogen sich von 1922 – 1925 hin. Möge auch weiterhin ein freundlicher Stern über diesem Familienunternehmen leuchten.
Der heutige Bau aus dem Jahr 1893 wurde nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg vereinfacht wiederaufgebaut. Aufgrund umfangreicher Baumängel, die bei der Sanierung seit 2012 auftauchten, verkündete die Versorgungskammer Bayern als Besitzerin den Komplettabriss aller nicht denkmalgeschützten Gebäudeteile und Neuaufbau ab 2018. Derzeit (2019) wird das Gebäude bis auf die Fassade und das Treppenhaus abgerissen und neu gebaut. Im Herbst 2023 wird das Althoff Dom Hotel Köln wieder seine Türen öffnen. Das Hotel ist Teil des neuen Dom Carré.
Eigene Recherche © Wolfgang Kranz
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Quelle Text, nur letzter Abschnitt: Seite „Dom-Hotel“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. März 2023, 18:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dom-Hotel&oldid=231686641 (Abgerufen: 10. April 2023, 16:59 UTC)