Katholische Verbandsfunktionärin und 10-fache Mutter
EmiÂlie HopÂmann hat als MitÂbeÂgrünÂdeÂrin und ersÂte VorÂsitÂzenÂde des heuÂtiÂgen „KaÂthoÂliÂschen DeutÂschen FrauÂenÂbunÂdes“ (KDFB) in ihÂrer Zeit wegÂweiÂsenÂde ImÂpulÂse für soÂziÂal-caÂriÂtaÂtiÂves EnÂgaÂgeÂment und die VerÂbesÂseÂrung der soÂziaÂlen und wirtÂschaftÂliÂchen LaÂge von MädÂchen und FrauÂen geÂsetzt.Â
EmiÂlie wurÂde am 24.2.1845 als älÂtesÂtes von zwei KinÂdern des in FürstÂlich WiedÂschen DiensÂten steÂhenÂden JuÂrisÂten GusÂtav EuÂgen HoesÂterÂmann (1818-1853) und seiÂner EheÂfrau ErÂnesÂtiÂne, geÂboÂreÂne PeÂtri (1822-1898), in NeuÂwied geÂboÂren. In ihÂrer KindÂheit geÂhörÂten PrinÂzesÂsin EliÂsaÂbeth zu Wied (1843-1916), die späÂteÂre KöÂniÂgin von RuÂmäÂniÂen, und Prinz WilÂhelm zu Wied (1845-1907), ab 1864 reÂgieÂrenÂder 5. Fürst der StanÂdesÂherrÂschaft NeuÂwied, zu ihÂren SpielÂgeÂfährÂten. Nach dem früÂhen Tod des ManÂnes überÂsieÂdelÂte ErÂnesÂtiÂne HoesÂterÂmann nach Köln. Dort wuchÂsen EmiÂlie und ihr BruÂder Karl EuÂgen (1847-1928) im HauÂse der GroÂßÂmutÂter auf.
Die fest im kaÂthoÂliÂschen GlauÂben verÂwurÂzelÂte MutÂter legÂte groÂßen Wert auf eiÂne reÂliÂgiöÂse ErÂzieÂhung ihÂrer KinÂder. EmiÂlie HoesÂterÂmann erÂhielt die daÂmals übÂliÂche BilÂdung für TöchÂter ihÂres StanÂdes: Nach PriÂvatÂunÂterÂricht und dem BeÂsuch eiÂner HöÂheÂren TöchÂterÂschuÂle, die in ihÂrer ErÂzieÂhungsÂstraÂteÂgie kaÂthoÂlisch geÂprägt war, erÂlernÂte sie bei ihÂrer TanÂte in Bonn die FühÂrung eiÂnes gröÂßeÂren HausÂhalts. In der Stadt am Rhein verÂlebÂte die junÂge Frau im Kreis zahlÂreiÂcher CouÂsiÂnen und VetÂtern eiÂne glückÂliÂche Zeit, die durch den geÂsellÂschaftÂliÂchen KonÂtakt mit UniÂverÂsiÂtätsÂkreiÂsen auch an geisÂtiÂgen AnÂreÂgunÂgen reich war. Bald lernÂte sie in Bonn den KomÂmiÂliÂtoÂnen ihÂres BruÂders, den StuÂdenÂten der HuÂmanÂmeÂdiÂzin Karl MelÂchiÂor HopÂmann (1844-1925) kenÂnen, den sie 1872 heiÂraÂteÂte. Aus der als glückÂlich gelÂtenÂden Ehe ginÂgen zehn KinÂder herÂvor, die alÂle in Köln geÂboÂren wurÂden und von deÂnen vier vor den ElÂtern starÂben, zwei SöhÂne beÂreits in sehr junÂgen JahÂren. Das Haus der HopÂmanns war stadtÂbeÂkannt, in welÂchem eiÂne froÂhe GeÂselÂligÂkeit und reÂge soÂziaÂle HilfsÂbeÂreitÂschaft herrschÂten. BeÂkannÂte, VerÂwandÂte, FreunÂde und FremÂde, ReiÂche und ArÂme, HilfsÂbeÂdürfÂtiÂge und im HelÂfen erÂfahÂreÂne MänÂner und FrauÂen ginÂgen dort ein und aus. Man traf sich zum „schwarÂzen KränzÂchen“, eiÂnem loÂsen geÂselÂliÂgen ZuÂsamÂmenÂschluss kaÂthoÂliÂscher FaÂmiÂliÂen. Auch der KarÂneÂval wurÂde, wie es sich für eiÂne KölÂner FaÂmiÂlie geÂhörÂte, ausÂgieÂbig geÂfeiÂert.
Karl HopÂmann war maÂßÂgebÂlich an der 1876 in KoÂblenz geÂgrünÂdeÂten „GörÂres-GeÂsellÂschaft zur PfleÂge der kaÂthoÂliÂschen WisÂsenÂschafÂten“ beÂteiÂligt. Für seiÂne VerÂdiensÂte wurÂde er mit dem TiÂtel SaÂniÂtätsÂrat, späÂter GeÂheiÂmer SaÂniÂtätsÂrat, ausÂgeÂzeichÂnet. Mit der GrünÂdung der „AkaÂdeÂmie für prakÂtiÂsche MeÂdiÂzin“ in Köln, dem VorÂläuÂfer der heuÂtiÂgen UniÂverÂsiÂtätsÂkliÂnik, erÂhielt er 1904 den ProÂfesÂsoÂrenÂtiÂtel für Hals-NaÂsenÂkrankÂheiÂten. AlÂle TiÂtuÂlieÂrunÂgen ginÂgen, wie seiÂnerÂzeit übÂlich, auÂtoÂmaÂtisch auf die EheÂfrau über.
EmiÂlie HopÂmann widÂmeÂte sich hinÂgeÂbungsÂvoll ihÂrer groÂßen FaÂmiÂlie. Trotz der daÂmit verÂbunÂdeÂnen zahlÂreiÂchen AufÂgaÂben fühlÂte sie sich zu ehÂrenÂamtÂliÂcher soÂziÂal-caÂriÂtaÂtiÂver ArÂbeit verÂpflichÂtet. MaÂria HopÂmann (1887-1937), das JüngsÂte der KinÂder, beÂkannÂte rückÂbliÂckend, dass ihÂre soÂziaÂle NeiÂgung von früÂher KindÂheit an geÂforÂdert wurÂde und sie ihÂrer MutÂter, die oft in BeÂgleiÂtung ihÂrer KinÂder alÂte, kranÂke und arÂme MenÂschen beÂsuchÂte, nachÂeiÂferÂte. Die TochÂter war „WahlÂkinÂd“ und enÂge MitÂarÂbeiÂteÂrin von ElÂlen AmÂmann (1870-1932), die 1904 in MünÂchen eiÂnen ZweigÂverÂein des „KaÂthoÂliÂschen FrauÂenÂbunÂdes“ ins LeÂben rief. AuÂßerÂdem unÂterÂstützÂte EmiÂlie HopÂmann die unÂentÂgeltÂliÂche meÂdiÂziÂniÂsche BeÂhandÂlung mitÂtelÂloÂser PaÂtiÂenÂten durch ihÂren EheÂmann. In ZuÂsamÂmenÂarÂbeit mit anÂdeÂren frauÂenÂbeÂwegÂten KaÂthoÂliÂkinÂnen rief sie eiÂne BeÂwahr- und NähÂschuÂle für herÂanÂwachÂsenÂde MädÂchen ins LeÂben und überÂnahm im AlÂter von über 50 JahÂren den PosÂten der VorÂsitÂzenÂden des 1897 geÂgrünÂdeÂten „VerÂeins für kaÂthoÂliÂsche LadÂneÂrinÂnen“. Die wähÂrend der sechsÂten GeÂneÂralÂverÂsammÂlung des „DeutÂschen CaÂriÂtasÂverÂbanÂdes“ am 17.7.1901 in AaÂchen erÂfolgÂte GrünÂdung eiÂnes GeÂsamtÂverÂbanÂdes („VerÂband kaÂthoÂliÂscher kaufÂmänÂniÂscher GeÂhülÂfinÂnen DeutschÂlandÂs“) wurÂde von EmiÂlie HopÂmann tatÂkräfÂtig beÂfürÂworÂtet. MitÂglieÂder der einÂzelÂnen VerÂeiÂne sollÂten nicht nur LadÂneÂrinÂnen (VerÂkäuÂfeÂrinÂnen) werÂden könÂnen, sonÂdern alÂle junÂgen FrauÂen mit ähnÂliÂchen minÂderÂbeÂzahlÂten BeÂruÂfen, wie beiÂspielsÂweiÂse BuchÂhalÂteÂrinÂnen, HutÂmaÂcheÂrinÂnen oder TeÂleÂfoÂnisÂtinÂnen. Die KölÂner InÂterÂesÂsenÂgeÂmeinÂschaft wurÂde unÂter der FühÂrung ihÂrer VorÂsitÂzenÂden umÂfasÂsend täÂtig: Sie unÂterÂhielt eiÂne UnÂterÂstütÂzungsÂkasÂse, erÂteilÂte unÂentÂgeltÂliÂchen RechtsÂschutz, gab KurÂse in LiÂteÂraÂtur und FremdÂspraÂchen, SteÂnoÂgraÂfie und SchreibÂmaÂschiÂne, unÂterÂhielt NachÂweiÂse von günsÂtiÂgen und verÂtrauÂensÂwürÂdiÂgen Kost- und LoÂgisÂhäuÂsern. Vor alÂlem aber wurÂde den „GeÂhülÂfinÂnen“ geÂselÂliÂge ErÂhoÂlung an Sonn- und FeiÂerÂtaÂgen mit GeÂleÂgenÂheit zu GotÂtesÂdienstÂbeÂsuÂchen erÂmögÂlicht.
EmiÂlie HopÂmann enÂgaÂgierÂte sich auch im FrauÂenÂverÂein der KölÂner PfarrÂgeÂmeinÂde St. AnÂdreÂas soÂwie in dem am 8.12.1900 von MaÂrie Le HanÂne ReiÂchenÂsperÂger (1848-1921) und Agnes NeuÂhaus (1854-1944) in der DomÂstadt geÂgrünÂdeÂten „VerÂein vom GuÂten HirÂten“ (ab 1901 „KaÂthoÂliÂscher FürÂsorÂgeÂverÂein für MädÂchen und FrauÂen“, 1903 UmÂbeÂnenÂnung in „KaÂthoÂliÂscher FürÂsorÂgeÂverÂein für MädÂchen, FrauÂen und KinÂder“, seit 1968 „SoÂziÂalÂdienst kaÂthoÂliÂscher FrauÂen“). ZuÂdem nahm Frau HopÂmann imÂmer wieÂder weibÂliÂche FürÂsorÂgeÂzögÂlinÂge in ihÂre FaÂmiÂlie auf. FürÂsorÂgeÂerÂzieÂhung in eiÂner „AnÂstalÂt“ beÂtrachÂteÂte sie „als eiÂne Art notÂwenÂdiÂges Übel“. DemÂgeÂgenÂüber war für sie die „orÂdentÂliÂche FaÂmiÂlie“, wie beiÂspielsÂweiÂse ihÂre eiÂgeÂne, „die besÂte ErÂzieÂheÂrin“.Â
EmiÂlie HopÂmann geÂhörÂte zu den drei FrauÂen, die am 16.11.1903 in das KölÂner CaÂriÂtasÂhaus, GeÂorgÂstraÂße 7, zur GrünÂdung des „KaÂthoÂliÂschen FrauÂenÂbunÂdes“ (KFB) einÂluÂden. DieÂser beÂnannÂte sich im LauÂfe der Zeit um, hieß 1916–1921 „KaÂthoÂliÂscher FrauÂenÂbund DeutschÂlandÂs“ (KFD), 1921–1983 „KaÂthoÂliÂscher DeutÂscher FrauÂenÂbunÂd“ (KDF) und heiÂßt seit 1983 „KaÂthoÂliÂscher DeutÂscher FrauÂenÂbunÂd“ (KDFB). EmiÂlie HopÂmann wurÂde zur VorÂsitÂzenÂden geÂwählt, da sie als kinÂderÂreiÂche MutÂter ganz dem LeitÂbild eiÂner kaÂthoÂliÂschen Frau entÂsprach: Sie war nicht nur faÂmiÂliÂär geÂbunÂden, sonÂdern auch in EhrÂfurcht vor der KirÂche. MinÂna BaÂchem-SieÂger (1870-1939) wurÂde zur 2. VorÂsitÂzenÂden geÂwählt, deÂren Mann, RoÂbert BaÂchem (1863-1942), ein Sohn des VerÂleÂgers der „KölÂniÂschen VolksÂzeiÂtunÂg“ war. Dem VorÂstandsÂpräÂsiÂdiÂum geÂhörÂten JeanÂne TrimÂborn (1862-1919), MaÂriÂta LoÂersch-BeauÂcamp (1853-1915) und Agnes NeuÂhaus an. Das WirÂken der FrauÂen verÂband IdeaÂlisÂmus und TaÂtenÂdrang. Sie grünÂdeÂten soÂgleich drei StuÂdiÂenÂkomÂmisÂsioÂnen (SoÂziaÂle ArÂbeit, ErÂzieÂhung und UnÂterÂricht, CaÂriÂtas) und verÂschickÂten über eiÂniÂge 100 StaÂtuÂten an die deutÂschen BisÂtüÂmer. Die SatÂzung des KFB sah vor, dass der geÂsamÂte VorÂstand aus FrauÂen zu beÂsteÂhen haÂbe – ein GeistÂliÂcher BeiÂstand für den VorÂstand fand keiÂne ZuÂstimÂmung. In PaÂraÂgraph 2 wurÂde darÂauf hinÂgeÂwieÂsen, „die kaÂthoÂliÂschen FrauÂen in die geÂgenÂwärÂtig das FrauÂenÂgeschlecht beÂweÂgenÂden FraÂgen einÂzuÂfühÂren und ihÂnen zu erÂmögÂliÂchen, an eiÂner LöÂsung desÂselÂben im SinÂne der christÂliÂchen WeltÂanÂschauÂung erÂfolgÂreich mitÂzuÂwirÂken.“
Die GrünÂdung des KFB wurÂde drei Tag späÂter in der „KölÂniÂschen VolksÂzeiÂtunÂg“ (Nr. 970) der ÖfÂfentÂlichÂkeit mitÂgeÂteilt. Trotz poÂsiÂtiÂver ZuÂstimÂmung der deutÂschen BiÂschöÂfe erÂkannÂte der KölÂner ErzÂbiÂschof AnÂtoÂniÂus KarÂdiÂnal FiÂscher die reÂliÂgiöÂse GeÂsinÂnungsÂgeÂmeinÂschaft nicht an. Am 20.11.1903 drückÂte er in eiÂnem Brief an Frau GeÂheimÂrat HopÂmann sein BeÂdauÂern darÂüber aus, dass kaÂthoÂliÂsche FrauÂen seiÂner ErzÂdiöÂzeÂse „ohÂne VorÂwisÂsen und ZuÂstimÂmung ihÂres OberÂhirÂten geÂhanÂdelt hätÂten“. EiÂne solÂche IgnoÂrieÂrung der kirchÂliÂchen AuÂtoÂriÂtät dürÂfe und wolÂle er nicht zuÂlasÂsen. Als der ErzÂbiÂschof nicht auf das AntÂwortÂschreiÂben von EmiÂlie HopÂmann reÂagierÂte, bat sie um eiÂne AuÂdiÂenz im erzÂbiÂschöfÂliÂchen PaÂlais, die ihr am 28.11.1903 geÂwährt wurÂde. DaÂbei drohÂte der KarÂdiÂnal mit der GrünÂdung eiÂner eiÂgeÂnen soÂziÂal-caÂriÂtaÂtiÂven OrÂgaÂniÂsaÂtiÂon, an welÂcher sich dann die kaÂthoÂliÂschen FrauÂen beÂteiÂliÂgen könnÂten. SchlieÂßÂlich kam es nach moÂnaÂteÂlanÂgen VerÂhandÂlunÂgen zu eiÂner EiÂniÂgung, woÂbei sich die FrauÂen letztÂlich der kirchÂliÂchen AuÂtoÂriÂtät unÂterÂordÂneÂten. Zwei ÄnÂdeÂrunÂgen wurÂden in den neuÂen StaÂtuÂten des KFB von 1904 vorÂgeÂnomÂmen: ErsÂtens wurÂde festÂgeÂschrieÂben (§ 6), dass in jeÂdem ZweigÂverÂein ein GeistÂliÂcher BeiÂrat mit BeÂraÂterÂfunkÂtiÂon dem VorÂstand anÂgeÂhöÂren müsÂse soÂwie zweiÂtens (§ 2) als GrundÂlaÂge des HanÂdelns nicht mehr die christÂliÂche, sonÂdern die Wert- und WeltÂanÂschauÂung des KaÂthoÂliÂzisÂmus maÂßÂgeÂbend sei. Nach dieÂsen ZuÂgeÂständÂnisÂsen konnÂte am 8.6.1904 der KFB in Köln mit erzÂbiÂschöfÂliÂcher GeÂnehÂmiÂgung seiÂne ArÂbeit aufÂnehÂmen.
Nicht nur der KölÂner ErzÂbiÂschof stand der GrünÂdung des KFB skepÂtisch geÂgenÂüber, auch einÂflussÂreiÂche kaÂthoÂliÂsche FrauÂen kriÂtiÂsierÂten das VorÂhaÂben. KeiÂne geÂrinÂgeÂre als die eiÂner altÂeinÂgeÂsesÂseÂnen und traÂdiÂtiÂonsÂbeÂwussÂten KölÂner FaÂmiÂlie entÂstamÂmenÂde MaÂrie Le HanÂne ReiÂchenÂsperÂger akÂzepÂtierÂte nicht, dass die FrauÂen eiÂgenÂmächÂtig geÂhanÂdelt und den FrauÂenÂbund ohÂne erzÂbiÂschöfÂliÂche GeÂnehÂmiÂgung geÂgrünÂdet hatÂten. Auch MutÂter GerÂtrud, geÂboÂreÂne JoÂseÂphiÂne GräÂfin SchaffÂgotsch (1850-1922), GrünÂdeÂrin und ObeÂrin der „JoÂsephÂschwesÂtern“ in Trier, beÂgrüÂßÂte das vorÂläuÂfiÂge VerÂbot des KFB durch KarÂdiÂnal FiÂscher.
BeÂdingt durch die AusÂeinÂanÂderÂsetÂzung mit dem KölÂner ErzÂbiÂschof mussÂte der KFB in Köln seiÂne TäÂtigÂkeit für eiÂniÂge MoÂnaÂte einÂstelÂlen, wähÂrend die EntÂwickÂlung von kaÂthoÂliÂschen FrauÂenÂverÂeiÂniÂgunÂgen, mit kräfÂtiÂger UnÂterÂstütÂzung von EmiÂlie HopÂmann, an verÂschieÂdeÂnen OrÂten in DeutschÂland rasch vorÂanÂging. So wurÂden solÂche beiÂspielsÂweiÂse am 23.2.1904 in StraßÂburg, am 10.3.1904 in WiesÂbaÂden oder am 15.4.1904 in WürzÂburg ins LeÂben geÂruÂfen.
Mit der raÂschen FortÂentÂwickÂlung der reÂliÂgiöÂsen FrauÂenÂgemeinÂschaft stieÂgen auch die AufÂgaÂben der VorÂsitÂzenÂden: GeÂneÂralÂverÂsammÂlunÂgen und SitÂzunÂgen mussÂten orÂgaÂniÂsiert und ReÂden vorÂbeÂreiÂtet, GrünÂdunÂgen von ZweigÂverÂeiÂnen viÂsiÂtiert oder schriftÂlich beÂglückÂwünscht soÂwie grundÂleÂgenÂde SchriftÂstüÂcke und DoÂkuÂmenÂte unÂterÂschrieÂben werÂden. Vor alÂlem hatÂte sie verÂmehrÂte PflichÂten der ReÂpräÂsenÂtaÂtiÂon wahrÂzuÂnehÂmen. EiÂne ihÂrer groÂßen AufÂgaÂben war die OrÂgaÂniÂsaÂtiÂon der ersÂten GeÂneÂralÂverÂsammÂlung in FrankÂfurt/Main vom 6.-8.11.1904. Der KFB hatÂte zu dieÂsem ZeitÂpunkt beÂreits 1.517 MitÂglieÂder. DaÂneÂben umÂfassÂte er zehn anÂgeÂschlosÂseÂne VerÂeiÂne, wie beiÂspielsÂweiÂse den „MaÂriaÂniÂschen MädÂchenÂschutzÂverÂein“. In der ZeitÂschrift „Neue BahÂnen. OrÂgan des AllÂgeÂmeiÂnen DeutÂschen FrauÂenÂverÂeinÂs“ vom 15.12.1904 beÂrichÂteÂte Emy von GorÂdon (1841-1909) ausÂführÂlich über die ersÂte GeÂneÂralÂverÂsammÂlung des KDF unÂter dem VorÂsitz von „Frau SaÂniÂtätsÂrat HopÂman [sic!] – Köln. Herr PräÂses LansÂberg-Köln als KonÂsuÂlent.“
EmiÂlie HopÂmann setzÂte sich auch für eiÂne FrauÂenÂbundÂzeitÂschrift ein. Seit dem 1.2.1905 konnÂte der KFB die 1902 geÂgrünÂdeÂte ZeitÂschrift „Die ChristÂliÂche Frau“ des „CaÂriÂtasÂverÂbanÂdes für das kaÂthoÂliÂsche DeutschÂlanÂd“ als ofÂfiÂziÂelÂles VerÂbandsÂorÂgan geÂwinÂnen. Je nach BeÂdürfÂnis wurÂden dem KFB unÂentÂgeltÂlich zwei bis acht SeiÂten für VerÂöfÂfentÂliÂchunÂgen von BunÂdesÂnachÂrichÂten, TaÂgungsÂbeÂrichÂten, AufÂsätÂzen usw. zur VerÂfüÂgung geÂstellt. Die ReÂdakÂtiÂon lag in den HänÂden von HedÂwig DransÂfeld. Ein weiÂteÂres, mehr poÂpuÂläÂres Blatt, erÂschien ab 1907 mit der MoÂnatsÂschrift „Der KaÂthoÂliÂsche FrauÂenÂbunÂd“.
Für ihÂre VerÂdiensÂte erÂhielt EmiÂlie HopÂmann 1910 durch die Hand von KarÂdiÂnal FiÂscher den päpstÂliÂchen OrÂden „Pro EccleÂsia et PonÂtiÂfice“ verÂlieÂhen. 1912 legÂte sie bei der GeÂneÂralÂverÂsammÂlung des KFB in StraßÂburg das Amt der VorÂsitÂzenÂden nieÂder. UnÂter ihÂrer FeÂderÂfühÂrung war der InÂterÂesÂsenÂverÂband auf 104 ZweigÂverÂeiÂne mit rund 40.000 MitÂglieÂdern und 42 JuÂgendÂabÂteiÂlunÂgen anÂgeÂwachÂsen. HedÂwig DransÂfeld wurÂde zur ÂVerÂbandsÂvorÂsitÂzenÂden, EmiÂlie HopÂmann zur EhÂrenÂvorÂsitÂzenÂden auf LeÂbensÂzeit geÂwählt.Â
Frau SaÂniÂtätsÂrat HopÂmann war ferÂner an der GrünÂdung (1910) der KölÂner AbÂteiÂlung des „FrauÂenÂbunÂdes der DeutÂschen KoÂloÂniÂalÂgeÂsellÂschafÂt“ beÂteiÂligt, in desÂsen VorÂstand sie geÂwählt wurÂde. Die „KoÂloÂniÂalÂdaÂmen“ unÂterÂstützÂten akÂtiv die vorÂherrÂschenÂde rasÂsisÂtiÂsche KoÂloÂniÂalÂpoÂliÂtik der Zeit und stanÂden deutÂschen MädÂchen und FrauÂen, die sich in den KoÂloÂniÂen des DeutÂschen ReiÂches nieÂderÂlasÂsen wollÂten, mit Rat und Tat zur SeiÂte.
Als EmiÂlie HopÂmann am 12.8.1926 in Bad GoÂdesÂberg (heuÂte Stadt Bonn) verÂstarb und weÂniÂge TaÂge späÂter auf dem MeÂlaÂten-FriedÂhof in Köln beiÂgeÂsetzt wurÂde, war die AnÂzahl der TrauÂerÂgäsÂte überÂwälÂtiÂgend. ArÂme und reiÂche, junÂge und alÂte MenÂschen, FrauÂen wie MänÂner, hochÂgeÂstellÂte KleÂriÂker und StadtÂabÂgeÂordÂneÂte soÂwie FrauÂenÂbundÂmitÂglieÂder aus ganz DeutschÂland nahÂmen AbÂschied von der eheÂmaÂliÂgen ersÂten VorÂsitÂzenÂden des KFB.Â
HeuÂte enÂgaÂgieÂren sich im KDFB cirÂca 180.000 MitÂglieÂder in 1.800 ZweigÂverÂeiÂnen und 21 DiöÂzeÂsen. Das ist siÂcher auch mit das VerÂdienst von EmiÂlie HopÂmann, die von ihÂrer AufÂgaÂbe und SenÂdung voll überÂzeugt blieb.
Quelle Text: Berger, Manfred, Emilie Hopmann, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/emilie-hopmann/DE-2086/lido/655dc1a6af0b33.83024642 (abgerufen am 26.11.2023)
