Jurist und Kunsthistoriker
Egidius Franz „Egid“ Beitz (* 24. Oktober 1880 in Köln; † 26. August 1932 ebenda) war ein deutscher Kunsthistoriker.
Kölner Lokalanzeiger vom Montag den 29. August 1932
Die Kölner Kunst- und Heimatgeschichte hat am Freitag einen schweren Verlust erlitten. Nach kurzem Krankenlager ist Dr. Egid Beitz, der in künstlerischen und wissenschaftlichen Kreisen bekannte und angesehene Assistent am Schnütgen-Museum, gestorben. Dr. Beitz war ursprünglich Jurist, aber seine Liebe gehörte von jeher der Kunst, und so trat er gleich nach Kriegsende in den Museumsdienst der Stadt Köln ein.
Er beschäftigte sich vorwiegend mit Untersuchungen über rheinische Kunst und hat sich durch seine Monographien und Studien rasch einen Namen gemacht. Was seine Arbeiten auszeichnete war der Blick ins Allgemeine; er war ein hervorragender Kenner seiner Spezialgebiete, aber nie ein Spezialist, sondern suchte im Einzelnen immer die großen geistesgeschichtlichen Zusammenhänge sichtbar zu machen.
Aus der stattlichen Reihe seiner Veröffentlichungen erwähnen wir hier die Arbeit „das heilige Trier“, dann die in Verbindung mit dem Zilser-Verlag herausgegebene Serie „Rhenania sacra“. Sehr beliebt wurde eine zweite von ihm herausgegebene Serie „Kunstführer an Rhein und Mosel“.
Seine Monographien über Cäsarius von Heisterbach und Rupertus von Deutz haben in Fachkreisen besonders stark interessiert. Er hat diese beiden Gestalten untersucht, mit Rücksicht auf die in ihren Schriften ausgesprochenen neuen liturgischen Gedanken, soweit diese auf die Kunst eingewirkt haben.
Die Liturgie war das Lieblingsgebiet seiner Forschung. Leider hat der Tod weitergehenden Arbeitsplänen auf diesem Gebiet ein Ziel gesetzt. Dr. Beitz hat sich neben seinen wissenschaftlichen Qualitäten auch als Mensch und Kollege vornehmlich durch sein bescheidenes und hilfsbereites Wesen, die Liebe und Achtung aller derer erworben, die mit ihm zusammenarbeiteten. Und mehr als das: Seine Führungen durch das Schnütgen-Museum sind vielen Besuchern unvergesslich. Er hatte Kontakt auch mit den einfachsten Zuhörern und verstand es, die Leistungen der Vergangenheit lebendig werden zu lassen.
Eigene Recherche © Wolfgang Kranz 2025