Dr. Eugen Seyfferth

Dr. Eugen Seyfferth war Direktor der ZüFa Troisdorf. Heute würde man sicherlich den Begriff Betriebsleiter verwenden, denn er war für den organisatorischen Betriebsablauf zuständig. Es gibt viele Schriftwechsel mit dem damaligen Bürgermeister Wilhelm Klev von der Stadt Troisdorf, mal fehlte der elektrische Strom, dann war nicht ausreichend Wasser vorhanden, aber vorrangig waren die Zukäufe von Grundstücken um die Zünderfabrik auszubauen. Was sich hier so „harmlos“ nach Zünderfabrik oder auch Zündhütchenfabrik anhört, war eine Fabrikationsanlage für Sprengkapseln, Zünder und Munition.

In der Grabstätte ruhen neben Dr. Eugen Seyfferth auch seine Frau Gertrud (1870 – 1929) und die Tochter Josepha Termehr (geb. Seyfferth 1891 – 1973)

Am 11. Januar 1886 gründete Emil Müller in Köln die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (RWS). Im gleichen Jahr begann er auf Empfehlung von Wilhelm Engländer, einem aus Troisdorf stammenden Justitiar des Bankhauses Sal. Oppenheim, dort ein Werk mit 30 Backstein- und Fachwerkhäusern zu errichten.

Eine erste Produktion von Sprengkapseln lief bereits 1887 an. Emil Müller verwendete als Initialzünder anfangs Knallquecksilber und Kaliumchlorat wie bei dem von Alfred Nobel entwickelten Zünder und erstmals Metallzylinder. Später wurden die Sprengstoffe Pikrinsäure, TNT (Trotyl) und Tetryl eingesetzt. Ein Unternehmen zur Herstellung elektrischer Zündungen, die F.E.Z., wurde um 1900 der RWS angegliedert.

1903 wurde das Werk auf Oberlar ausgeweitet, was zu einem Streit über die Gewerbesteuer zwischen den Gemeinden Troisdorf und Sieglar führte. 1909 wurde das Knallquecksilber durch das günstigere Bleiazid ersetzt. Ab 1911 stellte die Fabrik in Troisdorf Tetryl selbst her und exportierte es später auch ins Ausland. 1916 erhielt das wachsende Werk einen eigenen Bahnanschluss. Die Belegschaft hatte sich in der Zeit von 65 auf 1600 erhöht.

In den Jahren des Ersten Weltkrieges wurde Röhren-Pulver für Kanonen hergestellt. Da die Produktion nicht ausreichte, wurde bei der RWS eine Kriegspulverfabrik errichtet. Hier waren bis zu 6000 Leute beschäftigt. Zur Versorgung der Arbeiter wurde der Sieglarer Schirmeshof mit 380 Morgen Land erworben und eine eigene Metzgerei und eine eigene Bäckerei eingerichtet.

Im Juni 1931 fusionierten rückwirkend zum 1. Januar desselben Jahres die RWS (Sitz Köln) mit anderen westdeutschen Sprengstoffwerken und die Hamburger Dynamit Aktiengesellschaft zur Dynamit AG mit Sitz in Troisdorf. Seit 1959 lautet die Firma Dynamit Nobel AG.

 

Quelle Text teilweise: Seite „Zünderfabrik Troisdorf“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. April 2023, 21:47 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Z%C3%BCnderfabrik_Troisdorf&oldid=232427779 (Abgerufen: 10. September 2023, 14:59 UTC)

 

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