Wilhelm Tangermann (1815 – 1907)

Römisch-katholischer, später altkatholischer Theologe und Schriftsteller

Friedrich Wilhelm Tangermann (* 6. Juli 1815 in Essen; † 4. Oktober 1907 in Köln) war ein römisch-katholischer, später altkatholischer Theologe und Schriftsteller.

Leben

Friedrich Wilhelm Tangermann wurde in eine in einfachen Verhältnissen lebenden Bürgerfamilie geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters musste er den Kaufmannsberuf ergreifen. Hiermit unzufrieden, begann er 1839 in Münster das Theologiestudium, das er ab 1842 in München fortsetzte. 1844 erfolgte Aufnahme in das erzbischöfliche Kleriker Seminar in Köln, im Folgejahr wurde er zum Priester geweiht.

Nach mehreren Pfarrverwaltungen und einer vieljährigen Tätigkeit als Seelsorger in Neuss übernahm er 1864 ein Pfarramt in Unkel. 1867 wurde er zum Dr. phil. in Würzburg promoviert. Aufgrund von Differenzen mit seinen kirchlichen Vorgesetzten, besonders in der Frage des päpstlichen Unfehlbarkeitsdogmas, wurde er 1870 seines Amtes enthoben. Er lebte daraufhin in Bonn, bis er 1874 Pfarrer der neugegründeten altkatholischen Gemeinde in Köln wurde. 1888 zog er sich aus dieser Stellung zurück.

In seinem Ruhestand widmete sich Tangermann der Schriftstellerei. Teilweise veröffentlichte er seine Werke unter dem Pseudonym Viktor Granella. Tangermann war dem Kreis um Christoph Bernhard Schlüter zuzurechnen und stand in Kontakt zu Annette von Droste-Hülshoff.

Das Grabmal wurde 1910 vom Bildhauer Johann Baptist Schreiner entworfen. Die Grabstätte dient der altkatholischen Gemeinde in Köln bis heute als Priestergrab.

 

Quelle Text: Seite „Wilhelm Tangermann“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. April 2024, 08:06 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wilhelm_Tangermann&oldid=244007519 (Abgerufen: 30. März 2025, 17:35 UTC)

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