Magdalena Wirtz (1849 – 1896)

Pächter des Pschorr Bräu

Maria Magdalena Wirtz wird am 02.10.1849 als Tochter des Küsters Caspar Aloys Sieburschenich und seiner Ehefrau Caecilia Catharina, geb. Zündorff geboren. Am 24. Februar 1857 kommt die Schwester Eva zur Welt.

Am 23. April 1881 unterzeichnen der Kaufmann August Wirtz und Fräulein Maria Magdalena Sieburschenich einen Heiratsvertrag vor dem königlichen Notar Hubert Graffweg in Köln. Die Contrahenten haben bestimmt: Artikel eins: „Zwischen den künftigen Ehegatten soll vollständige Gütertrennung bestehen. Bereits am 26. April 1881 geben der Kaufmann August Wirtz und Magdalena Wirtz, geb. Sieburschenich ihre Vermählung bekannt.

Am 1. Oktober 1882 geben August und Magdalena die Geburt eines prächtigen Mädchens bekannt, am 26. September 1883 folgt ein weiteres Mädchen, die Namen sind hier leider nicht bekannt.

Die Schwester Eva Sieburschenich heiratet am 18. April 1885 den Kaufmann Wilhelm Michels, Eva Michels, geb. Sieburschenich verstirbt aber bereits am 15. Juni 1887 im Alter von nur 30 Jahren.

Im September 1894 gibt August Wirtz, langjähriger Besitzer des Grand Hotel de l`empereur und des Cafe restaurant aux trois suisses in Ostende, die Übernahme des Pschorr Bräu in Köln bekannt. Das Pschorr Bräu war ein Spezial-Ausschank der Brauerei G. Pschorr in München. Es folgen riesige Werbeanzeigen und die Bierhallen Pschorr Bräu muss eine der Attraktionen der Stadt gewesen sein.

Carneval 1896 erscheint eine große Anzeige. Um dem ungeheuren Gedränge der vorjährigen Fastnachtstage vorzubeugen, werden wir für den kommenden Carneval keine Gratiskarten ausgeben. Passe-partouts a 1 M, einschließlich 3 Coupons, gut für 3 mal ½  Liter Pschorr Bräu sind von heute ab an meinem Buffet und bei den Kellnern zu haben. Die Karten berechtigen die Herren Besitzer zum freien Eintritt ihrer Damen.

Magdalena Wirtz, geb. Sieburschenich verstirbt bereit am 30. April 1896 nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 47 Jahren.

Am 13. August 1898 übernimmt August Wirtz den Magdalenenhof in Königswinter, 10 Minuten rheinaufwärts von den Landungsbrücken der Schiffe. Er bleibt aber immer noch Pächter des Pschorr Bräu in Köln. Die Anzeigen des Pschorr Bräu werden immer größer, teilweise erscheinen halbseitige Anzeigen in der lokalen Presse, es gibt jeden Abend 40 wechselnde Abendplatten und die besten Biere, einen ganzen Liter Pschorr Bräu für 30 Pfg.

Carneval 1903 gibt es noch eine große Anzeige von August Wirtz für eine Veranstaltung im Pschorr Bräu, danach folgen nur noch kleine Anzeigen mit Austern Import, Weinhandlung und vornehmer französischer Küche.

Danach verlieren sich sämtliche Spuren von August Wirtz, es gibt weder Hinweise als Pächter für das Pschorr Bräu, den Magdalenenhof oder das Cafe in Ostende. Vielleicht hat er sich August Wirtz in Ostende zur Ruhe gesetzt oder sich einfach zurückgezogen, er verstarb am 30.07.1923 im Alter von 70 Jahren.

Am 3. August 1923 erscheint in der Rheinischen Volkswacht eine größere Todesanzeige. Montagabend 10 ½ Uhr entschlief sanft nach langer Krankheit, versehen mit den Heilsmitteln der kath. Kirche, mein innigst geliebter Mann, unser Herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel. „Um stille Teilnahme bitten die Hinterbliebenen“, leider sind hier aber keine Namen aufgeführt.

Auf der Grabplatte von August Wirtz befindet sich noch eine weitere Inschrift, Anna Wirtz 1870 – 1950, geb. Moderhack. Da in der Todesanzeige von August Wirtz „mein innigst geliebter Mann“ steht, wird es sich um seine 2. Ehefrau handeln. Weder zu einer Hochzeit der Beiden noch zu Anna Wirtz lassen sich Angaben finden.

 

Eigene Recherche © Wolfgang Kranz

 

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