Friedrich Hans “Fritz” Lauten (1935 – 1989)

Künstler und Glasmaler

Friedrich Hans „Fritz“ Lauten (* 3. März 1935 in Köln; † 9. Juni 1989 ebenda) war ein deutscher Künstler und Glasmaler.

Leben

Fritz Lauten wurde 1935 in eine traditionsreiche Kölner Glaswerkstatt hineingeboren. Zu diesem Zeitpunkt war die Glasmalereiwerkstatt Lauten bereits weithin bekannt. 1901 gründete der Großvater den Betrieb. Schon der Sohn des Gründers, Hans Lauten, brachte die Arbeiten zielbewusst auf ein hochkünstlerisches Niveau: Er studierte bei dem bekannten, vom Jugendstil geprägten Maler des rheinischen Kubismus, Johan Thorn Prikker. Diese akademische Tradition gab Hans Lauten dann an seinen Sohn Fritz weiter. Bereits 1943 kam der achtjährige Fritz nach Bornen bei Kürten, denn in Köln hatte der Krieg auch den elterlichen Traditionsbetrieb zerstört. Dennoch trennte sich Fritz Lauten nie von Köln, seine Arbeiten entstanden jedoch überwiegend in Bornen. Als junger Mann durchlief Fritz Lauten eine Kunstglaserlehre im väterlichen Betrieb, erfuhr aber auch eine klassische künstlerische Ausbildung. Ungewöhnlich früh, weil offensichtlich hochbegabt, kam er als Sechzehnjähriger schon auf die Kölner Werkschulen. Der dortige Direktor nahm sich seiner besonders an.

In der Folgezeit wurde er Privatschüler des Expressionisten Fritz Schaefler, deshalb zog es ihn zunächst nach München. 1951 begann er ein Studium der freien Malerei an den Kölner Werkschulen bei Friedrich Vordemberge, bevor er ab 1955 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei den Professoren Hans Kuhn (Monumentalmalerei), Hans Uhlmann (Zeichnen, Plastik) und Will Grohmann lernte. Hier studierte er nicht nur Malerei, sondern auch Bildhauerei. Seit 1965 arbeitete er als freier Glasbildner und hatte bereits Erfolge bei Einzel- und Gruppenausstellungen. Ein Jahr später übernahm er die Glasmaler-Werkstatt seines Vaters in Bornen – und damit auch zahllose Profan- und Sakralbauten-Aufträge. Die Zeit der Familiengründung (Geburt der Söhne Anno *1967 und Tobias *1971) fiel auch in eine Periode intensiven Schaffens. Zunehmend wurde die Kölner Künstlerszene auf ihn aufmerksam.

1969 initiierte er das erste seiner legendären Kürten-Festival, die er bis zum Jahr seines Todes über zwanzig Jahre hinweg alljährlich zu Pfingsten in Bornen veranstaltete. Im gleichen Jahr erhielt er für seine Leistungen im Rahmen der Internationalen Ausstellung für Angewandte Kunst in Stuttgart ein Ehrendiplom. 1971 gründete er gemeinsam mit Will Thonett, Marianne Tralau, Clärchen Baus-Mattar und Hermann J. Baus die Künstlergruppe „Kölnerschule“. 1983 wurden zwei von Lauten gestaltete Filme aufgeführt: „Bilderrätsel“ (WDR, Regie: Dr. K. Katz) und „Meisterstücke“ (für Internationales Bonn, Regie: H. R. Eisenhauer, NFP). 1987 konnte Lauten seinen größten Kirchenauftrag realisieren: Die Fenstergestaltung für die evangelische Stadtkirche Solingen, die erst nach seinem Tode vollendet werden konnte. Fritz H. Lauten schied am 9. Juni 1989 in Köln durch Freitod aus dem Leben. Der Kölner Galerist und Kunstvermittler Ingo Kümmel formulierte frei nach Jean Arp in seiner Grabrede für Fritz Lauten: „Weh, unser guter Kaspar ist tot …“

Lautens charakteristische Glaskunst lebt fort. An etlichen Bauwerken zwischen Köln und dem Bergischen Land sind seine farbig-brillanten Glasbilder und Vorhängescheiben zu besichtigen. Allein das Kürtener Rathaus beherbergt mehr als ein Dutzend seiner Werke. Im Sommer 2013 zeigte das Glasmuseum Hentrich (Museum Kunstpalast Düsseldorf) eine Ausstellung der NRW-Staatspreisträger im Bereich Glaskunst, wo auch zwei Vorhängescheiben des 1971 geehrten Fritz Lauten präsentiert wurden. Ebenso nimmt sich der Filmemacher Christoph Felder derzeit mit einer umfassenden Dokumentation des Lebens und Schaffens Fritz Lautens an.

 

Quelle Text: Seite „Fritz H. Lauten“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. November 2020, 20:33 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fritz_H._Lauten&oldid=205795042 (Abgerufen: 18. April 2022, 12:27 UTC)

 

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